Wyatt Earp Paket 1 – Western. William Mark

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Wyatt Earp Paket 1 – Western - William  Mark Wyatt Earp

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Portland wiegte den massigen Schädel, »ein Revolverschwinger ist er eigentlich nicht. Und meine Leute haben auch nicht vor ihm gekniffen. Aber immerhin hat der Kerl Nerven genug gehabt, meine halbe Crew festzunehmen!«

      Colorado-Bill grinste. »Ziemlich weiche Burschen, die Sie sich da angelacht haben, Mister.«

      »Du bist mir entschieden zu vorlaut, Bill. Meine Leute sind so ziemlich das rauheste Gesindel, das ich hier in der Gegend auftreiben konnte. Speedy Turner führte die Männer an. Vielleicht hast du mal den Namen Greg Boston Smith gehört…«

      »Ja, ich habe den Jungen in Colorado Springs vor drei Jahren getroffen. Er schießt ziemlich gut.«

      »Er ist auch dabei gewesen. Trotzdem, der Wolf hat sie alle gestellt.«

      »Ein Mann allein?«

      Portland wischte sich in einer für ihn typischen Geste mit dem Ärmel über den kahlen Schädel. »Yeah – ein Mann allein.«

      »By gosh! Das ist eine feine Story, Rancher, aber…«

      »Yeah, das dachte ich auch. Aber es stimmt. Einer meiner Cowboys hat mir die Nachricht heute mittag überbracht.«

      Der Revolvermann rieb die beiden Daumen plötzlich nervös an den Zeigefingern. »Sie machen mir den Mund wässrig, Portland. Wer soll denn dieses Untier sein? Es fehlt noch, daß Sie mir erzählen, Wild Bill Hickok oder gar Wyatt Earp säßen in den Bergen bei dem Bahnbau…«

      Der Rancher klopfte seine Pfeife hart an den Eisenstäben aus. »Du hast diesmal besser getroffen.«

      »Wild Bill?« rief der Schießer und riß die Augen auf.

      Portland schüttelte den Kopf.

      Da wich der Mann aus Colorado zwei Schritte zurück. »Wyatt Earp also?« kam es nur halblaut von seinen Lippen.

      »Yeah, Wyatt Earp!« brüllte der Rancher und hieb mit seiner unverletzten Faust gegen die Tür, daß die Stäbe in ihrem Gefüge sangen und ächzten.

      Der Mann aus den Felsenbergen war um einen Schein blasser geworden. »Ah – jetzt verstehe ich. Das soll also meine Chance sein?«

      Portland nickte.

      Da schüttelte der Revolverschwinger den Kopf wie ein nasser Hund. »No, Rancher – verzichte. Das ist keine Chance!«

      Da stieß Portland seinen Schädel vor wie ein Raubvogel. »Wenn es keine Chance ist, Colorado-Bill, dann hast du keine mehr!«

      Er wandte sich ab und ging stampfend zum Office zurück.

      »Mr. Portland!« rief der Revolvermann ihm nach.

      Der Rancher wandte sich halb um. Seine bernsteinfarbenen Augen waren zu dünnen Spalten zusammengezogen.

      Der Schießer rief: »Well – es bleibt mir ja keine Wahl.«

      Portland kam langsam an die Gittertür zurück. »Keine Wahl, da hast du recht. Entweder wählst du ihn – oder den Strick.«

      Im Gesicht des Schießers zuckte es. »All right, ich nehme den Job.« Er griff in seine Tasche, nahm eine Prise Tabak heraus, zog ein braunes Papierblättchen aus der Reverstasche und rollte sich eine Zigarette. »Was habe ich zu tun?«

      Austin Portland zog sich einen Hocker heran. »Das ist ziemlich schnell gesagt, Bill. Der Kerl muß verschwinden.«

      Der Schießer nickte nachdenklich.

      »Fragt sich bloß, wie.«

      »Mit einem guten schnellen Schuß am besten.«

      Colorado-Bill rieb wieder die Daumen gegen die Zeigefinger. Er, der bisher keine Nervosität gekannt hatte, spürte plötzlich ein unbehagliches Kribbeln in den Armen. »Das ist auch ziemlich schnell gesagt – und schwer getan, Boß.«

      Daß er Boß gesagt hatte, gefiel dem Rancher offensichtlich. »Yeah – ich weiß, er ist ein fataler Bursche. Ich habe so einiges von ihm gehört.«

      Bill schob sich den Hut ins Genick. »Einiges? Dann geht es Ihnen besser. Ich habe eine Menge von ihm gehört. Er soll ein unheimlicher Schütze sein.«

      »Zugegeben. Aber ein Schütze ist immer nur so schnell, wie es ihm ein Gegner erlaubt. Du bist doch selbst ein Wolf, hast eine schnelle Hand und ein scharfes Auge. Er weiß nicht, daß du ihm auflauerst…«

      »Und wenn meine Kugel ihn verfehlt, bin ich geliefert.«

      »Sicher«, versetzte der Rancher rostig. »Der Marshal bringt dich an den Strick. Hier ein Strick – und dort ein Strick. Dazwischen liegt deine Chance.«

      Er war kein sehr kluger Mann, der Schießer aus den Felsenbergen. Und daß die Leute in drei Staaten seinen Namen kannten, verdankte er nur seiner schnellen Hand. Aber listig war er, der Bursche. Und längst schon überlegte er, daß es ihm vielleicht gelingen könnte, aus der kleinen Chance eine große zu machen. Nie und nimmer dachte er daran, sich ernsthaft gegen den gefürchteten Marshal zu stellen. Ganz davon abgesehen, daß er nicht zu der Sorte Revolverschwinger gehörte, die darauf brennen, sich mit jedem Großen, der ihren Weg kreuzt, zu messen – er rechnete sich auch keine große Chance gegen den Missourier aus. Hatte er doch mit eigenen Augen in einem Holzfällercamp oben bei Sulphur erlebt, wie eben dieser Wyatt Earp drei Burschen, die hart wie Teakholz und rauh wie eine Kerbfeile waren, zusammendrosch. Er hatte einen Tag später gesehen, wie diese Holzfäller den Missourier plötzlich auf einer Lichtung beschossen. Bill hatte sie alle drei fallen sehen…

      No, er würde nicht so irrsinnig sein und sich gegen diesen Mann stellen. Aber er würde den dritten Weg nehmen, zwischen dem Strick und dem Marshal hindurch, irgendwo nach Süden würde er fliehen.

      Da sagte der Rancher, als habe er die Gedanken des Revolvermannes erraten: »Und damit du nicht etwa unnütze Reisepläne wälzt, Bill, werde ich dich begleiten. Ich persönlich – und mein Freund Fred Lonegan. Er ist ein höllischer Gewehrschütze und kann einen Mann noch auf hundertfünfzig Yards mit seiner Winchester aus dem Sattel holen, wenn ich es ihm befehle.«

      Portland lächelte sardonisch.

      Bill wurde aschgrau. »Ich verstehe Sie nicht, Rancher. Was wollen Sie dabei. Wenn dieser Lonegan so gut mit der Rifle ist, weshalb lassen Sie ihn den Marshal nicht aus dem Weg räumen?«

      Portland lächelte immer noch. »Weil der Marshal selbst ein gefährlicher Gewehrschütze ist, sicher weit besser schießt als Fred – und weil zwischen den beiden Gewehrschußlängen der Colorado-Bill reiten wird, weil er eine Coltschußlänge dazwischenlegen wird, die wir genau benötigen, um vor Wyatt Earps Winchester sicher zu sein. Außerdem ist dieser Fred Lonegan mein Freund, und nirgends wartet ein Strick auf ihn…«

      Über das rissige Gesicht des Schießers kroch ein grimmiges Lächeln. »Sie sind ein verblüffend ehrlicher Mann, Mr. Portland. Aber ich habe da noch eine kleine Frage. Habe ich den Marshal und die ganze Arbeiterbande allein auf dem Hals?«

      Der Rancher senkte den Kopf und betrachtete eingehend den einzelnen Blutstropfen, der auf dem hellen Steinboden schimmerte. »Du machst dir unnötige Sorgen, Bill. Du darfst mich nicht für einen Schuljungen halten. Well, Wyatt Earp hat meine Crew zerschlagen. Sechs hat der Halunke in Santa Fé eingesperrt, und die

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