Wyatt Earp Paket 1 – Western. William Mark

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Wyatt Earp Paket 1 – Western - William  Mark Wyatt Earp

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als Cole wie eine Feder hochsprang, einen pfeifenden, viel zu weit hergeholten Schwinger über den abgeduckten Kopf des »Vormanns« sausen ließ, warf ihn ein krachender Rechtshänder zum Kinn wieder von den Beinen.

      Terry erhob sich torkelnd und wischte sich durchs Gesicht. »Well«, sagte er und blickte seine Brüder an, »er hat mich überzeugt. Ich habe keine Lust, mir von ihm die Knochen zerschlagen zu lassen.«

      Wyatt grinste dünn und ging zum Stall hinüber.

      *

      Der Rancher, der die Szene beobachtet hatte, wischte sich über den Mund. Seine Augen wurden eng und hatten ein tückisches Flackern in ihren Winkeln.

      Well, jetzt wußte er, daß dieser Jonny Scott ein wahrer Goldfisch war. Das war genau der Mann, den man dem Marshal Earp entgegenschicken mußte.

      Diese Kaltblütigkeit, diese Unbekümmertheit, diese Härte – das war das, was ein echter Vormann der Portland-Ranch haben mußte.

      Der Rancher hob den Kopf und schob das breite Kinn vor. Seine Linke rieb über die schon grauglänzenden, glasharten Bartstoppeln. In dieser Minute beschloß er, den Mann in Raton nicht aus dem Jail zu holen. Sollte der Richter ihn an den Galgen bringen. Er – Portland – hatte hier einen besseren Mann gefunden! Einen viel besseren. Ein warmer Wind hatte ihn von Texas genau im rechten Augenblick heraufgeweht…

      Dieser breitschultige, hochgewachsene, stahlharte Cowboy würde die Crew gegen die Bahnbauarbeiter und ihren sterngeschmückten Wächter führen!

      Nicht sehr viel später sollte Austin Portland sich fragen, wo er in dieser Stunde seine Augen gehabt hatte.

      Da drüben im Corral stand der Falbhengst mit der schwarzen Mähne und den schwarzen Beinen und dem schwarzen Schwanzhaar. Der »Texaner« trug dunkle Kleidung, die ein Cowboy eigentlich nie trägt. Er hatte zwei Revolver im Gurt. Er war Linkshänder. Und das was ihn auf jeden Fall hätte verraten müssen: Er trug in dem sehr tiefhängenden linken Halfter einen jener übergroßen Revolver, von denen Natan Buntline nur sehr, sehr wenige Exemplare hatte anfertigen lassen. Einen solchen Revolver trug der Frontier-Marshal Wyatt Earp!

      In der Frühe des nächsten Morgens standen zehn Reiter im Hof, als Austin Portland aus dem Ranchhaus kam.

      Im gleichen Augenblick verließ der »Texaner« das Bunkhaus.

      Portland bemerkte es mit heimlichem Ärger. Weshalb konnte der selbstbewußte Bursche nicht schon mit den anderen im Hof warten?

      Der Rancher nahm das Pferd, das Mac Gibbons ihm brachte, am Zügel und blickte die Cowboys an. Dann wandte er sich an den Vormann. »Scott – Sie reiten voran.«

      Wyatt zog sich in den Sattel. Langsam ritt er aus dem Tor hinaus. Mit einem Seitenblick gewahrte er das bleiche Gesicht des Mädchens, das seiner hochaufgerichteten Gestalt mit den Augen folgte.

      Portland hatte ihm nur wenig über den geplanten Kampf gesagt.

      Während des Rittes gesellte er sich an die Seite des »Texaners«. Und gegen Mittag entschloß er sich, die Katze wenigstens ein Stück aus dem Sack zu lassen. »Ich erzählte Ihnen von den Leuten, die meine Overland vernichten wollen…«

      Wyatt nickte.

      »Statt dessen wollen sie eine Bahnlinie bauen.«

      »Das ist doch kein schlechter Gedanke«, meinte der Vormann.

      Portland zog die Brauen zusammen und sah seinen neuen Vormann mißtrauisch an. »Wie meinen Sie das?«

      »Lassen Sie die Burschen doch die Bahn bauen – und sehen Sie zu, daß sie nachher Ihnen gehört.«

      Portland blickte verstört vor sich hin. He? Was hatte der Mann da gesagt? War das vielleicht zu machen? Aber nein, jedermann in Santa Fé wußte, daß Clyde Henderson die Bahn baute. »No, das klappt nicht. Ich muß den Bau verhindern.«

      »Könnte mir vorstellen, daß die andere Seite damit nicht einverstanden ist.«

      »Sicher nicht«, schob sich der Rancher tastend vor. Er verwünschte sich selbst, daß er diesem Mann gegenüber plötzlich eine ihm bisher völlig unbekannte Gehemmtheit, eine Unsicherheit empfand. Es war etwas im Blick dieses Weidereiters, das ihn auf einen Platz verwies, der dem Rancher absolut nicht behagte. Aber er war klug genug, sich zu sagen, daß er diesen Mann auf jeden Fall brauchte…

      »Wie wollen Sie Ihren Kampf gegen die Arbeiter vor einem Sheriff begründen?« fragte der Vormann nach einer Weile.

      Das Wort Sheriff fuhr wie ein glühendes Eisen in die Brust des Ranchers. War der Bursche etwa ein starrer Beachter des Gesetzes?

      Da zerstreute Wyatt die Bedenken des Ranchers: »Es wird also einen Kampf geben?« fragte er leutselig.

      »Sicher. Und es ist nicht der erste. Ich erwähnte ja gestern schon, daß meine Leute zwei Feuergefechte mit den Arbeitern hatten. Acht Cowboys wurden dabei ziemlich schwer ramponiert – und sechs sitzen in Santa Fé im Jail.«

      Portland hatte sich entschlossen, wenigstens soviel zu verraten; über die Geschichte konnte er den Neuen nicht im Unklaren lassen. Immerhin war es möglich, daß während des Rittes einer der anderen mit ihm sprach, dann hätte der »Tex« es sowieso erfahren und hätte einen Grund gehabt, dem Boß Vorwürfe wegen seines Mißtrauens zu machen.

      Oh, er war über Nacht ein anderer geworden, der Rancher Portland. Er hatte bisher nur Gewaltlösungen gekannt. Es war irgend etwas im Wesen des neuen Vormannes, das ihn bestimmte, zurückhaltender zu sein. Irgendwo unter dem kahlen Schädel des rigorosen Viehzüchters kroch das Wort herum, das irgendein großer Mann einmal geprägt hatte: Weshalb soll ich den Esel, der mich tragen soll, nicht streicheln?

      Und dieser Jonny Scott war jener Esel.

      So jedenfalls hatte es sich der Rancher Austin Portland gedacht.

      Je weiter sie kamen, desto mehr packte er aus. Schließlich wußte der »Texaner« ziemlich genau, wie Portland sich den Angriff auf das Arbeiter-Camp gedacht hatte.

      Mac Gibbons, der dicht hinter dem Rancher ritt, konnte nicht begreifen, was mit dem Boß geschehen war. Welche Mühe gab sich der Mann, der sonst nur schnauzend und grölend, polternd und mit Schlägen seine Befehle austeilte! Er redete in sanften Worten auf den neuen Vormann ein, suchte ihm die Situation klarzumachen und mühte sich, seine Handlungsweise in ein möglichst gutes Licht zu rücken.

      Der »Tex« schwieg zu allem.

      Portland legte eine Rast ein. Aber er setzte sich nicht auf seine Decke, nahm auch nichts von seinem Proviant aus den Satteltaschen. Unruhig stampfte er auf und ab. Dann winkte er den Vormann zu sich.

      »Scott –«

      Der »Tex« blickte ihn ziemlich gelangweilt an, spreizte die Beine und stemmte die Fäuste in den Rücken.

      »Hören Sie zu, Scott«, begann Portland.

      Wyatt sah, ohne es sich anmerken zu lassen, daß die Hände des Ranchers leise zitterten.

      »Scott, ich habe Ihnen die ganze Geschichte erklärt. Vielleicht täusche ich mich in Ihnen…«

      Der Marshal hatte

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