Wyatt Earp Paket 1 – Western. William Mark

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Wyatt Earp Paket 1 – Western - William  Mark Wyatt Earp

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      Ted Ferguson atmete auf. Die Gänsehaut hatte sich verzogen, und der Kloß, der in seinem Hals gesteckt hatte, war auch weg. No, er hatte kein Interesse daran, sich mit diesem eiskalten Kerl da zu schießen. Das war todsicher ein Schießer und bestimmt kein unbekannter.

      Hal Clayborne, der die Niederlage nicht verwinden konnte, hatte plötzlich durch die veränderte Situation einen neuen Einfall.

      »Yeah – schießen können diese Burschen alle – aber sonst sind sie aus Papier!«

      Da hechtete Ted Ferguson auch schon heran.

      Der Fremde blickte ihn verächtlich an, schob die Zigarre in den rechten Mundwinkel und wollte sich abwenden.

      Da warf sich der Vormann nach vorn, packte ihn an der Schulter, riß ihn herum und wollte ihm einen linken Haken an den Schädel hämmern.

      Er wollte.

      Aber auch dieser Angriff endete anders, als Hal Clayborne ihn sich gedacht hatte.

      Der Fremde hatte, während er von dem Vormann herumgerissen wurde, einen rechten Handkantenschlag hochgerissen, der den Cowboy direkt unterm Kinn traf. So hart, daß Clayborne nach Luft ringend am Boden saß.

      »He!« brüllte Ted Ferguson, denn jetzt glaubte er, den Faden gefunden zu haben. Schließlich war er ja ein bekannter und gefürchteter Schläger.

      Als der Fremde sah, daß der Rot­haarige auf ihn zustürzen wollte, stieß er ihn mit einer pfahlartig vorgestoßenen Linken rammend zur Theke zurück, nahm die Zigarre aus den Zähnen und reichte sie dem flachsblonden Nat lächelnd zu. »Halte sie mir einen Augenblick, Nat!«

      Mechanisch, ohne es selbst zu wollen, nahm Nat die Zigarre an.

      Doch, er verstand sich auf dieses Geschäft, der rote Ted. Er warf ein paar Schwinger nach vorn, hinter denen die Kraft eines Schmiedehammers zu liegen schien.

      Aber er hatte doch kein Glück, der rote Ted.

      Er war an den Falschen geraten. Der Mann, der da vor ihm stand, konnte wahrhaftig nicht nur schießen. Er riß urplötzlich, nachdem er einige gefährliche Schläge geschickt abgeblockt hatte, einen linken Haken aus der Hüfte, der wie der Prankenhieb einer Raubkatze nach vorn zuckte und den vierkantigen Rotschopf von den Beinen riß.

      Der Fremde hielt Nat die gleiche Linke entgegen und grinste ihn an. »Meine Zigarre, Nat! Well, vielen Dank für das Halten.« Dann wandte er sich um und ging zur Tür.

      Die anderen Cowboys blickten ihm mit engen Augen nach.

      Da flog vorn die Pendeltür auseinander.

      Der greise Mayor stand da und sah in den Raum. Dann zog er die Brauen in die Stirn und brüllte plötzlich zwei Worte, die im Schankraum auseinanderbrachen.

      »Wyatt Earp!«

      Owen Lloyd stapfte auf den dunkelhaarigen Fremden zu, streckte ihm beide Hände entgegen und rief noch einmal: »Wyatt Earp! Ist es denn die Möglichkeit?«

      Der Fremde nahm die Hände des Mayors und kniff ein Auge ein. »Hallo, Owen Lloyd!«

      Die herzliche Begrüßung der beiden verwandelte die Schenke augenblicklich in einen Hexenkessel. Die Cowboys stürmten vorwärts und umringten die beiden Männer. Auch die Leute von den Spieltischen kamen heran.

      Damned! Dieser Bursche war Wyatt Earp! Und da hatte er sich von so halbgaren Figuren wortlos herausfordern lassen, wo doch ein Wort von ihm genügt hätte.

      Nat war plötzlich wie umgewandelt. Er hatte sich an den Marshal herangeschoben und krächzte: »He, wenn Sie Wyatt Earp sind, Mister, so hätten Sie es anständigerweise doch gleich sagen können. Außerdem – wo ist denn der Stern?«

      Wyatt öffnete seine Jacke. Links auf dem weißen Hemd saß der silberne Fünfzack.

      Nat Higgins stierte auf das blinkende Stück Metall. »Heavens, ich habe noch nie so ein Ding gesehen, ohne Augenschmerzen zu bekommen. Diesmal ist das irgendwie anders.«

      Auch der Vormann hatte sich herangeschoben. Er reichte Wyatt die Hand. »Marshal, ich bin ein Esel gewesen, das ist klar. Und daß meine Boys Dummköpfe sind, wußte ich längst!«

      Der Mayor zog den Marshal mit sich hinaus. »Kommen Sie, Mr. Earp. Wir werden bei mir daheim zu Abend essen, oder…?«

      »Nichts oder. Ich habe es nicht eilig. Vor drei Wochen bekam ich einen Brief von Clyde Henderson. Und weil ich ohnehin hinunter nach El Paso wollte, dachte ich, fragst du mal nach, was aus dem Bahnbau geworden ist.«

      Der Mayor führte Wyatt auf die Straße. »Nichts, Mr. Earp, gar nichts. Henderson hat einen Haufen Geld in das Projekt gesteckt und bis heute nur Verluste erlitten. Noch liegen drüben beim Doktor drei Verletzte. Ein Arbeiter wurde getötet…«

      »Yeah. Das hat er mir geschrieben.«

      Owen Lloyd dachte einen Augenblick nach und sagte dann kurz entschlossen:

      »Ach, weshalb wollen wir Umwege machen. Henderson wohnt da drüben, ich werde Sie gleich zu ihm bringen.«

      Der alte Neger öffnete.

      Er machte sehr erstaunte Augen, als er den Mayor vor der Tür sah. »Ich möchte Mr. Henderson sprechen…«

      Da war der Bankier schon im Korridor. Im Abendlicht erkannte er denn die massive Gestalt des Mayors. Und er sah auch den hochgewachsenen Mann neben ihm.

      Der Mayor schob sich in den Korridor. »So, Mr. Henderson, ich möchte Ihnen einen alten Freund vorstellen, er kommt aus Kansas und will nach El Paso hinunter. Sie hatten ihm einen Brief geschrieben.«

      »Wyatt Earp?« rief Henderson.

      »Yeah, Wyatt Earp!« versetzte Lloyd und wandte sich zum Gehen.

      *

      Von diesem Tage an wurde vieles anders.

      Joe Boswell zog wieder mit seinen Leuten und den knarrenden Planwagen in die Berge hinaus. Die Arbeit wurde fortgesetzt.

      Der Name des Missouriers wirkte wie ein Zauber. Alle hatten wieder Mut, und die Arbeit nahm ihren Fortgang.

      Der hochgewachsene Mann mit dem eckigen, harten Gesicht schien dem Bahnbau tatsächlich zu neuem Leben verholfen zu haben. Er war ständig in Bewegung, saß in seiner typischen, etwas vorgeneigten Art im Sattel seines Falbhengstes, hatte die Zügelleinen in der Rechten über dem Sattelknauf, und die Linke schien immer in unmittelbarer Nähe des schwarzen Revolverkolbens zu schweben, der aus dem Halfter blickte.

      Nach einigen Tagen fragte der Marshal den Ingenieur: »Können Sie mir die Stelle zeigen, wo Gennan erschossen wurde?«

      »Sicher, sie liegt schon ein Stück zurück…«

      Die beiden ritten an den Platz, an dem der Vorarbeiter Jim Gennan von einer Kugel getroffen worden war.

      »Da hat er gestanden!« erklärte Boswell.

      Wyatt Earp musterte den Platz, dann blickte er zu der Bergkuppe hinauf.

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