Butler Parker Jubiläumsbox 5 – Kriminalroman. Günter Dönges

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Butler Parker Jubiläumsbox 5 – Kriminalroman - Günter Dönges Butler Parker

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Butler verbeugte sich und schritt würdevoll davon. Custer und Rander grinsten sich wie kleine Schulbuben an.

      »Ob er einen Ausweg findet?« fragte Custer.

      »Darauf nehme ich jede Wette an«, antwortete Rander. »Parker denkt kraus, verstehen Sie? Manchmal denke ich, daß selbst der listenreiche Odysseus gegen ihn nur ein harmloser Bursche gewesen sein muß …!«

      *

      Den ganzen Tag über drückte sich Hardels in einem Hotel herum. Er war schlecht gelaunt. Sein verletzter Arm schmerzte. Seine blonde Freundin May Waters hatte den Arm verarztet und verbunden. Ihre neugierigen Fragen hatte er selbstverständlich nicht beantwortet. Sie brauchte nicht zu wissen, was er plante.

      Praktisch im letzten Augenblick hatte Hardels nach seiner Auseinandersetzung mit Stamping die von der Polizei gestellte Falle bemerkt. Sie wartete nicht nur im Quartier der Gangster auf ihn, sondern auch in seiner Snackbar. Er konnte daraus Schlüsse ziehen. Diesem verdammten Hund, wie er Parker nannte, mußte es gelungen sein, freizukommen.

      May Waters war nun unterwegs, um nähere Informationen zu sammeln. Sie war vor knapp zwei Stunden weggegangen. Bisher hatte sie sich noch nicht zurückgemeldet.

      Der Aschenbecher auf dem kleinen Klapptisch unterhalb des Fensters quoll über. Hardels rauchte eine Zigarette nach der anderen. Die Whiskyflasche war halb geleert. Dennoch war er nicht betrunken. Der Alkohol schaffte es gerade, die wütendsten Schmerzen zu dämpfen.

      Es war lange nach Mittag, als May Waters endlich wieder erschien. Ungerührt hörte sie sich Hardels Schimpfworte an. Sie kannte das und machte sich schon seit langem nichts mehr daraus.

      »Nun pack endlich aus«, forderte Hardels sie auf. »Was hast du herausbekommen?«

      »Landers und die beiden anderen Jungens sitzen«, berichtete sie und zündete sich eine Zigarette an. »Diesem Parker gelang es, aus dem Keller zu entwischen. Ich erfuhr es in deiner Snackbar.«

      »Bist du sicher, daß dir kein Mensch gefolgt ist?«

      »Natürlich, ich bin ja keine Anfängerin …!« Sie sah ihn geringschätzig an. »Auch in die Bar kannst du nicht zurück. Landers wird ausgepackt haben. Dort warten einige Tecks auf dich.«

      »Wenn schon …!« meinte Hardels.

      »Was soll jetzt werden?« fragte sie. »Hier in der Stadt ist der Boden für dich zu heiß geworden.«

      »Wir hauen in den nächsten Tagen schon ab, Süße.«

      »Und dann …? Sollen wir uns wieder in schmierigen Hotels hemmdrücken?«

      »Willst du etwa aussteigen?«

      »Unsinn, du weißt genau, daß ich das niemals tun werde …! Auf der anderen Seite habe ich keine Lust, mich hemmhetzen zu lassen.«

      »Und was hast du vor?«

      »Könnten wir nicht ’nen Schlußstrich ziehen und verschwinden?«

      »Ohne Geld etwa?« Hämisch sah er sie an. »Wenn ich diesen Parker erwische, drehe ich ihm den Hals um. Ihm haben wir diese Misere zu verdanken.«

      »Du hast dich von ihm reinlegen lassen. Er war gerissener als du.«

      »Ich werde noch mit ihm abrechnen, bevor ich verschwinde.«

      »Er wird dich fertigmachen, verlaß dich darauf! Stan, du hättest die Stadt längst verlassen sollen …! Nach der Sache mit Stamping wird in allen Bundesstaaten nach dir gesucht werden!«

      »Erst kassieren wir hier noch ab …!«

      »Bei wem denn …? Du machst dir doch nur Illusionen.«

      »Laß das meine Sorge sein, Süße! In ein paar Stunden sind wir steinreich. Ich weiß genau, wo ich Kies in jeder Menge bekomme!«

      »Hat das etwas mit den Bildern zu tun?«

      »Klar …! Stell keine Fragen. May, Hauptsache, daß wir bald in Geld wühlen können.«

      »Stamping hat also geredet?«

      »Was ist los mit dir?« fragte er und sah sie prüfend an. »Früher warst du doch nicht so neugierig. Du hast dich doch nie ums Geschäft gekümmert.«

      »Vielleicht bin ich inzwischen auf den Geschmack gekommen. Und vergiß nicht, daß du angeschossen bist! Vielleicht brauchst du meine Hilfe.«

      »Bilde dir bloß keine Schwachheiten ein, Süße!« Hardels grinste sie tückisch an. »Ich werde auch allein zurechtkommen.«

      »Was du nur immer hast …! Soll ich jetzt hier bei dir bleiben oder wieder verschwinden?«

      »Peil weiter die Lage! Heute, so gegen 21.00 Uhr, kannst du wieder aufkreuzen. Bis dahin habe ich das Geld. Dann kaufst du einen Wagen und schaffst dir neue Fähnchen an. Du wirst mich ’raus aufs flache Land bringen.«

      Als Hardels wieder allein war, bereitete er sich auf seinen Coup vor. Mit besonderen Schwierigkeiten rechnete er nicht. Der Überraschungsmoment stand ganz auf seiner Seite. Es war etwa 15.00 Uhr, als der Gangsterboß sich auf den Weg machte, um dem Käufer der gestohlenen Bilder Daumenschrauben anzulegen …!

      *

      Parker nutzte den Tag, um einige Kunstexperten noch mal aufzusuchen.

      Zuerst erschien er bei Norman Ralgon. Der Kunsthändler begrüßte ihn ungemein freundlich.

      »Ich hätte Sie heute ohnehin informiert«, meinte er lächelnd. »Wollen Sie sich Ihre Bilder nicht ansehen?«

      »Ich möchte mich nicht blamieren …!«

      »Aber nein, Sie werden sich wundern, wie günstig die Cavella-Ausstellung aufgenommen worden ist. Selbst bissige Kritiker loben die Kühnheit der Farben.«

      »O Gott«, seufzte Parker auf.

      »Ich suche noch immer nach einem fanatischen Sammler.«

      »Ich weiß, ich weiß … Glauben Sie mir, Sie haben sich da etwas Unmögliches vorgenommen, Parker! Dieser Mann weiß sich geschickt zu tarnen.«.

      »Können Sie mit den Namen Burger und Aldine etwas anfangen, Sir?«

      »Gewiß, es sind Kollegen von mir … Verdächtigen Sie etwa einen dieser Herren?«

      »Ich weiß nicht recht, was ich Ihnen darauf antworten soll …!«

      »Falls ja, sind Sie auf dem Holzweg, Parker! Keiner dieser Sammler würde sich zu einem Verbrechen hinreißen lassen.«

      »Unter dem Siegel der Verschwiegenheit möchte ich Ihnen mitteilen, daß einer dieser beiden Experten Sie belastet, Mr. Ralgon.«

      Der Besitzer der Galerie stutzte einen Moment. Sein Gesicht verfinsterte sich. Mit diesem Hinweis hatte er nicht gerechnet.

      »Demnach soll ausgerechnet ich der gesuchte Dieb sein?« fragte er schließlich.

      »So

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