Butler Parker Jubiläumsbox 5 – Kriminalroman. Günter Dönges
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Читать онлайн книгу Butler Parker Jubiläumsbox 5 – Kriminalroman - Günter Dönges страница 26
Er wird mich abknallen wie einen tollen Hund, fuhr es durch Hardels Kopf. Ich muß schneller sein als er. Aber ich darf keine Sekunde zu früh aufspringen, sonst bin ich Verloren …!
Sein Plan gelang nur teilweise.
Er verpaßte den richtigen Augenblick, als er sich herumwälzte, am Gitter hochzog und seinen Gegner ansprang.
Der Mann schoß ohne Rücksicht. Er feuerte drei Schüsse auf den Gangsterboß ab. Von der Wucht zweier Treffer wurde der Gangster gegen das Gitter zurückgeworfen. Er stolperte, glitt aus und entging dadurch dem dritten Schuß, der ihm das Lebenslicht ausblasen sollte. Ohnmächtig sank Hardels in sich zusammen.
Doch auch sein Gegner kam nicht ungeschoren davon.
Zwar hatte Hardels nicht mehr seinen Revolver ziehen können, doch er hatte gerade noch einen Fausthieb anbringen können. Davon wurde sein Gegner zurückgeworfen. Er faßte nach der getroffenen Nase und fluchte unterdrückt.
Als der ohnmächtige und blutende Hardels am Boden lag, glaubte er, ihn tödlich getroffen zu haben. Er verzichtete auf einen vierten Schuß. Seiner Sache vollkommen sicher, zog er sich aus dem Gewölbe zurück.
Er hatte die Panzertür gerade erreicht, als ein Summer quäkte. Der Mann, den noch rauchenden Revolver in der. Hand, zuckte erschreckt zusammen. Wer besuchte ihn um diese Zeit …?
Hastig lief er durch die niedrige Tür, erreichte die Treppe und blieb jäh stehen. Er hatte vergessen, die Panzertür und die Drehwand zu schließen.
Er machte sich die Mühe, dieses Versäumnis nachzuholen. Erst als das Gewölbe gesichert war, lief er über die Treppe nach oben und ging zur Tür. Er wohnte allein in seinem Haus. Schon wegen seiner dunklen Geschäfte konnte er sich kein Personal halten.
Vorsichtig spähte er durch ein kleines, versteckt angebrachtes Seitenfenster in den Vorbau. Zu seiner Überraschung konnte er keinen wartenden Besucher erkennen.
Kopfschüttelnd ging er zurück in die kleine Halle und merkte erst in diesem Augenblick, daß seine Nase blutete. Fluchend ging er hinüber ins Badezimmer und sah sich die Nase genauer an. Das Hemd unter der geöffneten Jacke war blutgesprenkelt.
Der Mann öffnete einen Verbandschrank und wollte das Blut stoppen. Er beugte sich über das Waschbecken und sah in den Spiegel. Als er sich das Blut von der Oberlippe wegtupfen wollte, tauchte ein zweites Gesicht im Spiegel auf.
Unbeweglich blieb der Mann stehen. Er starrte seinen Gast im Spiegel an. Er sah eine schwarze Melone, unter der ein glattes, ausdrucksloses Gesicht zu sehen war.
»Parker …?« fragte der Mann ungläubig. Langsam wandte er sich um und stierte den Butler an.
»Ich war so frei, die Hintertür zu benutzen«, antwortete Josuah Parker und lüftete höflich seine schwarze Melone.
»Sie sind wohl verrückt geworden, was?«
»Ich kann Ihre Erregung durchaus verstehen, Mr. Alaine.« Parker deutete eine kleine Verbeugung an. »Ich hielt es für angebracht, mein Erscheinen nicht besonders anzukündigen.«
»Und was soll Ihr Eindringen bedeuten?« Aldine, denn er war der Besitzer der gestohlenen Bilder, zwang sich zur Ruhe. Noch war ja nichts verloren.
»Mr. Aldine, ich interessiere mich für die Gemälde, die Sie von Hardels und seiner Gang zusammenstehlen ließen. Wobei ich nicht unterschlagen möchte, daß auch Canters und Botnam für Sie tätig waren.
»Sie … sind verrückt …! Scheren Sie sich aus meinem Haus, Parker. Ich werde Sie wegen Hausfriedensbruch verklagen.«
»Das steht Ihnen selbstverständlich frei, Mr. Aldine. Sie sollten sich allerdings darüber klarwerden, daß Sie ausgespielt haben.«
»Wollen Sie mir endlich sagen …!«
»Gewiß, wenn ich Ihre Zeit nicht Unnötig beanspruche, Mr. Aldine. Sie sind der Mann, der die Bilderdiebstähle ausführen ließ. Ich glaube, ich deutete das bereits an …!«
»Sie sind wahnsinnig, Parker.«
»Ich war noch nie so klar wie vielleicht jetzt«, gab Parker zurück. »Schreiben Sie es Ihrer Taktik zu, daß Sie mich auf die richtige Spur brachten.«
»Welche Taktik? Welche Spur …?«
»Im Gegensatz zu Ihren Kollegen, die ich aufsuchte und denen ich bestimmte Fragen stellte, belasteten Sie scheinbar absichtslos den Millionär Elmdale. Sie wollten mich auf eine falsche Spur setzen. Ihre noch immer blutende Nase beweist mir, daß Sie gerade erst eine nicht freundliche Unterhaltung mit einem Gast gehabt haben müssen.«
»Ich rannte gegen eine Schranktür.« Aldine gab sich leger und ruhig.
»Darf ich nicht annehmen, daß Mr. Hardels die Schranktür war?«
»Jetzt habe ich aber genug …! Verlassen Sie sofort meine Wohnung …!«
Er hatte noch nicht ganz ausgesprochen, als er sich auf den Revolver stürzte, der in der Seifenschale lag.
Parkers Regenschirm war schneller. Die eingebaute Degenklinge schnellte vor und legte sich mit ihrer Spitze auf Aldines Handrücken. Der Gangster – denn etwas anderes war Aldine schließlich auch nicht – wagte keine Bewegung.
»Nehmen Sie dieses schreckliche Ding weg …!« fauchte er.
»Keine Sorge, Sie können sich sofort wieder frei bewegen …!« Nachdem Parker die Waffe Aldines weggesteckt hatte, gab er die Hand frei.
»Für diese Frechheiten werden Sie sich noch verantworten müssen«, brüllte Aldine aufgebracht. Er merkte gar nicht, daß die Nase nun nicht mehr blutete.
»Gestatten Sie, daß ich meine Rede beende«, erklärte der Butler höflich. »Ich sagte Ihnen schon, daß Sie sich durch Ihren Hinweis auf Elmdale verdächtig machten. Weiter erfuhr ich, daß Sie kurz vor dem letzten Diebstahl in Mister Trumbles Wohnung waren und sich seine Bilder ansahen.«
»Was besagt das schon …!«
»Sie waren nicht nur in Mr. Trumbles Wohnung, Aldine. Telegramme, die ich an die Bestohlenen in Los Angeles und New York richtete, gaben mir weitere Hinweise. In zwei Fällen waren Sie ebenfalls bei den Bestohlenen. In den übrigen Fällen setzten Sie Ihren Mitarbeiter Stamping ein, der als Versicherungsinspektor auftrat. Stamping verhandelte auch mit der Hardels-Gang.«
»Beweisen Sie mir das erst mal …!«
»Gewiß, aber dazu muß ich Sie bitten, mich hinunter in die Kellerräume zu begleiten.«
»Wollen Sie Mäuse fangen?« Höhnisch brach diese Frage aus Aldine heraus.
»Ich suche die Bilder, da Sie es ja genau wissen wollen …!«
»Da werden Sie lange suchen müssen …!«
»Ich weiß nicht,