Butler Parker Jubiläumsbox 5 – Kriminalroman. Günter Dönges

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Butler Parker Jubiläumsbox 5 – Kriminalroman - Günter Dönges Butler Parker

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mag zur Ölheizung gehören, doch das zweite Lüftungsrohr müßte doch andere Aufgaben übernommen haben, oder?«

      Aldine antwortete nicht.

      »Ich werde noch einen Schritt weitergehen«, führte der Butler weiter aus. »In der Nachbarschaft – übrigens alles recht honorige und freundliche Menschen – erfuhr ich vom Dienstpersonal, daß Sie hier vor etwa acht Monaten Umbauten vornehmen ließen. Wollen Sie das etwa abstreiten?«

      »Na und …? Daraus kann man mir doch keinen Strick drehen!«

      »Unter anderem wurde auch eine Panzertür samt Rahmen angeliefert.«

      »Das besagt doch gar nichts …! Wollen Sie diese Tür sehen? Bitte, gehen wir! Natürlich besitze auch ich eine Sammlung, die ich absichern ließ.«

      »Ich lasse mich gern überraschen, Mr. Aldine.«

      »Sie werden Augen machen …!« regte sich Aldine auf. »Ich werde vorausgehen …!«

      Er hatte es eilig, in die große Wohnhalle zu kommen. Als er auf die Treppe zuhielt, die hinauf ins Obergeschoß führte, rief Parker ihn an.

      »Ich möchte annehmen, Mr. Aldine, daß wir zwei verschiedene Panzertüren und Sammlungen meinen.«

      »Wieso, was meinen Sie?«

      »Ich schlage vor, wir folgen den Blutstropfen, die dort zur Tür führen.«

      Aldine drehte sich um. Seine Zähne knirschten. Er hatte an alles gedacht, nur nicht an die blutende Nase. Sie hatte eine nicht zu übersehende Spur ausgelegt.

      »Schön«, meinte er, sich zusammenreißend. »Sie wollen sich ja unbedingt blamieren. Ich will Sie nicht daran hindern …!«

      »Übernehmen Sie bitte die Führung.« Parker blieb reserviert, aber höflich.

      Aldine, der Kunstexperte und Gangster, trippelte nach unten in den Keller. Seine Augen aber wanderten voraus. Er wußte nicht, wie deutlich die Blutspur war.

      Er erstarrte …!

      Die Tropfen, rot wie Ölfarbe, endeten vor der weiß getünchten Wand. Da verlor Aldine die Nerven. Er wußte, daß er verloren war, wenn er Parker nicht auszuschalten vermochte.

      Blitzschnell warf er sich herum, wollte sich auf den Butler werfen. Doch er hatte seine Rechnung ohne Parker gemacht. Dort, wo der Butler sich gerade noch aufgehalten hatte, stand er nicht mehr. Aldine verlor das Gleichgewicht und stolperte genau auf den bleigefüllten Griff des Regenschirms.

      Es knirschte leise, als sich Griff und Kinn innig trafen. Um jeden weiteren Ärger gleich im Keim zu ersticken, brachte der Butler einen seiner Schmetterschläge an. Der Gangster ging wie ein gefällter Baum zu Boden.

      Nach kurzer Suche fand Parker den Knopf, der die Trennwand anhob. Er zuckte mit keiner Miene, als er diese raffinierte Tarnung sah. Er ärgerte sich auch nicht besonders, als er das komplizierte Schloß erkannte. Mehr aus Neugier drehte er das Handrad, das sich sofort bewegte. Parker wollte seinen Augen nicht trauen. Aldine hatte vergessen, das Schloß zu schließen und einzustellen. Weich, wie in Öl gelagert, kam die Tür aus dem Rahmen.

      Der Butler entdeckte den liegenden Gangsterboß, der sich nicht rührte. Eine kurze Untersuchung sagte ihm, daß Hardels noch lebte. Ein wichtiger Umstand, denn Hardels würde sich in einer Verhandlung nicht scheuen, gegen Aldine auszusagen …!

      Da Parker sich nicht gern die Hände an Gangstern beschmutzte, benutzte er den Griff seines Regenschirms, um Aldine in das Gewölbe zu ziehen. Mit seinen Handschellen fesselte er den Gangster am Scherengitter.

      In Hardels Tasche fand er. einen Revolver, den er sicherstellte. Er wollte weiteres Blutvergießen verhindern. Dann schritt er würdevoll wie ein Herzog zurück in die Halle und rief Mike Rander an.

      Seine berühmt-berüchtigte Einleitung dauerte fast eine Minute, bis er endlich zur Sache kam. In gewundenen, fast barock, zu nennenden Satzformen wies er seinen jungen Herrn dann darauf hin, daß es ihm gelungen sei, wenn auch mit sehr viel Glück, den Initiator der Bilderdiebstähle zu stellen.

      Nach diesem Gespräch zündete Parker sich eine seiner spezialangefertigten Zigarren an und wartete auf das Erscheinen Randers und Leutnant Custers …!

      *

      Der Butler trug seine gestreifte Weste und schwarze Hosen. Er sah darin wie eine Wespe aus. Er servierte den Morgenkaffee und die Zeitungen. Als Leutnant Custer ungewöhnlich früh in Randers Wohnung erschien, legte Parker als geschulter Butler sofort ein weiteres Gedeck auf.

      »Ich wette, Sie bringen Neuigkeiten«, begann Mike Rander und legte die Zeitungen weg.

      »Aldine hat gegen Morgen ein Geständnis abgelegt«, berichtete der Polizeioffizier. »Parkers Theorie wurde damit bestätigt. Stamping war der Strohmann, der von Fall zu Fall in der Maske eines Versicherungsinspektors auftrat. Hardels redet wie ein Wasserfall. Er hat die Folterung an Stamping bereits zugegeben. Auch die Ermordung der Gangster Canters und Botnam. Damit ist der Fall erledigt.«

      »Und er verlief anders, als Parker und ich ihn angehen wollten. Wir wollten die Gangster durch eine Ausstellung provozieren. Sie haben keine Ahnung, wie sehr Parker sich als Kunstschöpfer betätigt hatte.«.

      »Das müssen Sie mir näher erklären, Rander.«

      »Parker stellte Bilder modernster Art in Serien her. Damit beschickte er eine Ausstellung …!«

      »Nicht zu glauben«, prustete Custer aus. »Ich wette, er legte sich einen Phantasienamen zu, wie?«

      »Richtig …! Er nannte sich Cavella …!«

      »Dieses Geschmiere muß ich mir unbedingt ansehen«, sagte Custer. Er griff nach seinen Zigaretten, stutzte plötzlich und fragte. »Wie hat Parker sich als Künstler genannt?«

      »Cavella …!«

      »Moment mal, den Namen habe ich doch gerade erst in der Zeitung gelesen.«

      Nun stutzte auch Rander, griff nach den Morgenblättern und faltete sie auseinander. Nach kurzem Suchen fand er die Meldung. Er überlas sie und schüttelte den Kopf. Er konnte sich gar nicht beruhigen.

      »Parker, wissen Sie, daß Sie den Kunstpreis unseres Bundesstaates gewonnen haben?« rief er Parker zu.

      »Sir, wie meinen Sie …?«

      »Ob Sie’s glauben oder nicht, Parker, Sie haben einen Kunstpreis gewonnen …!«

      »Sir, das darf nicht wahr sein …!« Parkers Wangen röteten sich.

      »Hier, lesen Sie, ein Irrtum ist ausgeschlossen, Parker. Ich gratuliere Ihnen.«

      Rander wollte noch mehr zu diesem Thema sagen, doch das Schrillen des Telefons unterbrach ihn.

      »Für Sie, Parker«, sagte er dann und reichte den Hörer an seinen Butler weiter. Leutnant Custer grinste breit und genießerisch.

      »Was haben Sie?« erkundigte sich Rander, als Parker den Hörer in die Gabel zurückfallen ließ. »Sie sehen ja ziemlich mitgenommen aus.«

      »Sir,

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