Casamento em família. Joan Hohl
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„Ich wünsche Euch allen ein gutes und erfolgreiches neues Jahr!“, fuhr er dann fort.
„Ihr wisst, dass wir eine neue Königin haben, der ich alles nur erdenklich Gute für ihre Amtszeit wünsche und ich weiß, dass Ihr das auch tut. Ihr alle kennt Meeri, meine neue Lebenspartnerin, mit der ich glücklich zusammenlebe und ihr alle kennt Jalo, den Partner von Königin Eira. Wir wollen im kommenden Frühjahr eine Doppelhochzeit feiern!“
Es setzte ein allgemeines Geraune ein und plötzlich klatschten die Umstehenden Beifall.
„Bravo!“, riefen sie, „hoch lebe Eira, hoch lebe Jarmo!“, schrien sie und wir erhoben unsere Gläser und stießen miteinander an.
„Wir werden aus diesem Grunde im Frühjahr ein großes Fest feiern, zu dem alle eingeladen werden, die auch auf dem letzten Schlossfest waren und noch einige mehr, wir werden dazu ein Datum aussuchen, an dem wir schönes Wetter haben werden, damit wir möglichst lange draußen feiern können! Es gibt noch ein weiteres wichtiges Ereignis zu vermelden, das ist die Geburt des Kindes von Marietta und Paulo, es wird ein Junge sein und ich darf mit Stolz verkünden, dass es den Namen Klaus-Jarmo tragen wird!“
„Bravo!“, riefen wieder alle, „hoch leben Marietta und Paulo!“ Marietta und ich erhoben unser Glas, Marietta hatte sich ausnahmsweise ein halbes Glas Sekt genehmigt und wir tranken mit allen auf das neue Jahr. Dann gingen wir wieder ins Haus und luden alle ein, mitzukommen, ein Novum in der Geschichte des Königshauses, sonst war Pekko nach dem Abschluss der Silvesterfeierlichkeiten immer zu sich gezogen und hatte dort mit Freunden weitergefeiert. Wir gingen in den Salon, wo ich zwei große Holzscheite auf das Kaminfeuer legte, das schon ziemlich heruntergebrannt war. Es standen zunächst alle etwas hilflos im Salon, als sie aber am Mahagonitisch Platz genommen hatten, wir hatten noch Stühle aus anderen Zimmern herbeigeholt, wurde die Stimmung gelöster. Jeder hatte ein Getränk, es wurden Bier und Wein ausgeschenkt und alle stießen noch einmal miteinander an. Als ich mit Pekko anstieß, sagte er, dass er im neuen Jahr hoffentlich mit mir einmal in der Eichenkrone trinken würde. Ich entgegnete, dass sich dazu sicher einmal die Gelegenheit böte. Jarmo hatte ausreichend „Kum“ und Obst und zur Feier des Tages eine riesige Menge Pflaumenkompott kommen lassen. Das waren leckere Sachen und alle konnten es schmecken, der Kompott war außergewöhnlich gut, er erinnerte an den Kompott, den Marietta und ich einmal bei Nea probiert hatten, er hatte einen leichten Zimtgeschmack. Es flossen Bier und Wein in Strömen, ich hatte mich aber zurückgehalten, weil ich noch fahren musste, Marietta hatte außer dem halben Glas Sekt um Mitternacht überhaupt keinen Alkohol getrunken, den Goor machte der Alkoholgenuss ja gar nichts aus. Als es auf zwei Uhr zuging, verabschiedeten Marietta und ich uns und dankten für die nette Gastfreundschaft, wir würden im Laufe des Tages vielleicht noch einmal zum Schloss kommen, sagten wir. Ja, wir sollten unbedingt kommen, dann könnten wir einen schönen Spaziergang machen, sagte Eira.
Wir mussten wegen der Straßenglätte sehr vorsichtig fahren, hatten es aber ja nicht weit und kamen sicher zu Hause an, wo wir sofort ins Bett fielen. Am Neujahrsmorgen rief Seldit an, wir wünschten uns alles Gute zum Neuen Jahr, sie kämen ja gerne vorbei, die Straßenverhältnisse wären aber zu schlecht, bei der Glätte wäre das Autofahren zu gefährlich, sie hätten überlegt, zu fliegen, es ging auch ein Flug am Vormittag, der Rückflug fände aber erst am nächsten Tag statt.
„Das könnt Ihr doch problemlos machen“, sagte ich, „wir holen Euch am Flugplatz ab und bringen Euch am nächsten Tag wieder hin, wo ist das Problem?“
„Na gut“, sagte Seldit, „wenn Ihr meint, wir sind dann aber schon um 12.15 h in Ta`amervan!“, fuhr sie fort.
„Um so besser!“, antwortete ich, „dann haben wir wenigstens etwas voneinander!“ Und so fuhren Marietta und ich dann um 11.45 h zum Flughafen und setzten uns eine Zeit lang in die Halle, es war an dem Neujahrsmittag nicht viel los und wir hörten, wie nach wenigen Minuten der ohrenbetäubende Lärm eines landenden Senkrechtstarters die Umgebung beschallte.
„Gut, das wir damals nicht in das erste Haus gezogen waren!“, dachten wir, das lag fast in Steinwurfweite. Dann erschienen Seldit und Botan und wir fielen uns in die Arme.
„Alles Gute zu neuen Jahr!“, wünschten wir uns gegenseitig, wir stiegen ins Auto und fuhren zu uns. Ich kochte schnell Kaffee und stellte „Kum“ auf den Tisch. Und dann erzählten wir die große Neuigkeit, dass es im Frühjahr auf dem Schloss eine Doppelhochzeit gäbe, die in ausladendem Rahmen gefeiert würde. Seldit und Bortan waren außer sich vor Freude, als sie das hörten und sagten, dass sie Meeri und Jarmo viel Glück für ihre Ehe wünschten. Eira und Jalo wären noch jung, sie würden ihren Weg schon gehen, aber Meeri und Jarmo wären gereifte Persönlichkeiten, die all ihre Lebenserfahrung mit in die Ehe einbrächten. Die zweite Neuigkeit, die Marietta und ich verkündeten, war, dass Meeri und Jarmo malten und Stunden im Atelier verbrachten. Meeri wäre schon relativ weit fortgeschritten in ihrer Malerei und Jarmo hätte immerhin schon einmal Erfahrungen mit dem Malen gesammelt. Seldit und Bortan fanden, dass das Malen eine sehr gute Beschäftigung wäre, um sich zu zerstreuen und gleichzeitig kreativ zu sein. Wir wollten am Nachmittag zum Schloss und alle zusammen einen Spaziergang machen, sagten wir dann, dann könnten sie mit Meeri und Jarmo reden, die beiden wären ein sehr nettes Paar, wie wir fanden. Die Jungen hätten zu Hause einen riesigen Schneemann gebaut, Seldit und Bortan sollten uns von ihnen grüßen, bei der nächsten Gelegenheit gäbe es eine Revanche im Fußball, wenn sie wieder mit nach Ta`amervan, oder wir nach Longon kämen. Wie es ihr ginge, könnten sie ja sehen, sagte Marietta schon im Vorfeld. Wenn sie irgendetwas brauchte, wenn sie ihr helfen sollte, egal womit, sagte Seldit, sollte sie nur Bescheid sagen, sie stünde dann bereit. In eineinhalb Monaten wäre er Geburtstermin, Seldit sollte die Geburt überwachen und vornehmen. Bei den Goor ginge alles immer reibungslos über die Bühne, was wäre aber, wenn es bei Marietta Komplikationen gäbe, fragten wir uns schon seit längerem.
Es wäre nicht mit Komplikationen zu rechnen, entgegnete Seldit, das Kind läge mit dem Kopf nach unten und Marietta ginge es doch gut! Für alle Fälle hatte Marietta eine Betäubungsspritze und ein Skalpell besorgt, für den Fall, dass ein Dammschnitt gemacht werden müsste. Sie wies Seldit, die in solchen Sachen völlig unerfahren war, ein in Technik des Spritzensetzens und des Umganges mit dem Skalpell, aber da wüsste ich ja dann Bescheid. Seldit wollte eine Woche vor dem Geburtstermin bei uns erscheinen und bereitstehen.
Dann fuhren wir zum Schloss, wir hatten uns dick angezogen. Unsere Goor-Freunde trugen eine lange Hose, einen Pullover und einen Schal, das war neben ihrem Mantel und den Stiefeln alles. Wir trafen uns alle auf dem Schlossparkplatz und Jarmo und Eira waren angenehm überrascht, Seldit und Bortan zu sehen, sie umarmten sie und wünschten ihnen ein Frohes Neues Jahr. Wir liefen los und wollten nicht sehr weit gehen, darauf kam es uns nicht an, wir wollten nur eineinhalb Stunden lang durch die frische Winterluft spazieren und vielleicht einen Scheemann bauen, Schnee gab es mehr als ausreichend. Wir waren eine Viertelstunde gelaufen, als Bortan mir einen Schneeball an den Kopf warf, nicht feste, es war ganz lockerer Schnee, das reichte aber, um eine Schneeballschlacht ungeahnten Ausmaßes in Gang zu setzen. Sogar Jarmo machte mit großem Enthusiasmus mit, sah aber gegen uns schlecht aus und wurde immer getroffen, wir bemühten uns, die Frauen so wenig wie möglich zu treffen, besonders Marietta blieb völlig verschont, Meeri, Eira und Seldit bekamen aber durchaus etwas ab, niemand warf aber so hart, dass die Treffer wehtaten. Nach zehn Minuten hörten wir auf, Schneebälle zu werfen, Meeri und Jarmo waren außer Atem, wir aber auch, wenn auch nicht so sehr wir unsere Älteren. Wir machten eine kurze Pause und liefen langsam zurück, und als wir auf dem Schlossparkplatz waren, fingen wir an, einen Schneemann zu bauen, so richtig groß, wie ich noch nie einen gebaut hatte. Der Schnee pappte sehr gut, im Gegensatz zu pulvrigem Schnee, der gar nicht zusammenhielt, war der Schnee, der vor uns lag, leicht feucht, es ließen sich wunderbar große Kugeln rollen, die Erste war der Unterbau des Schneemannes und riesig, wir rollten sie zu zweit mit Mühe an den Platz, den wir uns für sie ausgedacht hatten