Casamento em família. Joan Hohl

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Casamento em família - Joan  Hohl Desejo

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viele Kinder zu zeugen, bis alle Zimmer belegt wären, sagte ich scherzhaft. Dann müssten wir aber noch fünf Kinder in die Welt setzen, ob ich das denn wollte? Ich winkte ab. Wir standen in dem Raum neben unserm Schlafzimmer, es war ein heller Raum, in den das Sonnenlicht fiel und er lag neben dem Badezimmer. Wir beschlossen, diesen Raum zum Kinderzimmer zu machen. Wir wollten eine schöne Tapete an die Wand kleben und es müssten bunte Gardinen vor die Fenster, auch das Licht würde eine Rolle spielen, es dürften keine grellen Lampen verwendet werden.

      Plötzlich verdichteten sich die zu erwartenden Ereignisse zu einem Wust von kaum überschaubaren Anforderungen an uns, wir versuchten aber, einen klaren Kopf zu behalten und ließen uns nicht durch den Druck lähmen, wir sortierten einfach die Dinge, an die wir denken mussten, schließlich wären mit Kindgeburten schon ganz andere fertig geworden als wir, eine Geburt wäre doch das Normalste von der Welt, dachte wir. Objektiv gesehen war sie das sicher auch, aber durch unsere subjektive Betroffenheit war uns der Blick verstellt, der Blick auf die Normalität der Ereignisse. Wir waren schnell geneigt, uns zuschütten zu lassen von Eindrücken, die wir hatten oder von scheinbaren Überforderungen, die aber gar keine waren, so ging das wohl allen, die ein Kind erwarteten. Für solche Fälle standen dann im Regelfall die eigenen Eltern mit Rat und Tat zur Seite, schließlich hatten sie den Erfahrungsvorsprung und konnten wertvolle Tipps geben.

      Aber unsere Eltern standen uns nicht zur Seite, dafür gab es erfahrene Freundinnen und Freunde, wie Seldit oder unsere Nachbarin Maaret, wir durften uns einfach nicht verrückt machen lassen, unsere Bedingungen waren unvergleichlich gut, von daher wurde uns vieles an Bedrohlichem genommen. Marietta und ich gingen wieder ins Wohnzimmer, ich legte ein Holzscheit auf das Kaminfeuer, das Feuer prasselte, wir schauten beide gedankenverloren in die Flammen und redeten eine ganze Zeit kein einziges Wort miteinander. Am Abend aßen wir „Kum“ und ich trank ein Bier, Marietta nahm einen Kaffee. Dann ging ich mit zwei Keulenhälften durch die Dunkelheit und Kälte zu den Tieren und gab ihnen ihr Futter, ich streichelte sie kurz, sie hatten trotz der bitteren Kälte warme Körper, sie waren kerngesund. Marietta und ich machten an dem Abend nicht mehr lange und gingen um 22.00 h ins Bett.

      Am nächsten Morgen nahmen wir uns endlich meinen Vorlesungsplan vor, ich hatte die Tiere gefüttert und den Kamin angesteckt und wir setzen uns gemütlich vor das Feuer. Bevor wir anfingen, telefonierte ich mit Pekko, er sollte doch bitte einmal wegen des Tapezierens vorbeikommen und Kaija mitbringen, die die Gardinen ausmessen sollte, die wir vor die Kinderzimmerfenster hängen wollten. Pekko wollte am Nachmittag mit Kaija vorbeikommen.

      Dann sagte ich zu Marietta, dass ich ein künstliches Skelett brauchte, bei dem ich in den ersten Vorlesungsstunden die Morphologie des Bewegungsapparates der Goor anschaulich erklären könnte. Bis alle Studenten mit dem „Atlas der Anatomie“ versorgt wären, müsste ich mich mit Kopien behelfen, optimal wäre natürlich ein frischer Bruch, den ich vor aller Augen mit dem Skelett neben mir behandeln könnte. Sicher lägen Mitte Februar noch genügend Schnee und Eis, dass ich mit einem frischen Bruch rechnen könnte. Es könnte am Anfang natürlich nur glatte Brüche behandelt werden, die Studenten müssten lernen, wie man gebrochene Gliedmaßen wieder in ihre Ausgangsausrichtung brächte. Komplizierte Brüche, bei denen geklammert, genagelt oder mit Platten gearbeitet werden müsste, kämen zu einem späteren Zeitpunkt dran.

      Marietta fand meinen Plan wie ich meine Anatomievorlesung beginnen wollte, sehr gut, ich müsste ein Skelett in Auftrag geben, wenn Pekko am Nachmittag käme, könnte er mir sicher weiterhelfen oder ich fragte an der Verteilstelle. Ich wollte am Ende eines jeden Semesters eine Klausur schreiben lassen, für deren erfolgreiches Bestehen es einen Schein gäbe. Auch wollte ich Referate vergeben, ich müsste Folien erstellen, die ich mit dem Overheadprojektor an die Wand werfen würde. Ich müsste computergestützte Programmschritte entwerfen, mit deren Hilfe sich die Studenten auch zu Hause informieren könnten. Ich ging zum Auto und fuhr zum Schlachthof, um den Tieren neue Keulen zu holen, es war frisch geschlachtet worden.

      Man konnte darüber denken wie man wollte, Elche nur als Futter für die Vielfraße zu züchten, aber man musste seine Tiere schließlich füttern, wenn man ihnen die Möglichkeit genommen hatte, selbst zu jagen. Ich fuhr wieder nach Hause und brachte Armi und Ilpo ihr Futter, das Wasser musste ich nicht auffrischen, Armi und Ilpo fraßen immer noch Schnee, wenn sie Durst hatten. Marietta war auf der Couch eingeschlafen und ich kochte erst einmal Kaffee, dann nahm ich mir meine Tasse und ging noch einmal hoch ins Kinderzimmer, um mir einen Überblick über dessen Einrichtung zu verschaffen. Wenn man hereinkam, lag links das Badezimmer, der Winkel zwischen Eingangstür und Badezimmertür würde sich sehr gut für die Wickelkommode eignen.

      Über der Wickelkommode müsste der Heizstrahler angebracht werden, das bedeutete, dass dorthin Strom gelegt werden müsste. Ich zeichnete an der Wand mit Bleistift eine Linie von der Steckdose neben der Eingangstür bis über den Wickeltisch, entlang der Linie müsste ein Stromkabel unter Putz verlegt werden, das zu einer Steckdose über der Wickelkommode führte. Wenn man hereinkam rechts wäre Platz für einen Schrank, den wir an der Verteilstelle bestellen und liefern lassen müssten, und unter dem Fenster fände die Wiege Platz, man müsste natürlich sehen, dass dort nie Durchzug herrschte! Ein schöner bunter Teppich könnte noch in das Zimmer gelegt werden, das ganze Haus war mit Parkett ausgelegt, das schon einen warmen Grundton vermittelte, ein Teppich auf dem Parkett würde sich sehr gut machen.

      Dann schellte es und Pekko und Kaija erschienen, Marietta war längst wach geworden und wir begrüßten unsere beiden Gäste. Bevor wir hoch ins Kinderzimmer gingen, setzten wir uns vor den Kamin und redeten über alles Mögliche, in erster Linie tranken wir aber Kaffee. Uns fiel auf, dass Pekko und Kaija Händchen haltend vor dem Kamin saßen und sich verliebt ansahen. Wir fanden beide, dass Pekko und Kaija ein schönes Paar abgaben. Pekko sagte mit einem Mal, dass er sich mit Kaija verlobt hätte, heimlich und dass sie beide noch in dem Jahr heiraten wollten.

      Das wäre ja eine umwerfende Neuigkeit, sagten Marietta und ich und gratulierten beiden zu ihrer Verlobung, sie sollten sich ein Geschenk von uns wünschen, wenn man heiratete, könnte man alles Mögliche gebrauchen, sagten wir. Aber die beiden winkten ab, soweit wäre es ja noch nicht, sie wollten erst einmal probehalber in Pekkos Haus leben, vielleicht stellte sich ja heraus, dass sie gar nicht zueinander passten, was sie und wir aber nicht glaubten. Dann gingen wir hoch und Pekko sah sich das Zimmer an, das wäre kein Problem, das Zimmer zu tapezieren, sagte er, er wollte Risto und Niilo vorbeischicken, die geübte Tapezierer wären. Wir sollten nur die Tapete besorgen, die es an der Verteilstelle gäbe, wir sollten uns einen Katalog geben lassen und die Tapete in Ruhe zu Hause aussuchen. Alles Weitere, was zum Tapezieren benötigt würde, brächten Risto und Niilo mit.

      Auch den Stoff für die Gardinen vor den Fenstern gäbe es an der Verteilstelle, auch dazu sollten wir uns einen Musterkatalog geben lassen und den Stoff zu Hause aussuchen. Kaija vermaß die Fenster und machte sich Notizen. Ich wies Pekko noch auf die zu verlegende Stromleitung hin und er sagte, dass ich Risto und Niilo informieren sollte, sie würden das erledigen. Alles Weitere wie Schrank und Wickeltisch gäbe es bei der Verteilstelle, auch einen Kinderwagen sollten wir uns dort aussuchen. Ich fragte Pekko hinterher im Wohnzimmer noch, ob er wüsste, wie ich an ein künstliches Skelett käme. Das wüsste er so aus dem Stand auch nicht, sagte Pekko, er wollte sich aber darum kümmern und mich informieren.

      Bündle die Kraft, über die Du verfügst, es kommt neues Leben!

      Pekko und Kaija verließen uns wieder, Kaija sagte, dass sie sich meldeten, sobald Pekko etwas wegen des Skeletts in Erfahrung gebracht, und sie die Gardinen genäht hätte. Marietta und ich waren froh, dass wir die Arbeiten am Kinderzimmer in kompetente Hände gegeben hatten und besuchten am nächsten Tag die Verteilstelle, wo wir uns Kataloge mit Stoff- und Tapetenmustern ausliehen. Den Stoff suchten wir uns gleich vor Ort aus, er war sogar in der Verteilstelle vorrätig, wir nahmen die benötigte Menge und brachten sie Kaija aufs Schloss. Den Tapetenkatalog nahmen wir mit nach Hause und blätterten in aller Ruhe darin herum, wir entschieden uns am Ende für eine Tapete, auf der farbige Bälle und Luftballons zu sehen waren. Ich brachte den Katalog zurück

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