Im Sonnenwinkel Staffel 1 – Familienroman. Patricia Vandenberg

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Im Sonnenwinkel Staffel 1 – Familienroman - Patricia Vandenberg Im Sonnenwinkel Staffel

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jedenfalls eine ganze Menge«, lächelte sie.

      »Aber eine große Stadt wird es doch nicht?«, fragte er ängstlich.

      »Nein, dazu ist kein Platz«, beruhigte sie ihn.

      »Und in den Park zwischen unser Haus und deinem kommen auch keine Häuser mehr?«

      »Der Park bleibt so, wie er ist. Nur ein bisschen schöner soll er noch werden, und Blumen werden wir pflanzen.«

      »Darf ich dir dabei helfen?«

      »Ja, das darfst du, Manuel. Mit den Tulpen, Krokussen und Narzissen fangen wir gleich nächste Woche an. Es ist die richtige Zeit, um die Zwiebeln zu stecken.«

      »Und wann blühen sie dann?«

      Da kam Marianne von Rieding, und bevor Sandra noch etwas erklären konnte, erschien auch Felix Münster.

      »Teta ist da«, sagte er mit belegter Stimme. »Du kannst jetzt herüberkommen, Manuel. Vielen Dank«, er verbeugte sich vor Mutter und Tochter, und in seinen Augen schien die Bitte um Verzeihung zu liegen. »Darf ich Ihnen morgen meinen Besuch machen?« Er sah Sandra dabei an. Sie nickte nur stumm.

      Manuel winkte ihr zu, und als er mit seinem Vater das Haus verlassen hatte, seufzte Marianne von Rieding abgrundtief.

      »In was hast du dich da eingelassen, Sandra?«, entfuhr es ihr.

      »Wie meinst du das, Mutti?«, fragte diese geistesabwesend.

      »Was ist zwischen dir und Felix Münster?«, fragte die Ältere gepresst.

      Sandra senkte den Kopf. »Ich liebe ihn«, erwiderte sie beklommen. »Ellen Düren hat das Haus verlassen. Alles andere wird sich finden.«

      »Du musst es wissen«, murmelte ihre Mutter.

      »Übrigens, Mutti«, lenkte Sandra rasch ab, »würdest du zustimmen, wenn wir eventuell eine Klassenkameradin von Ricky bei uns aufnehmen würden?«

      »Wieso eventuell?«, fragte Marianne von Rieding.

      »Sie lebt bei ihrer Großmutter, und diese muss wahrscheinlich ins Krankenhaus. Ich erzähle dir ausführlich, worum es geht.«

      Marianne von Rieding hörte ihr schweigend zu. Als Sandra geendet hatte, erschien ein flüchtiges Lächeln auf ihrem Gesicht.

      »Warum nicht«, meinte sie. »Wenn du mich mal verlässt, kann ich ja ein Mädchenpensionat aufmachen. Gar kein übler Gedanke, denn was soll ich wohl allein mit diesem großen Haus?«

      »Bis jetzt ist noch keine Rede davon, dass ich dich verlasse«, erklärte Sandra gepresst.

      »Sandra schimpft überhaupt nicht, Papi«, sagte Manuel zu seinem Vater. »Warum sind wir nur nicht schon früher hergekommen, dann wäre Ellen sicher schon längst weggegangen. Ich bin jetzt richtig froh.«

      »Das freut mich«, sagte Felix Münster leise.

      »Es ist auch schön, wenn ich zu Sandra darf und mit anderen Kindern spielen kann«, fuhr Manuel fort. »Sandra hätte sich mit Tante Ellen sicher nicht verstanden.«

      »Das glaube ich auch«, murmelte sein Vater. Im Stillen hoffte er, dass sie jene Nacht nicht vergessen hatte, in der er an eine gemeinsame Zukunft gedacht hatte, für die er bald Erfüllung erhoffte.

      *

      »Manuel wohnt mit der Teta ganz allein im Haus«, berichtete Bambi anderntags ihrer Mami. »Diese grässliche Frau ist nicht mehr da. Er durfte heute schon mit uns spazieren gehen. Darf er auch einmal zu uns kommen, Mami?«

      »Natürlich«, erwiderte Inge, die sich keinen weiteren Gedanken hingab, da sie ja keine Ahnung von den Zusammenhängen hatte. Sie hatte auch keine Zeit mehr, denn Henrike und Hannes kamen aus der Schule.

      Hannes strahlte, weil er in Englisch eine Zwei geschrieben hatte, Henrike wusste zu berichten, dass ihre Freundin Ulla Aufnahme im Haus Sonnenhügel finden würde. Ihre Großmutter war tatsächlich ins Krankenhaus gebracht worden, aber ihre Eltern hatten ihre Zustimmung zu dieser Lösung gegeben, von der sie hofften, dass es nur eine vorübergehende sein würde.

      »Ich bin vielleicht froh für Ulla«, stellte Henrike erleichtert fest. »Nun braucht sie doch nicht fort.«

      »Wir hätten sie auch bei uns aufnehmen können«, meinte Inge Auerbach.

      Henrike umarmte sie. »Du bist unser Engel, Mami«, sagte sie innig.

      »Ja, unsere Mami ist der Engel vom Sonnenwinkel«, versicherte Bambi sofort.

      »Und diesem Kompliment müssen wir beide wohl auch beipflichten«, meinte Werner Auerbach, seine Hand auf Hannes’ Schulter legend. »Was wären wir nur ohne dich, Ingelein?«

      »Macht es nur nicht so dramatisch«, murmelte sie gerührt. »Fabian und Stella werden von ihrer Mutter bestimmt das Gleiche sagen und noch viele andere Kinder auf der weiten Welt.«

      »Wenn aber erst mal einer sagt, du bist die beste Schwiegermama, dann gibt es keinen Widerspruch mehr«, flüsterte ihr Henrike ins Ohr.

      »Lange wird es ja wohl nicht mehr dauern«, brummte Werner Auerbach.

      Seine Frau lachte. »Wie gut du hören kannst, wenn du willst! Aber hier im Sonnenwinkel und in Erlenried wird noch vieles geschehen, bis es so weit ist.«

      »Und am Sonnenhügel auch«, versicherte Bambi. Und beide ahnten noch nicht, wie recht sie hatten.

Sie blieben allein zurück

      Ich habe mir das Zimmer ausgesucht«, schallte eine erboste Bubenstimme durch das Haus im Sonnenwinkel, in dem vor einer Stunde die neuen Besitzer eingetroffen waren.

      »Nein, ich habe es zuerst ausgesucht«, widersprach eine andere heftig. »Nonna, sag du es bitte Dirk, dass das mein Zimmer ist.«

      Nonna, so wurde Selina Minetti von ihren Enkeln gerufen, kam herbei, um den Streit zu schlichten. Mit sanfter, wohltönender Stimme, die ihre italienische Abstammung verriet, redete sie auf die Zwillinge ein. So ähnlich die beiden Jungen äußerlich auch waren, einer Meinung waren sie nur sehr selten.

      »Was sollen unsere neuen Nachbarn nur denken, wenn ihr so schreit?«, ermahnte sie die beiden. »Einen schönen Schreck werden sie bekommen.«

      »Sie haben ja auch einen Jungen«, beantwortete Claas die Frage seiner Großmutter. »Wir haben ihn schon gesehen. Hannes heißt er.«

      »Sie haben anscheinend noch mehr Kinder«, trompetete Dirk wieder in voller Lautstärke durch die Gegend.

      »Ich verstehe nicht, dass ihr nicht auch leise sprechen könnt«, erklärte Nonna sanft. »Muni hat Migräne.«

      Muni, das war die Mutter der flachsköpfigen Zwillinge. Sie saß, in warme Decken gehüllt, fröstelnd in einem Sessel in ihrem Schlafraum, in dem nur noch die Vorhänge fehlten. Das Haus war noch nicht durchwärmt, obgleich die Heizung auf vollen

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