Im Sonnenwinkel Staffel 1 – Familienroman. Patricia Vandenberg

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Im Sonnenwinkel Staffel 1 – Familienroman - Patricia Vandenberg Im Sonnenwinkel Staffel

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auf sie auf, Charly, damit sie nicht gleich wieder übermütig wird.«

      Danach war es Ricky gewiss nicht zumute. Der Hund legte seine Schnauze auf ihre Hand und sah sie unverwandt an.

      »Hast du Sehnsucht nach deinem Herrchen, Charly?«, fragte sie.

      Er gab ein leises Winseln von sich. Sie streichelte seinen schönen Kopf. »Ich auch, Charly«, flüsterte sie. »Aber du kannst sonst immer bei ihm sein, und ich darf ihn nur ab und zu sehen. Und jetzt müssen wir noch vorsichtiger sein.«

      *

      Die drei Jungen waren nicht gleich zur Felsenburg gegangen. Auch Dirk und Claas fanden es interessant, den Bauarbeitern zuzuschauen, die an der neuen Siedlung arbeiteten.

      »Das geht aber schnell«, staunte Dirk. »Man kann ja direkt sehen, wie die Häuser wachsen.«

      »Vor vier Wochen hat man noch gar nichts gesehen«, erklärte Hannes so stolz, als wäre er selbst am Bau beteiligt. »Aber im März sollen ja die ersten Häuser schon bezogen werden.«

      »Was kommen dann für Leute her?«, erkundigte sich Claas skeptisch.

      »Auch Familien mit Kindern. Mein Papi sagt, dass es für solche einfach ideal ist.«

      »Und wenn sie kein Auto haben und ihre Kinder nicht zur Schule bringen können?«, überlegte Dirk.

      »Irgendwie geht das schon«, meinte Hannes zuversichtlich. »Alles geht, wenn man nur den guten Willen hat. Vielleicht ziehen unsere Großeltern dann auch her. Wir werden sie beschwatzen. Ich finde eure Nonna prima.«

      »Sie ist auch prima«, bestätigten die beiden. »Das sagt auch Vati, wo Männer sich mit den Schwiegermüttern doch meistens gar nicht verstehen.«

      »Mein Papi versteht sich aber auch gut mit Omi«, erklärte Hannes. »Aber jetzt gehen wir zur Felsenburg. Nachher auf dem Rückweg können wir ja noch mal zuschauen. Da sind sie schon wieder ein Stück weiter.«

      »Unser Haus in Bremen ist mindestens dreimal so groß wie solches«, stellte Claas fest. »Es ist ein ganz tolles Haus mit einem Swimmingpool im Keller.«

      »Warum seid ihr dann hierher gezogen?«, wollte Hannes wissen.

      »Das fragen wir uns auch«, seufzte Dirk. »Aber in Bremen hatten wir keinen so netten Freund wie dich«, fügte er hinzu. »Ihr seid überhaupt eine dufte Familie. Da könnte man direkt neidisch werden.«

      Sie zwängten sich durch das dichte Gebüsch zur Burg hinauf, denn der schmale Weg war von dem langen Regen noch ganz morastig.

      »Wenn man sich vorstellt, wie die Leute früher so gehaust haben«, meinte Dirk kopfschüttelnd. »Autos haben sie auch nicht gehabt und keine Zentralheizung.«

      »Keinen Kühlschrank und keinen Fernsehapparat«, fuhr Claas fort.

      »Aber Feste haben sie gefeiert, dass es nur so gebumst hat«, meinte Hannes. »Und dann hatten sie ja auch dauernd Krieg.«

      »Jetzt ist auch dauernd irgendwo Krieg«, meinte Dirk. »Wir merken nur nicht so viel davon. Das steht immer nur in den Zeitungen und kommt in den Nachrichten. Aber man weiß ja nie, was noch kommt, sagt Nonna, und deswegen müssen wir dankbar sein für jede schöne Stunde.«

      »Das sagt Mami auch«, nickte Hannes. »Und Papi will sowieso nicht, dass wir mal Soldaten werden. Er hat noch genug von dem letzten Krieg.«

      Für eine Zeit versanken sie stumm in den Anblick des verwitterten Gemäuers. »Sandra hat ja gesagt, wir sollen nicht auf eigene Faust auf Erkundungen gehen, aber wir sind ja zu dritt, Hannes. Ich möchte jetzt endlich mal gucken, was in dem Kellergewölbe los ist. Bambi macht da nicht mit. Sie hat Angst, wenn die Stimmen kommen.«

      »Was für Stimmen?«, fragte Dirk interessiert.

      »Es sind ja keine richtigen Stimmen, nur das Echo«, erwiderte Hannes. »Aber Bambi ist noch zu klein, sie kann es nicht glauben. Sie denkt immer, dass die Geister reden.«

      »Vielleicht gibt es hier Geister«, überlegte Dirk hoffnungsvoll. »Dann könnte einer doch mal kommen und den Hessler erschrecken. Das wär ein Spaß.«

      »Warum mögt ihr den eigentlich nicht?«, fragte Hannes.

      »Weil er dauernd auf Muni einschwatzt«, entgegnete Claas. »Und darüber ist Vati auch wütend.«

      »Und Nonna erst recht«, warf Dirk ein. »So ein richtiger Lackaffe ist das. Er nutzt Muni bloß aus, meint Nonna.«

      Sie waren nun durch die knarrende Pforte getreten, und die kahlen Wände warfen ein vielfaches Echo zurück. Es war schon ein bisschen unheimlich, aber keiner wollte das zugeben.

      »Da könnte man doch was draus machen«, stellte Dirk fest. »Wir waren mal in Schottland in einem alten Schloss. Das war bestimmt ebenso alt, aber es war ganz toll hergerichtet, und wir mussten Eintritt bezahlen, damit wir es besichtigen konnten.«

      »Das müssen wir Sandra sagen«, erklärte Hannes eifrig.

      »Aber so dreckig wie’s hier ist, wird niemand was zahlen, dass er es anschauen darf«, meinte Claas. »Wo geht es denn in den Keller?«

      Hannes zögerte. So ganz traute er sich doch nicht, aber dann wollte er sich auch nicht als Feigling zeigen, sondern ging auf die verwitterte Tür zu, die man vor Spinnweben kaum sehen konnte.

      Mit vereinten Kräften brachten sie sie schließlich auf, aber tiefste Dunkelheit verhüllte jeden Blick in das Gewölbe.

      »Da müssen wir eine Lampe mitnehmen, sonst sehen wir gar nichts«, meinte Dirk, und als es geheimnisvoll raschelte, wich er gleich zurück.

      »Da ist jemand«, wisperte er.

      »Quatsch, da kann doch niemand sein«, meinte Hannes. »Höchstens Fledermäuse oder Ratten.«

      Claas schrie auf. Ratten waren etwas Schreckliches, vor dem er Reißaus nahm. Und da huschte auch schon etwas an ihren Füßen vorbei. Ein dreistimmiger Schrei entfloh ihren Kehlen und schnell waren sie draußen.

      *

      Felix Münster, Sandra und Manuel, die einen Spaziergang machten, hörten den Schrei. Sandra hob lauschend den Kopf.

      »Das kommt von der Burg«, sagte sie atemlos. Schnell setzten sie sich in Bewegung, und da kamen ihnen auch schon die drei Jungen entgegengestürzt.

      »Da sind Ratten oder anderes Viehzeug«, rief Hannes aufgeregt.

      »Ich habe dir doch gesagt, dass du nicht allein dorthin gehen sollst«, meinte Sandra.

      »Ich bin ja nicht allein«, erwiderte Hannes kleinlaut. »Dirk und Claas sind doch dabei. Wir wollten uns nur ein bisschen umschauen. Guten Tag, Herr Münster«, fuhr er fort. »Das sind Dirk und Claas Ullrich.«

      Jetzt hatten sie ihren Schrecken schon wieder überwunden.

      Manuel jedoch sah sie ängstlich an.

      »Kommen die Ratten nun auch zu uns, Sandra?«, fragte er stockend.

      »I

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