Zum Kontinent des eisigen Südens. Erich von Drygalski

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Zum Kontinent des eisigen Südens - Erich von Drygalski Edition Erdmann

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      Wenn ich nun nach der Schilderung der linken Seite der Ersten Messe zu der rechten übergehe, habe ich dabei zunächst des Führers des Expeditionsschiffes »Gauß« zu gedenken, des Kapitäns Haus Ruser.

      Sein besonderes Interesse galt den Obliegenheiten der Navigation. Hieraus entsprang seine Vorliebe für astronomische Arbeiten, welchen er während der Überwinterung besonders gern und mit gutem Erfolg oblag.

      Dem Kapitän stand als Leiter der maschinellen Anlagen der Expedition der Obermaschinist Herr Albert Stehr zur Seite. Er leitete die maschinellen Betriebe einschließlich der Vorrichtungen für die elektrische Beleuchtung und den Betrieb der Dampfwinden mit derselben Sicherheit, wie die uns sehr nützlichen Aufstiege eines Fesselballons und die Handhabung der Sprengmittel, und nahm durch die Ausführung von Bohrungen im Eis bis zu 30 m Tiefe lediglich mit Handkraft, durch laufende Beobachtungen über Eistemperaturen, Hilfeleistungen bei den Schwerkraftsbestimmungen und bei vielen anderen Dingen stets mit Geschick und Pflichttreue auch an den wissenschaftlichen Arbeiten Anteil.

      Ludwig Ott, Friedrich Bidlingmaier, Emil Werth, Hans Gazert, Emil Philippi, Richard Vahsel, Ernst Vanhöffen, Erich von Drygalski, Hans Ruser, Wilhelm Lerche

       Wissenschaftler und Offiziere des »Gauß«

      (Quelle: Terra Marique 1902, Heft 1)

      Als Erster Offizier war Herr Wilhelm Lerche in den Dienst der Expedition eingetreten, nachdem er in gleicher Eigenschaft schon bei der Hamburg-Amerika-Linie tätig gewesen war. Er hat sich sodann noch durch Teilnahme an einem wissenschaftlichen Kursus auf dem Marineobservatorium in Wilhelmshaven für seine besonderen Aufgaben vorbereitet.

      Der ältere Zweite Offizier der Expedition war Herr Richard Vahsel, ebenfalls aus dem Dienst der Hamburg-Amerika-Linie zu uns herübergekommen. Er pflegte sich seiner Aufgabe zu vergewissern, ehe er sie übernahm, wusste sie dann aber zielbewusst und sicher zu Ende zu führen. In der Wirtschaft der Expedition hatte Herr Vahsel den wichtigen Zweig der Einzeldispositionen über den Proviantverbrauch übernommen.

      Der jüngere Zweite Offizier der Expedition war Herr Ludwig Ott. Er hatte vor seinem Eintritt in die Expedition im Dienste der Hamburg-Südamerikanischen Dampfergesellschaft gestanden. Willig ging er dann auf die neuen Probleme ein, die ihm gestellt wurden, und suchte sie zu ergründen. So verdankt ihm die Expedition wissenschaftlich eine pünktliche Teilnahme an dem meteorologischen Dienst und an den Pendelbestimmungen, gute Beobachtungen über das Südlicht und manche praktische Einrichtungen bei den geodätischen und ozeanographischen Arbeiten.

      Zu den zehn Mitgliedern der Ersten Messe traten bei der Fahrt von Kiel bis zu den Kerguelen noch Herr Dr. Emil Werth hinzu, um sodann die Leitung der dortigen wissenschaftlichen Station zu übernehmen, und während unseres Aufenthalts in der Beobachtungsbucht auf den Kerguelen, wo die Station lag, im Januar 1902 noch die Herren Josef Enzensperger und Dr. Karl Luyken, welche mit einem Teil ihrer und unserer Ausrüstung auf dem Lloyddampfer "Karlsruhe« bis Sydney und von dort auf dem Lloyddampfer »Tanglin« nach den Kerguelen vorausgeeilt waren.

      Herr Dr. Emil Werth war Apotheker gewesen. Er erschien für den isolierten Posten auf den Kerguelen besonders geeignet durch seine bereits vorhandene Reiseerfahrung und bereitete sich denn auch für die Expedition vom Januar 1901 an auf breiterer Grundlage vor, nämlich für ärztliche Leitungen, da die Station eines Arztes entbehrte, für den Zeitdienst sowie für biologische und geologische Studien, worunter ihn die botanischen im Besonderen fesselten.

      Als Meteorologe der Kerguelenstation war in letzter Stunde Herr Josef Enzensperger zur Expedition gekommen. Vor seinem Eintritt in die Expedition hatte J. Enzensperger zuletzt im Auftrag der Münchener Zentralstation für Meteorologie das Hochobservatorium auf der Zugspitze ein Jahr lang verwaltet und so auch noch besonders geeignete Erfahrungen für eine Polarfahrt gewonnen. Enzensperger leitete die Abtrennung der Ausrüstung der Kerguelenstation von jener der Hauptexpedition und ihre Verfrachtung über Bremen und Sydney. Mit Herrn Dr. Karl Luyken begleitete er sodann diesen Transport und traf auf dem Dampfer »Tanglin« am 11. November 1901 in dem Dreiinselhafen des Royal Sounds auf den Kerguelen ein.

      Franz, Schwarz, Reimers, Heinrich Michael, Lysell, Johannsen, Heinacker, Reuterskjöld, Mareck, Müller I, Dahler, Besenbrock, Klück, Possin, Bähr, Müller II, Fisch, Stjernblad, Berglöf, Noack, Björvig

       Mannschaft des »Gauß«

      (Quelle: Institut für Länderkunde, Leipzig)

      Erst am 9. Juni 1903 haben wir bei der Landung des »Gauß« in Simonstown erfahren, dass Josef Enzensperger am 2. Februar 1903 auf den Kerguelen an Beriberi gestorben war nach treuester Pflichterfüllung bis zum letzten Moment trotz furchtbarer Leiden.

      Das jüngste wissenschaftliche Mitglied der Kerguelenstation war Herr Dr. Karl Luyken. Er hatte sich auf der Hochschule zunächst den technischen und sodann den physikalischen Studien gewidmet und schien durch diese Verbindung für den isolierten Posten auf den Kerguelen umso mehr geeignet, als die Station der Mitwirkung eines Technikers entbehrte.

      Wenn man unsere Besatzung mit derjenigen anderer ähnlicher Expeditionen vergleicht, so fällt darin die geringe Zahl der Mannschaften auf. Die Hauptexpedition hat seit Kapstadt einschließlich der fünf wissenschaftlichen Mitglieder und der fünf Offiziere aus 32 Personen bestanden, die Kerguelenstation aus drei Gelehrten und zwei Matrosen.

      In allem voran stand der Erste Bootsmann Josef Müller, ein Mann von ungewöhnlicher Tüchtigkeit. Während der Überwinterung hat er uns gute Dienste durch den Bau von Eishäusern für magnetische Zwecke geleistet, deren Ausführung vornehmlich seiner Sorgfalt oblag.

      Den Zweiten Bootsmann, Haus Dahler, hatten wir in Kapstadt erhalten. Im Polareis war es ihm besonders willkommen, für den Robbenschlag Verwendung zu finden.

      Der Erste Zimmermann war August Reimers. Er war frühzeitig in den Dienst der Expedition getreten und hatte sich bei den Arbeiten zur Vorbereitung der Stationshäuser in Potsdam bewährt, auch bei wissenschaftlichen Ablesungen dort geeignete Hilfe geleistet.

      Der Zweite Zimmermann war Willy Heinrich, aus dem aktiven Marinedienst für die Expedition übernommen. Wesentliche Dienste hat er uns bei verschiedenen Gelegenheiten durch Taucherarbeiten geleistet, desgleichen wurde er im Ersinnen und Ausführen mechanischer Verbesserungen in den verschiedenen Betrieben geschätzt.

      Unter den 9 Matrosen hatten wir 4 deutsche und 5 skandinavische; von den Ersteren war einer, von den Letzteren waren drei erst in Kapstadt zu uns gekommen.

      So hatte Georg Noack während der Seefahrt schon teilweise und während der Überwinterung ausschließlich zoologischen Dienst, wofür er an dem Museum für Naturkunde zu Berlin noch eine besondere Ausbildung genossen hatte.

      Max Fisch war aus dem Dienst der Marine für die Expedition beurlaubt worden. Für besondere Arbeiten war er wohlgeeignet, sodass er mit der Zeit im meteorologischen Dienst eine ständige Beschäftigung fand, die er mit Geschick und Zuverlässigkeit wahrnahm.

      Karl Klück war zu allem gut zu gebrauchen und fungierte bei Schlittenreisen als der sorglich um uns bedachte Gehilfe und Koch. Seine Fähigkeiten ließen ihn für die Rückfahrt zum Schiffskoch aufsteigen.

      Albert Possin war in Kapstadt zu uns übergegangen. Besonders geschätzt war er als Matrose am Ruder.

      Von den 5 skandinavischen

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