Gesammelte Werke. Джек Лондон

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Gesammelte Werke - Джек Лондон Gesammelte Werke bei Null Papier

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Damp­fer um Damp­fer, Un­ter­neh­men um Un­ter­neh­men kam hin­zu. Auf tau­send Mei­len rings er­rich­te­te er an den Strö­men und ih­ren Ne­ben­flüs­sen Spei­cher und Fak­to­rei­en. Er zwang dem Ein­ge­bo­re­nen die Axt des wei­ßen Man­nes in die Hand, und bald er­ho­ben sich in je­dem Dorf und alle zwan­zig Mei­len zwi­schen den Dör­fern lan­ge Brenn­holz­sta­pel für sei­ne Dampf­kes­sel. Spä­ter er­rich­te­te er auf ei­ner In­sel in der Mün­dung des Yu­kon, also fast schon im Be­rings­meer, sei­ne größ­te Fak­to­rei, und bald pflüg­ten sei­ne Oze­an­damp­fer den nörd­li­chen Pa­zi­fik.

      In Dut­zen­den von Fi­lia­len, bis San Fran­zis­ko hin­un­ter, sa­ßen sei­ne An­ge­stell­ten und be­sorg­ten nach te­le­gra­fi­schen Or­ders sei­ne großen Ge­schäf­te.

      Frü­her hat­te Hun­ger im­mer wie­der die Men­schen ver­trie­ben, die ins Land ka­men, jetzt aber war Ja­cob Wel­se da mit sei­nen Pro­vi­ant­lä­den. So konn­ten sie auch den Win­ter über trotz al­ler Käl­te blei­ben und im ge­fro­re­nen Schlamm nach Gold su­chen. Er er­mu­tig­te, ver­sorg­te sie, gab ih­nen Kre­dit. Aus ei­nem Spei­cher und ei­nem La­den, die er ir­gend­wo in die Wild­nis ge­legt hat­te, wur­de in we­nig Jah­ren eine Stadt. Uner­müd­lich, un­be­zwing­lich, war er über­all zu­gleich und tat al­les, er­schloss neue Fluss­läu­fe und mit den neu­en Fluss­läu­fen neue Pro­vin­zen. Die großen Spe­di­ti­ons­fir­men muss­ten ihm Frach­ter­mä­ßi­gung ge­wäh­ren; mit al­len Mam­mut-Un­ter­neh­mern der Welt stand er in Ver­bin­dung. Er ver­kauf­te pfund­wei­se Mehl und Ta­bak, ein­zel­ne De­cken, ein­zel­ne Ta­bak­pfei­fen, zu­gleich er­bau­te er In­dus­trie­an­la­gen, ließ Bau­plät­ze in Hun­der­ten von Hek­t­aren ver­mes­sen, er­ober­te Kup­fer-, Ei­sen- und Koh­len­gru­ben.

      Er trug das Land auf sei­nen Schul­tern, er al­lein leis­te­te alle öf­fent­li­che Ar­beit die­ses Lan­des. Jede Unze Gold­staub ging durch sei­ne Hän­de, jede Post­kar­te, je­der Kre­dit­brief. Er be­sorg­te alle Bank- und Bör­sen­trans­ak­tio­nen, den Post­ver­kehr, die Post­ver­tei­lung. Er jag­te die Kon­kur­renz aus dem Land, ein Schre­cken der Raub­bau trei­ben­den Ka­pi­ta­lis­ten; er bluff­te kampf­be­rei­te Trusts. Es war manch­mal ein hart­nä­cki­ges Rin­gen, aber im­mer fand er den Bluff, der sei­ne Geg­ner ver­nich­te­te. Bei al­le­dem fand er Zeit, an sei­ne mut­ter­lo­se Toch­ter zu den­ken, sie zu lie­ben und für eine Er­zie­hung zu sor­gen, die sei­ner Stel­lung ent­sprach.

      Ja­cob Wel­se half sei­nem Gast in den Pelz und sprach beim Ab­schied­neh­men:

      »Dann sind wir uns also ei­nig, Ka­pi­tän, dass wir den Ernst der Si­tua­ti­on ener­gisch über­trei­ben wol­len! Sie ist ernst ge­nug; wir zwei wol­len ver­hin­dern, dass al­les noch schlim­mer wird. Sie und ich, wir sind bei­de schon mit Hun­ger­s­nö­ten fer­tig ge­wor­den; man muss der Ge­fahr nur recht­zei­tig ins Auge se­hen. Die Leu­te sol­len Angst krie­gen, jetzt schon, nicht erst, wenn es zu spät ist. Sor­gen Sie da­für, dass fünf­tau­send Mann Daw­son ver­las­sen, las­sen Sie die­se Fünf­tau­send weit und breit von der dro­hen­den Hun­gers­not er­zäh­len, da­mit ver­hin­dern wir an­de­re Fünf­tau­send, über das Eis zu uns her­über­zu­kom­men.«

      »Sie kön­nen mit der Hil­fe der Po­li­zei rech­nen, Herr Wel­se.«

      Der Ka­pi­tän war ein un­ter­setz­ter Mann mit er­grau­en­den Haa­ren und mi­li­tä­ri­scher Hal­tung.

      »Sie ha­ben es ja schon so weit ge­bracht, dass die Chechaquos ihre Aus­rüs­tung ver­kau­fen und sich nach Hun­den um­se­hen. So­bald das Eis trägt, ha­ben wir eine rich­ti­ge Aus­wan­de­rung! Wer jetzt sei­nen Pro­vi­ant ver­kauft und fort­zieht, macht uns das Le­ben um einen lee­ren Ma­gen leich­ter und füt­tert zu­gleich einen Mann, der hier­bleibt. Wann geht die ›Lau­ra‹ ab?«

      »Heut mor­gen mit drei­hun­dert Mann an Bord! Ich woll­te, es wä­ren drei­tau­send!«

      »Gott er­hö­re Ihr Ge­bet! Im üb­ri­gen, wann kommt Ihre Toch­ter an?«

      Bei die­sem The­ma wur­den Ja­cob Wel­ses Au­gen warm.

      »Sie kann jede Stun­de ein­tref­fen. Wenn sie erst da ist, müs­sen Sie oft zum Es­sen zu uns kom­men und ein paar net­te Jun­gens aus den Ba­ra­cken mit­brin­gen. Ich ken­ne nicht all die Na­men, aber sa­gen Sie je­dem, den Sie ein­füh­ren wol­len, dass die Ein­la­dung von mir per­sön­lich kom­me. Ich hat­te ja nie viel Zeit für Ge­sell­schaft, aber sor­gen Sie ein biss­chen da­für, dass das Mä­del sich amü­siert. Sie kommt ge­ra­des­wegs aus den Staa­ten und aus Lon­don und soll sich hier nicht ganz ver­ein­samt füh­len.«

      Die Tür ging auf.

      »Herr Fos­ter lässt fra­gen, ob er wei­ter Lie­fer­schei­ne aus­fül­len soll?«

      »Ja­wohl, Herr Smith. Aber er soll al­les auf die Hälf­te her­ab­set­zen. Wer einen Schein auf tau­send Pfund hat, be­kommt nur für fünf­hun­dert Ware.«

      »Ja­wohl, Herr Wel­se.«

      Dann kam ein an­de­rer An­ge­stell­ter.

      »Ka­pi­tän McGre­gor möch­te mit Ih­nen spre­chen.«

      »He­rein mit ihm!«

      Man sah es dem Schiffs­ka­pi­tän an, dass er von Kind an die raue Hand der neu­en Welt ge­spürt hat­te. Sie hat­te ihn hart ge­k­ne­tet, aber sein grim­mi­ges Ge­sicht sprach von un­be­stech­li­cher Ehr­lich­keit, und zu­gleich sah man ihm an, dass mit ihm nicht gut Kir­schen es­sen war. Sein breit vor­ste­hen­des Bo­xer­kinn, die ge­bro­che­ne schie­fe Nase und eine große Nar­be, die quer über sei­ne Stirn lief, be­wie­sen, wie oft er sei­nen Mann ge­stan­den hat­te.

      »In ei­ner Stun­de wer­fen wir los, Herr Wel­se. Bit­te Ihre letz­ten Or­ders.«

      »Schön, Ka­pi­tän. Ich habe die­sen Win­ter eine an­de­re Ver­wen­dung für Sie im Auge, aber lei­der müs­sen Sie jetzt doch mit der ›Lau­ra‹ fah­ren. Kön­nen Sie ra­ten, warum?«

      »Es wird Krach ge­ben«, sag­te Ka­pi­tän McGre­gor, und um die Run­zeln sei­ner Schlä­fen spiel­te so et­was wie Lä­cheln.

      »Je­den­falls eine Auf­ga­be, für die es kei­nen bes­se­ren Mann gibt als Sie. Bal­ly wird Ih­nen noch ge­naue In­struk­tio­nen ge­ben. Aber so­viel kann ich Ih­nen gleich sa­gen: wir müs­sen den Leu­ten sol­che Angst ma­chen, dass sie aus dem Lan­de ver­schwin­den, sonst wird in Fort Yu­kon bald je­des Pfund Pro­vi­ant mit Gold auf­ge­wo­gen. Ver­stan­den?«

      »Ja­wohl!«

      »Also kei­ne Ver­schwen­dung dul­den. Zu­nächst neh­men Sie drei­hun­dert Mann mit fluss­ab­wärts, wahr­schein­lich kom­men dop­pelt so vie­le nach, so­bald das Eis trägt. Sie wer­den den Win­ter über tau­send Mäu­ler durch­zu­füt­tern ha­ben. Set­zen Sie alle auf Ra­tio­nen und sor­gen Sie da­für, dass ge­ar­bei­tet wird. Brenn­holz sechs Dol­lar den Klaf­ter.

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