Gesammelte Werke. Джек Лондон

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Gesammelte Werke - Джек Лондон Gesammelte Werke bei Null Papier

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den gan­zen Tag, nach­dem ich dar­über ge­re­det hat­te, auf dem Kriegs­pfad. Wie viel hast du ihr da­für ge­ge­ben?«

      »Sechs Dol­lar.«

      »Nepp. Sie ist nicht die Hälf­te wert«, brumm­te Tom. »Und die eine Sei­te ist ja ganz ent­zwei, und sie ist ur­alt.«

      »Ich hät­te gern zehn Dol­lar da­für ge­ge­ben. Ich hät­te je­den Preis da­für be­zahlt. Sie ge­hör­te Mut­ter, weißt du. Sie stand im­mer in ih­rer Stu­be.«

      Im Brenn­holz­schup­pen zog Tom den ver­bor­ge­nen Schatz her­vor und pack­te ihn aus. Zum Vor­schein kam ein ros­ti­ger Sä­bel mit ei­ner Stahl­schei­de von dem schwe­ren Typ, der in den Ta­gen des Bür­ger­krie­ges von den Ka­val­le­rie­of­fi­zie­ren ge­braucht wur­de. Da­ran hing eine mit­ge­nom­me­ne Schär­pe aus di­cker ro­ter Sei­de mit schwe­ren Sei­den­quas­ten. Sa­xon hät­te sie ih­rem Bru­der vor lau­ter Ei­fer fast aus den Hän­den ge­ris­sen. Sie zog die Klin­ge her­aus und drück­te den Stahl an ihre Lip­pen.

      *

      »Mein Gott, Bert! Du bist ja be­trun­ken!« rief Mary vor­wurfs­voll.

      Zu viert sa­ßen sie am Tisch in ei­nem Zim­mer bei Bar­num. Das Hoch­zeits­mahl, das an sich recht ein­fach war, Sa­xon aber ver­schwen­de­risch er­schi­en, war so­eben be­en­det. Bert stand mit ei­nem Glas ka­li­for­ni­schen Rot­weins – von der Art, wie das Eta­blis­se­ment ihn für fünf­zig Cent die Fla­sche lie­fert – in der er­ho­be­nen Hand da und ver­such­te, eine Rede zu hal­ten. Sein Ge­sicht war rot, und sei­ne schwar­zen Au­gen glüh­ten wie im Fie­ber.

      »Du hast ge­trun­ken, ehe du her­kamst«, fuhr Mary fort. »Das kann ich mit ei­nem hal­b­en Auge se­hen.«

      »Geh zum Au­gen­arzt, mein Schatz«, ant­wor­te­te er. »Ber­tram weiß, was er tut. Und hier ist er nun auf­ge­stan­den, um ei­nem al­ten Ka­me­ra­den die Pfo­te zu drücken. – Bill, al­ter Jun­ge, ich grü­ße dich. Du bist jetzt ein ver­hei­ra­te­ter Mann, Bill, und das wirst du wohl blei­ben. Fer­tig mit den Ka­me­ra­den, kein Ur­laubs­schein mehr. Du bist in den Ha­fen ein­ge­lau­fen, du musst jetzt für dich sel­ber auf­pas­sen, ja, und dir eine Le­bens­ver­si­che­rung kau­fen und dich ge­gen Un­fall ver­si­chern und Ak­tio­när ei­nes Bau­ver­eins und ei­ner ge­gen­sei­ti­gen Dar­le­hens- und Be­er­di­gungs­kas­se wer­den –«

      »Jetzt hör aber auf, Bert«, un­ter­brach Mary ihn. »Von Be­er­di­gung re­det man nicht bei ei­ner Hoch­zeit. Du soll­test dich schä­men.«

      »Hal­lo, Mary, im­mer sach­te! Ich sag­te, was ich sag­te, weil ich es mein­te. Ich mei­ne nicht das­sel­be wie Mary. Was ich mei­ne – jetzt will ich euch sa­gen, was ich mei­ne. Ich sag­te Be­er­di­gungs­kas­se, nicht wahr? Nun, das tat ich nicht, um die Freu­de an die­ser fest­li­chen Zu­sam­men­kunft zu ver­der­ben. Das sei weit von mir –. Soll ich euch sa­gen, warum? Weil du, Bill, so eine ver­teu­felt hüb­sche Frau ge­kriegt hast, ja, Bill, so eine ver­teu­felt hüb­sche Frau ge­kriegt hast, ja, eben dar­um! Alle Ka­me­ra­den sind wild nach ihr, und wenn sie an­fan­gen, ihr nach­zu­lau­fen, was tust du dann? Du kriegst was zu tun. Und brauchst du kei­ne Be­er­di­gungs­kas­se, wenn sie in die Erde kom­men? Doch. Kurz, es war ein Kom­pli­ment, das ich dei­nem gu­ten Ge­schmack ma­chen woll­te, als Mary mich über­fiel.«

      Sei­ne schim­mern­den Au­gen ruh­ten einen Au­gen­blick mit gut­mü­ti­gem Tri­umph auf Mary.

      »Wer sagt, dass ich be­trun­ken bin? Ich? Kei­ne Spur! Ich sehe al­les in ei­nem kla­ren wei­ßen Licht. Und da sehe ich Bill, mei­nen al­ten Freund Bill, und ich sehe nicht zwei Bills, ich sehe nur den einen. Bil­ly ge­hör­te nie zu de­nen, die zwei Ge­sich­ter ha­ben. Bil­ly, al­ter Jun­ge, wenn ich dich als frisch­ge­ba­cke­nen Ehe­mann da sit­zen sehe, dann tut es mir leid – –« Er schwieg plötz­lich und wand­te sich zu Mary. »Geh nur nicht gleich in die Luft, al­tes Mä­del. Ich weiß, was ich sage. Bill, wenn ich dich hier sit­zen sehe, dann kann ich nicht an­ders, ich muss trau­ern.« Er sah Mary her­aus­for­dernd an. »Über mich sel­ber, wenn ich dich da sit­zen sehe und weiß, wel­chem Glück du ent­ge­gen gehst. Hör, was ich sage. Du bist ein klu­ger Sa­tan, Gott seg­ne die Frau­en­zim­mer! Du hast gut an­ge­fan­gen. Mach wei­ter so! Hei­ra­te, wer hei­ra­ten will, Gott mit ihm! Bill, ich grü­ße dich. Du bist der Mo­hi­ka­ner mit dem Skalp am Gür­tel. Und du hast eine Frau ge­kriegt, die eine rich­ti­ge Squaw ist. Min­ne­ha­ha, ich grü­ße dich. Ich grü­ße euch bei­de, und die Kin­der­chen mit. Der Teu­fel hole sie!«

      Er trank das Glas aus und sank auf sei­nem Stuhl zu­sam­men, wo er sit­zen blieb und dem jun­gen Paar zu­blin­zel­te, wäh­rend die Trä­nen un­be­ach­tet über sei­ne Wan­gen roll­ten. Mary leg­te trös­tend ihre Hand auf die sei­ne, was ihm den Rest gab.

      »Bei Gott«, schluchz­te er. »Ich habe Grund ge­nug zum Wei­nen. Ich ver­lie­re mei­nen bes­ten Freund. Es wird nie wie­der, wie es war – nie. Wenn ich an all den Spaß und all die fro­hen Stun­den den­ke, die Bil­ly und ich zu­sam­men ge­habt ha­ben, dann könn­te ich dich fast has­sen, Sa­xon, wie du da­sitzt und sei­ne Hand hältst.«

      »Schon gut, Bert«, lach­te sie. »Sieh die an, de­ren Hand du hältst.«

      »Ach, er hat nur einen An­fall«, sag­te Mary mit ei­ner Här­te, der doch ihre freie Hand wi­der­sprach, die trös­tend sein Haar strei­chel­te. »Er­man­ne dich jetzt, Bert. Es ist al­les in schöns­ter Ord­nung. Und jetzt ist Bil­ly an der Rei­he, dir auf dei­ne fei­ne Rede zu ant­wor­ten.«

      Bert trank ein Glas Wein und kam schnell wie­der zu sich.

      »Los, Bill«, rief er. »Jetzt bist du an der Rei­he.«

      »Ich bin kein großer Red­ner«, brumm­te Bil­ly. »Was soll ich sa­gen, Sa­xon? Es hat kei­nen Sinn, zu er­zäh­len, wie glück­lich wir sind, denn das wis­sen sie.«

      »Sag ih­nen, dass wir ge­den­ken, im­mer glück­lich zu blei­ben«, sag­te sie. »Dank ih­nen für alle gu­ten Wün­sche, und wir wol­len im­mer zu­sam­men­hal­ten, wir vier, wie in al­ten Ta­gen. Und sag ih­nen, dass sie Sonn­tag zum Mit­ta­ges­sen in die Pine Street 507 ein­ge­la­den sind – und Mary, wenn du Lust hast, schon Sonn­abend zu kom­men, so kannst du im Frem­den­zim­mer schla­fen.«

      Bil­ly klatsch­te in die Hän­de. »Das hast du viel bes­ser ge­sagt, als ich es je ge­konnt hät­te. Du hast es pracht­voll ge­sagt, und ich glau­be nicht, dass noch viel hin­zu­zu­fü­gen wäre. Aber ei­ner­lei – ich will auch et­was sa­gen.«

      Das Glas in der Hand, stand er auf. Sei­ne kla­ren blau­en Au­gen schie­nen tiefer als sonst un­ter den dunklen Brau­en und im Schat­ten der dunklen Wim­pern, die sein Haar und sei­ne Haut noch hel­ler aus­se­hen lie­ßen. Die run­den Ba­cken wa­ren ge­rötet, nicht vom Wein, denn es war erst sein zwei­tes Glas, son­dern von Ge­sund­heit und Freu­de. Sa­xon sah ihn an, und ihr Herz ju­bel­te vor Stolz. Er war so gut ge­klei­det, so stark, so schön, so rein, der große Jun­ge, der ihr Mann war. Und nicht we­ni­ger stolz war sie auf sich sel­ber, auf ih­ren weib­li­chen Wert, der ihr einen so herr­li­chen Mann ver­schafft hat­te.

      »Schön,

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