Der Landdoktor Staffel 3 – Arztroman. Christine von Bergen

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Der Landdoktor Staffel 3 – Arztroman - Christine von Bergen Der Landdoktor Staffel

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uns morgen wiedersehen?«, fragte Christian.

      Er hielt sie ein Stück von sich weg, sodass sie sich ansehen konnten. »Oder vielmehr heute?«, fügte er mit dem jungenhaften charmanten Lächeln hinzu, das sie vom ersten Augenblick an verzaubert hatte.

      Womit hatte sie diesen Mann verdient?

      »Ja, gern«, antwortete sie ein wenig atemlos.

      Sie schaute auf ihre Armbanduhr.

      Oje, sie musste nach Hause. In wenigen Stunden musste sie schon aufstehen. Das Sonntagsfrühstück war ihren Eltern heilig.

      »Du musst fahren, gelt?« Sichtlich enttäuscht sah er sie an.

      Sie nickte.

      »Wann morgen?«

      Sie wusste es nicht. Was lag denn überhaupt am Sonntag bei ihr an?

      »Können wir telefonieren?«, fragte sie.

      »Klar. Gibst du mir deine Nummer?« Er nahm ihr Gesicht in beide Hände, so zärtlich, so behutsam, als würde es aus zerbrechlichem Porzellan bestehen.

      Dieser Mann beherrschte wirklich jede Spielart. Heißblütig und leidenschaftlich genauso wie zart und beschützend, eine Mischung, die ihr Blut wieder hoch kochen ließ. Trotzdem musste sie jetzt fahren, aber wenn sie sich ja morgen oder vielmehr heute wiedersehen würden …

      Auf dem Rückweg nach Ruhweiler lächelte Angela die ganze Zeit voller Seligkeit vor sich hin. Sie wusste ganz sicher, dass für sie eine neue Lebensphase begonnen hatte, eine schönere, glücklichere als die der beiden vergangenen Jahre.

      *

      Zum ersten Mal seit langer Zeit wachte Angela an diesem Sonntagmorgen ohne Kopfschmerzen oder andere Beschwerden auf. Und das nach nur drei Stunden Schlaf. Der Abend hatte ihr gutgetan. Immer noch spürte sie das Adrenalin in ihrem Körper, das die Begegnung mit Christian in ihr frei gesetzt hatte. Die Vorfreude auf das Wiedersehen mit ihm gab ihr neue Energie.

      Sie sprang unter die Dusche und war, wie immer, die Erste in der elterlichen Wohnküche. Vor sich hin summend stellte sie die Kaffeemaschine an und deckte den Tisch. Dann erschienen ihre Eltern, ebenfalls gut gelaunt. Das schöne trockene Wetter wirkte sich schmerzstillend auf die Arthrose ihrer Mutter aus. Als Letzte kam natürlich Jenny zum Frühstück. Wie immer ziemlich maulig und übel gelaunt.

      »Wenigstens sonntags könntest du mal die Aufgabe übernehmen, für uns Frühstück zu machen«, sagte ihr Vater in mahnendem Ton zu seiner jüngeren Tochter.

      »Warum?« Jenny sah ihn trotzig an. »Angela hat darin mehr Übung. Dann mache ich ja doch alles falsch, und sie meckert an allem herum.«

      Normalerweise hätte Angela sich in solchen Momenten verteidigt, aber jetzt schwieg sie lieber. Sie wollte die Atmosphäre nicht vergiften. Und sie fühlte sich viel zu sehr mit sich im Reinen, als dass Jennys Verhalten sie an diesem sonnigen Morgen berühren konnte.

      »Wie war´s denn gestern bei Claudia?«, erkundigte sich ihre Mutter lächelnd.

      »Es muss toll gewesen sein«, kam ihre Schwester ihr in der Antwort zuvor. »Angela ist mit in den frühen Morgenstunden nach Hause gekommen. Es war schon hell.«

      Mutter und Vater wechselten einen Blick, sagten jedoch nichts dazu.

      Warte, Jenny, wenn wir allein sind, drohte sie ihrer jüngeren Schwester im Stillen nun doch grimmig.

      Wenn Monika Häferle sich körperlich gut fühlte, konnte sie sehr unterhaltsam und lustig sein. So bestritt sie auch an diesem Morgen die Unterhaltung beim Frühstück, und es gelang ihr sogar auch, die Laune ihrer Jüngsten zu heben.

      »Ich räume heute ab«, bot sich diese dann auch tatsächlich an, als alle fertig waren.

      Im nächsten Moment klingelte Angelas Handy, dass sie vorsichtshalber mit ins Elternhaus hinüber genommen hatte, in der Erwartung, dass Christian könnte sich meldete.

      »Entschuldigt«, sagte sie und wollte schon die Küche verlassen, da fiel ihrer Schwester ein: »Ich habe doch keine Zeit abzuräumen. Ich muss noch was für die Schule tun.«

      »Lass stehen, ich bin gleich wieder da«, sagte sie hastig und trat in den Flur hinaus.

      Christian, las sie auf dem Display. Seine Nummer hatte sie noch vor dem Schlafengehen in ihr Funktelefon eingespeichert.

      »Guten Morgen«, hörte sie ihn nun fröhlich sagen.

      Seine tiefe Stimme ließ ihr Herz gleich wieder schneller schlagen.

      »Guten Morgen«, erwiderte sie, während sie in Richtung Büro ging, dessen Tür sie fest hinter sich schloss.

      »Zuerst einmal zu dem gestrigen Abend«, begann Christian in zärtlichem Ton. »Ich fühle mich noch ganz benommen. Du bist, du bist eine unheimlich tolle Frau. Noch nie habe ich mich mit einer Frau so gut unterhalten wie gestern mit dir. Und dein Humor, deine Art, dich beim Reden zu bewegen, deine Stimme …«

      Angela schloss wie verzaubert die Augen, ließ sich von seinen wunderschönen Worten und dieser erotisierenden Männerstimme einhüllen. Sie fühlte sich in einem Kokon, in dem sie mit Christian allein war, der nur ihnen beiden gehörte.

      Aus diesem Kokon wurde sie jedoch schnell wieder herausgerissen, als sich die Bürotür öffnete.

      Axel Häferle steckte den Kopf ins Zimmer. »Mutter lässt fragen, ob du ihr mal gerade helfen kannst.«

      Angela warf ihrem Vater ein Nicken zu.

      »Gleich«, flüsterte sie in seine Richtung.

      Ihr Vater zögerte deutlich, gab sich dann jedoch mit ihrer Antwort zufrieden und verschwand wieder. Die Tür sollte nicht lange geschlossen bleiben. Als Nächste erschien Jenny im Büro.

      »Ich suche mein blaues Shirt mit den Delfinen«, sagte sie überlaut. »Hast du das noch nicht gebügelt?«

      In Angela kochte das Blut hoch.

      Typisch Jenny.

      »Ich komme gleich. Mach bitte die Tür hinter dir zu.«

      »Ich will aber …« Jennys rundes Gesicht färbte sich rot.

      Schnell legte sie die Hand aufs Handy und zischte: »Gleich, habe ich gesagt, und jetzt raus hier.«

      Nur selten ging sie so mit dem Teenager um, aber in diesem Moment wollte sie keine Nachsicht gelten lassen. Zu deutlich zeigte ihr Jenny, dass sie sie ganz bewusst stören wollte.

      »Störe ich?«, hörte sie Christian nun am anderen Ende der Leitung fragen.

      »Nein, nein«, versicherte sie ihm hastig. »Meine Schwester suchte nur etwas.«

      »Wir müssen ja jetzt auch nicht so lange telefonieren«, lenkte ihr Traummann ein. »Eigentlich wollte ich dich nur fragen, ob und wann wir uns heute sehen.«

      »Dass wir uns treffen, hatten wir gestern oder vielmehr heute in der Früh beschlossen«, erwiderte sie lächelnd.

      »Super.

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