Butler Parker Staffel 3 – Kriminalroman. Günter Dönges

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Butler Parker Staffel 3 – Kriminalroman - Günter Dönges Butler Parker

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Lern Barry durchgehechelt werden soll.«

      »Ich fürchte, meine Herren, Mr. Massel war indiskret«, antwortete Josuah Parker.

      »Natürlich hat er uns ein Licht aufgesteckt. Und jetzt wollen wir dir mal alle Flausen austreiben, Alterchen. Nur keine Sorge, wir werden es gnädig machen. Wir vergreifen uns nur ungern an einem alten Knaben, wie du einer bist. Aber du mußt deine Lektion haben, sonst begreifst du nicht, was wir meinen.«

      »Wenn ich richtig hörte, wollen Sie mich einer körperlichen Tortur unterziehen«, gab Parker zurück.

      »Du hast schnell begriffen.«

      »Dagegen muß ich mich in aller Form verwahren«, beschwerte sich Josuah Parker.

      Die drei Boxer grienten und rückten dem Butler auf den Leib. Josuah Parker sah irgendwie erbärmlich aus. Die Fleisch- und Muskelmassen schienen ihn erdrücken zu wollen.

      Als der Wortführer, der auch zuerst zuschlagen wollte, seine angewinkelte Hand losschoß, reagierte Parker überraschend. Ein Druck auf den versteckt angebrachten Knopf seines Universal-Regenschirms ließ die bewußte Degenklinge herausspringen. Bevor der Schläger überhaupt nur ahnte, was eigentlich los war, sprang er schreiend in die Höhe. Es war nicht verwunderlich, denn die scharfe Degenklinge kitzelte die Zehen in den dünnen Lederschuhen.

      Sie kitzelte derart intensiv, daß der Boxer den Tränen recht nahe war und sich erst einmal auf einer Holzbank ausruhen mußte. Mit stieren Augen betrachtete er seinen mißhandelten, rechten Fuß und überließ seinen beiden Freunden den weiteren Angriff.

      Der Mann rechts von Parker warf sich vor und schickte einen mächtigen Heumacher auf die Reise. Parker duckte sich ab und antwortete mit seiner schwarzen Melone. Da sie stahlgefüttert war, durfte er mit der Wirkung zufrieden sein. Der getroffene Boxer faßte sich an die eingeschlagene Nase und wimmerte ungehemmt. Er fand auf der Holzbank ebenfalls einen freien Platz und schied für einen Moment aus.

      Der dritte Schläger brachte hingegen einen Schlag an. Er traf, wie er beabsichtigt hatte, genau die Magenpartie des Butlers. Gewiß, Josuah Parker wurde von der Wucht des Schlages gegen einen Spind geworfen, doch er dachte nicht daran, zu Boden zu gehen.

      Der Boxer hingegen hatte noch den knirschenden Klang angebrochener Knochen in den Ohren. Er starrte auf seine Hand, die gegen eine Betonmauer geschlagen zu haben schien. Versuchsweise bewegte er die Finger der Schlaghand. Und in diesem Augenblick wurde ihm klar, daß er sich einige Knöchel tatsächlich angebrochen hatte.

      Im Gegensatz zu seinem ersten Partner schämte er sich nicht seiner Tränen. Schluchzend wandte er sich ab und hielt sich die lädierte Hand.

      »Ich schlage vor, meine Herren, wir beenden diese Unterhaltung«, sagte Josuah Parker. »Ich beabsichtige keineswegs, Sie berufsunfähig zu machen.«

      Das war ein durchaus diskutabler Vorschlag, doch die drei Boxer zeigten sich wenig einsichtig. Es war vor allen Dingen der Mann mit dem angestochenen Zeh, der glaubte, ärgerlich werden zu müssen.

      Er drückte sich vom Boden ab und entwickelte eine überraschende Schnelligkeit. Er wollte den Regenschirm unterlaufen und hätte sich eigentlich wundern müssen, da Parker ihn wie ein nutzloses Ding wegsteilte.

      Der Boxer gedachte seinen Spezialschlag anzubringen. Er fintierte mit der linken Hand, ließ die Rechte vorschnellen und schlug dann doch mit der linken Hand zu.

      Parker, der solche faulen Tricks stets durchschaute, blockte den Schlag ab und beantwortete ihn mit seiner schwarz behandschuhten Faust. Er schlug so schnell und so trocken, daß die beiden anderen Boxer diesen Schlag überhaupt nicht sahen.

      Doch Parkers Gegner spürte ihn. Er knickte ein und handelte sich einen zweiten Schlag auf den Punkt ein. Krachend landete er in einem Spind und machte es sich dort bequem.

      Der zweite Schläger hatte sich die Schmerztränen aus den Augenwinkeln gewischt und ging zum Angriff über. Sicherheitshalber bewaffnete er sich mit einem Hocker und gedachte, ihn Parker über den Schädel zu ziehen.

      Parker wußte sich auch jetzt zu helfen, ohne unnötige Energien zu vergeuden. Ein Eimer Wasser in seiner unmittelbaren Nähe war genau die richtige Waffe für ihn. Blitzschnell bückte er sich, nahm den Eimer hoch und goß den Inhalt in das Gesicht des Schlägers.

      Der Mann wurde dadurch irritiert und in seiner Sicht behindert. Parker, der Auseinandersetzungen dieser Art haßte, griff zu einem drastischen Mittel, um diesen ungleichen Kampf für die Boxer zu beenden.

      Er griff nach seinem Regenschirm und tippte mit dem bleiausgefütterten Griff auf den Kopf des Mannes. Der Boxer ließ den erhobenen Hocker fallen. Es war sein Pech, daß der fallende Hocker zusätzlich seine Schädeldecke berührte, kurz, der Mann ging restlos groggy zu Boden und schied aus.

      »Ich habe den Eindruck, es mit bösartigen und schlecht erzogenen Kindern zu tun zu haben«, sagte Parker zu dem Boxer mit den angebrochenen Fingerknöcheln. »Ist das eine Art, mit drei Mann über einen alten, müden und verbrauchten alten Herrn herzufallen? Der Schreck allein hätte mich töten können.«

      Ohne sich um die drei Schläger weiter zu kümmern, verließ Parker den Umkleideraum und betrat den dämmrigen Gang. Er drückte die Tür derart schnell auf, daß der lauschende Mr. Massel am Kopf getroffen wurde.

      Eddie Massel, der die Vorgänge in der Kabine nicht ganz verstanden und unklar gedeutet hatte, faßte sich an den Schädel und sah den Butler restlos entgeistert an.

      »Nun zu Ihnen, Mr. Massel.« Parker setzte sich die schwarze Melone auf. »Für mich ist damit der Beweis erbracht, daß Lern Barry und Sie sehr eng zusammenarbeiten. Ich möchte annehmen, daß die Polizei sich dafür interessieren wird. Gegen die mit Sicherheit am Kopf entstehende Beule helfen kalte Umschläge oder Eispackungen. Es liegt bei Ihnen, sich für eine dieser Methoden zu entscheiden. Einen schönen Abend wünsche ich noch!«

      Eddi Massels Augen traten fast aus den Höhlen, als Josuah Parker gemessenen Schrittes und ohne jede Eile den Gang hinunterschritt und dann aus seiner Sicht verschwand. Als Massel schließlich noch einen Blick auf seine Boxerelite im Umkleideraum warf, stieg ein trockenes Schluchzen in seine Kehle hoch.

      Parker hatte schließlich seine besten Favoriten kurz außer Gefecht gesetzt!

      *

      Parker brauchte immerhin eine halbe Stunde, bis er das alte Bürohaus am Hafen erreicht hatte. Hier befand sich die bewußte Tiefgarage, in der er sich mit der Knorpelnase mit dem Bleichgesicht in wenig schöner Form hatte unterhalten müssen. Hier residierte vor allen Dingen der Boß der Gang, Lern Barry.

      Der Butler klingelte, wie es sich für einen höflichen und gut erzogenen Menschen gehört. Als er jedoch keine Reaktion verspürte, sah er sich zu seinem Leidwesen gezwungen, den Zugang zu öffnen. Sein Spezialbesteck erledigte das innerhalb weniger Sekunden.

      Er schaltete das Licht ein und fand auch bald den unteren Korridor, der in das Vorzimmer der Scheinfirma Barrys führte. Durch die Glasscheibe schimmerte mattes Licht. Parker erlaubte sich einen Blick durch das Schlüsselloch und drückte die Klinke hinunter.

      Das Vorzimmer, in dem der ältere Mann mit dem schütteren Haar und dem schwammigen Gesicht saß, war leer. Im Zimmer hing kalter Zigarettenrauch.

      Parker hatte gleich das Gefühl, daß verschiedene Dinge nicht stimmten. Sollte Massel seinen Freund Barry telefonisch vorgewarnt haben? Lief er hier in eine besonders

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