Butler Parker Staffel 3 – Kriminalroman. Günter Dönges

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Butler Parker Staffel 3 – Kriminalroman - Günter Dönges Butler Parker

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wollen Sie damit andeuten?« Conway reckte sich aggressiv hoch.

      »Meiner bescheidenen Ansicht nach wurden sie gar nicht überrascht, ich meine das im Sinne einer Überrumpelung. Barry und seine Leibwächter sahen in der Tür einen ihnen sehr bekannten und vielleicht auch harmlos erscheinenden Mann.«

      »Jetzt verstehe ich, Sie meinen mich damit, nicht wahr?«

      »Nicht unbedingt, Mr. Conway, wenngleich ich einräume, daß Ihre Unterstellung recht gut in meinen Ohren klingt.«

      »Zum Teufel, warum sollte ich meinen Arbeitgeber erschießen? Wollen Sie mir das mal sagen?«

      »Sie brauchen es ja nicht selbst getan zu haben.«

      »Wie ist denn das wieder zu verstehen …?«

      »Sie können dem Täter Einlaß verschafft haben.«

      »Ich werde mir diesen Unsinn nicht länger anhören. Zur Zeit der Schießerei befand ich mich überhaupt nicht im Büro. Ich hatte mir Urlaub genommen.«

      »Woher kennen Sie die Zeit der Schießerei, Mr. Conway?«

      »Ich kenne sie nicht, aber ich beuge vor.«

      »Nun gut, dann darf ich Ihnen verraten, daß der Schütze George nicht sofort tötete. Er lebte noch, als ich Mr. Barry besuchen wollte.«

      »Mich können Sie doch nicht bluffen. Ich brauche die Polizei nicht zu fürchten.«

      »Auch dann nicht, wenn George mir noch einige Hinweise gegeben hat?«

      »Auch dann nicht. Sie sagen ja selbst, daß er tot ist. Er könnte also nicht mehr aussagen. Abgesehen davon habe ich mit der Schießerei wirklich nichts zu tun.«

      »Ich bin geneigt, Ihnen zu glauben, Mr. Conway. Dennoch wissen Sie mehr, als Sie zugeben wollen.«

      »Zum Beispiel …?«

      »Für wen ließ Barry sich einspannen? Nach meinem ersten Besuch in seinem Büro fand er erst heraus, daß die ›Rotnasen‹ ihn beschäftigten, oder auch nur einer dieser vier berüchtigten Gangster. Daran ist nicht zu zweifeln. Wer brachte Barry dazu, mich entführen zu lassen? Welche Person interessierte sich für die Anstecknadel, die ich einer der vier ›Rotnasen‹ ganz zufällig wegnahm?«

      »Bei mir sind Sie an der falschen Adresse, Mr. Parker.«

      »Sie möchten damit ausdrücken, daß Mr. Barry Sie niemals einweihte, ja?«

      »So sollen Sie es verstehen, Mr. Parker.«

      »Dann ist eine weitere Unterhaltung sinnlos«, meinte Josuah Parker und erhob sich. »Ich merke schon, daß Sie auf eigene Rechnung arbeiten wollen. Lassen Sie sich warnen, Mr. Conway! Barrys Auftraggeber läßt nicht mit sich spaßen. Wer ihm gefährlich werden kann, befindet sich in akuter Lebensgefahr.«

      »Sie überschätzen meine Fähigkeiten, Mr. Parker. Ich denke nicht daran, in der Gangsterbranche zu arbeiten.«

      »Freut mich zu hören. Ach, da fällt mir noch eine Frage ein, kennen Sie einen gewissen Gerald Thorne?«

      »Nie gehört …!«

      »Sagt der Name Henry Harrison Ihnen etwas?«

      »Auch nicht, ich muß Sie enttäuschen.«

      »Hoffentlich habe ich mit dem Namen Eddie Massel bei Ihnen Glück.«

      »Auch Massel kenne ich nicht«, log Carl Conway, obwohl gerade dieser Name mit Sicherheit bekannt sein mußte. Schon daran sah Josuah Parker, daß Carl Conway tatsächlich Privatgeschäfte machen wollte. Er ließ sich dadurch aber nicht abhalten, auch den Namen des von seinem Partner erschossenen Gus Sollings zu nennen. Wie zu erwarten war, wußte Conway damit angeblich auch nichts anzufangen.

      »Seien Sie versichert«, verabschiedete sich Parker nun endgültig, »daß ich den Polizeibericht, der Ihre Ermordung eines Tages bekanntgeben wird, mit großem Interesse lesen werde!«

      Conway schluckte und sah unsicher an Parker vorbei. Er konnte sich trotz dieser eindringlichen Warnung aber nicht entschließen, die Wahrheit zu sagen. Er glaubte schlauer und gerissener zu sein als die ›Rotnasen‹…!

      *

      Am Abend dieses Tages riskierten die »Rotnasen« einen neuen Banküberfall. Es war, als könnten sie den Hals nicht voll genug bekommen. Oder aber sie wollten sich über die Anstrengungen der Polizisten lustig machen.

      in der Nähe des Irving Park hatten sie sich wieder einmal eine Bankfiliale ausgesucht. Wieder zeigte es sich, daß sie alles sehr gut vorbereitet hatten. Im Gegensatz zu ihrer sonstigen Gewohnheit betraten sie die Filiale nicht durch den Haupteingang, sondern sie verschafften sich Zutritt durch die Hintertür.

      In der Schalterhalle wurden die letzten Kunden abgefertigt. Die Kassierer waren mit ihren Tagesabrechnungen beschäftigt. Der Hauptkassierer und der Filialleiter standen vor dem geöffneten Tresor im Keller des Gebäudes und hatten gerade die schwere Panzertür geöffnet.

      Genau in diesem Augenblick tauchten vier »Rotnasen« auf. Mit Rauschebart und Pappnase betraten sie überraschend das Kellergeschoß. Ihre Gesichter waren unter der Maskerade natürlich nicht zu erkennen. Sie waren mit Revolver und Maschinenpistolen bewaffnet.

      »Rüber an die Wand«, zischte ihr Anführer. »Bei der geringsten Bewegung wird sofort geschossen!«

      Die beiden Bankangestellten spürten, wie nahe sie dem Tod waren. Widerspruchslos gehorchten sie.

      »Bitte, nicht schießen«, stöhnte der Hauptkassierer angstvoll. »Wir sind versichert, nehmen Sie, was Sie wollen!«

      Der Gangster kicherte und wies seine Partner an, den Tresor zu plündern. Wieder verschwanden Banknotenbündel in den Segeltuchtaschen, die die Gangster sich umgebunden hatten. Die beiden Bankangestellten verhielten sich vollkommen ruhig.

      Alles wäre relativ harmlos verlaufen, wenn nicht in diesem Augenblick ein Schalterkassierer mit einem voll bepackten Zahlbrett nach unten in den Keller gekommen wäre. Völlig absichtslos ging er leise, es lag einzig und allein an seinen Schuhen, die dicke Gummisohlen aufwiesen.

      Der Hauptkassierer sah seinen Kollegen, schwitzte vor Angst, wagte jedoch nicht, sich zu rühren.

      Der Mann hatte bereits die halbe Treppe hinter sich gelassen. Plötzlich sah er die »Rotnasen« und fühlte sich zum Helden berufen.

      Er ließ das Zahlbrett fallen und zog seinen Revolver, der in einem Schulterholster stak. Gewiß, es gelang ihm, einen Schuß zu lösen. Doch der Angestellte sah schon nicht mehr, ob er auch getroffen hatte.

      Eine der »Rotnasen« warf sich beim Aufbellen des Schusses herum und zog die Maschinenpistole durch. Wie von unsichtbaren Fäusten geschlagen, wurde der Körper des Angestellten herumgerissen. Er taumelte gegen die Wand der Treppe, richtete sich hoch auf und stürzte dann kopfüber unten in den Tresorraum.

      Die »Rotnasen« brachen ihr Unternehmen sofort ab. Die Maschinenpistole des Schützen schwenkte herum. Die häßliche dunkle Mündung der Waffe richtete sich auf die beiden Angestellten an der Wand.

      »Nicht

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