Dr. Norden Staffel 3 – Arztroman. Patricia Vandenberg
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Anneka kuschelte sich wohlig in die Kissen. Sie schloss die Augen und lächelte wie ein Engel.
»Ich glaube, ich fange erst morgen an, das zu lernen«, murmelte sie schon halb im Schlaf. »Heute bin ich zu müde dazu.«
Gleich darauf verrieten ihre gleichmäßigen Atemzüge, dass sie eingeschlafen war.
Beruhigt strich Fee die Bettdecke glatt, schenkte ein frisches Glas kalten Tee ein, falls Anneka in der Nacht Durst bekam, und zog sich leise zurück. Die Tür ließ sie einen Spalt breit offen, so dass ein schmaler Lichtschein ins Zimmer fiel.
Wie früher!, ging es ihr durch den Sinn, und sie wurde ein bisschen wehmütig, während sie die Stufen nach unten stieg. Als die fünffache Mutter jedoch die munteren Stimmen ihrer Familie aus dem Esszimmer hörte, verflog die bedrückte Stimmung schnell und sie freute sich auf das gemeinsame Abendbrot mit ihren Lieben, an dem Anneka und vielleicht der Neuzugang Leon bald wieder teilnehmen konnten.
*
Als Wendy am nächsten Morgen in die Praxis kam, war ihre Freundin und Kollegin Janine schon da. Während sie mit der Gießkanne durch die Praxis ging und die Blumen goss, summte sie ein fröhliches Lied.
»Nanu, so gute Laune heute?«, erkundigte sich Wendy überrascht. Sie hängte die dicke Winterjacke an die Garderobe und rieb die kalten Hände aneinander.
»Ja, warum nicht?«, fragte Janine und strahlte ihre Freundin an. »Es ist doch auch ein wunderschöner Morgen.«
»Unter wunderschön verstehe ich was anderes«, gab Wendy irritiert zurück. Sie ging in die kleine Küche, um das Mittagessen, das sie am Abend zuvor vorbereitet hatte, im Kühlschrank zu verstauen. Bei dieser Gelegenheit holte sie sich gleich eine Tasse Kaffee. »Willst du auch noch Kaffee?«, fragte sie.
»Nein danke, ich hab noch«, säuselte Janine in so ungewohnt sanftem Tonfall, dass Wendy langsam doch misstrauisch wurde.
»Sag mal, stimmt was nicht?« Mit der Tasse in der Hand lehnte sie im Türrahmen und beobachtete ihre Kollegin, wie sie die Gießkanne auf dem Fensterbrett abstellte und sich verträumt lächelnd an ihren Schreibtisch setzte.
»Doch, doch, alles bestens«, versicherte Janine. »Aber wieso fragst du?«
»Ich weiß nicht … irgendwas ist anders heute.« Wendy dachte immer noch über die wundersame Verwandlung ihrer Kollegin nach, als Daniel Norden die Praxis betrat. Von seiner Verletzung war kaum mehr etwas zu sehen, als er gut gelaunt an den Tresen trat.
»Einen wunderschönen guten Morgen, die Damen«, begrüßte er seine beiden Assistentinnen. »Sagen Sie, waren Sie schon mal beim Golfspielen? Wenn nicht, dann müssen Sie das unbedingt ausprobieren. Ich hätte nie gedacht, dass das so viel Spaß macht.« Einen Moment lang stand er sinnend am Tresen. Dann nickte er den beiden Frauen zu und wandte sich ab, um in sein Sprechzimmer zu gehen.
Verdutzt starrte Wendy ihrem Chef nach, als ihr ein Licht aufging.
»Moment mal, jetzt verstehe ich deine gute Laune«, erklärte sie belustigt und stellte sich neben Janines Schreibtisch.
»Ach ja?«
»Die hängt sicherlich mit diesem Charmeur Roland Holzapfel zusammen.«
Sie hatte den Namen noch nicht ganz ausgesprochen, als ihr die flammende Röte auf Janines Wangen auch schon recht gab.
»Wie kommst du denn …«, wollte sie zuerst wiedersprechen, ließ es dann aber bleiben. Es gab keinen Grund, Wendy etwas zu verheimlichen, zumal sie sich in der Vergangenheit als vertrauenswürdige Freundin erwiesen hatte. »Na ja, er ist zwar ein bisschen alt, aber nett ist er ja schon. Und stell dir vor: Er wollte mich gestern sogar zum Mittagessen einladen.«
»Ach, und was hat ihn davon abgehalten?«, hakte Wendy interessiert nach.
»Du solltest lieber fragen, wer«, entgegnete Janine, als ihr Gespräch unvermittelt unterbrochen wurde. Begleitet von wütendem Schimpfen wurde die Praxistür aufgestoßen.
»Warum geht denn diese Tür so schwer auf? Wie soll das eine todkranke Frau schaffen?«, zürnte niemand anderer als Franziska Weiß. Zornig, wie sie war, waren ihr ihre Beschwerden nicht anzusehen. Sie machte einen rundum gesunden, wenn auch nicht gerade glücklichen Eindruck.
»Guten Morgen«, begrüßte Janine Merck die aufgebrachte Patientin betont freundlich.
»Ich möchte mal wissen, was an diesem Morgen gut sein soll.« Franziska presste die Hände gegen die Brust und atmete schwer. »Das hier ist der pure Horror! Was sitzen Sie denn hier rum und glotzen mich an? Holen Sie gefälligst einen Arzt. Oder wollen Sie darauf warten, dass ich tot umfalle?«
Erschrocken sprang Janine auf und machte sich sofort Vorwürfe, den Ernst der Lage nicht erkannt zu haben.
»Was fehlt Ihnen denn?«, fragte sie und fasste die aufgebrachte Frau am Arm, um sie zu einem Stuhl zu führen.
»Mein Herz«, stöhnte Franziska Weiß. »Dieses Herzrasen bringt mich eines Tages noch um.«
»Waren Sie schon mal bei einem Arzt deswegen?«, erkundigte sich Janine fürsorglich.
Doch das war offenbar genau die falsche Frage.
»Was glauben Sie wohl, warum ich hier bin? Oder ist das etwa keine Arztpraxis«, fauchte die Patientin erbost. Ihre Beschwerden schienen sie nicht davon abzuhalten, ihre schlechte Laune wie Gift zu versprühen.
Selbst Danny Norden, der die Praxis in diesem Augenblick betrat, wunderte sich über den ungewohnten Tonfall.
»Guten Morgen, die Damen«, grüßte er irritiert.
Franziska Weiß fuhr zu ihm herum und funkelte ihn an.
»Jetzt fangen Sie auch noch an! Ich brauche einen Arzt, aber sofort.«
»Ich bin Arzt«, erklärte Danny, der sich schnell wieder von seinem Schrecken erholt hatte.
Diese Mitteilung verschlug Franziska Weiß offenbar die Sprache. Einen Augenblick lang vergaß sie sogar Luft zu holen.
»Sie?«, keuchte sie schließlich und drehte sich hilfesuchend zu Wendy und Janine um. »Aber das kann nicht sein. Ich habe gestern Abend einen anderen Dr. Norden getroffen.«
»Dann meinen Sie sicher meinen Vater, den Seniorchef.« Insgeheim war Danny heilfroh, diese Auskunft geben zu können. Diese Patientin zu behandeln war sicher kein Spaß. »Ist Dad schon da?«, erkundigte er sich bei den beiden Assistentinnen.
»Natürlich.« Wendy erhob sich von ihrem Schreibtisch und ging um den Tresen herum. »Wenn Sie einen Augenblick warten, hole ich ihn.«
»Aber beeilen Sie sich! Ich habe keine Lust, auf dem Flur einer Arztpraxis zu sterben.«
»Keine Sorge, das werden Sie schon nicht. Dafür bin ich ja da«, versicherte Danny.
Doch das war offenbar nicht das, was Franziska Weiß hören wollte. Ihre Augen wurden rund vor Schreck.
»Sie fassen mich nicht an!«, kreischte sie entsetzt. »Nur über meine Leiche.«
Nur