Dr. Norden (ab 600) Box 2 – Arztroman. Patricia Vandenberg

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Dr. Norden (ab 600) Box 2 – Arztroman - Patricia Vandenberg Dr. Norden (ab 600)

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zischte und brodelte.

      »Ich mich auch. Aber jetzt brauche ich unbedingt Frühstück. Wenn ich verhungert bin, hab ich nämlich nichts von meiner Sehkraft«, erinnerte sie ihren Freund albern kichernd daran, dass sie halb verhungert war.

      »Stimmt ja, tut mir leid«, entschuldigte sich Danny pflichtschuldig, und gleich darauf saß das junge Paar beim ersten Frühstück in der neuen Wohnung am neuen Esstisch, den sie wie alles andere auch gemeinsam ausgesucht hatten.

      »Sag mal, was war denn das mit diesem Aktienbetrüger?«, erkundigte sich Tatjana, als sich die erste Aufregung gelegt hatte. »Hast du nicht von einer Patientin erzählt, die mit so einem Typen verheiratet und jetzt schwanger von einem anderen ist?«, erinnerte sie sich an Dannys Erzählung. »Du weißt schon, die Verkäuferin, die uns das Wasserbett verkaufen wollte.«

      »Richtig«, erinnerte sich auch Danny jetzt wieder an Rebecca Schultze, deren Lebensumstände er schon nicht mehr im Kopf gehabt hatte. Hauptsache, die Schwangerschaft verlief komplikationslos. Alles andere würde sich finden. So dachte er in seiner jugendlichen Sorglosigkeit. »Dein Gedächtnis möchte ich mal haben«, lachte er und stand auf, um die Zeitung zu holen. Er überflog den Artikel und wiegte nachdenklich den Kopf. »Hier steht nur was von Thomas S. Aber wer weiß, vielleicht ist er es ja wirklich.«

      »Oje. Dann ist die arme werdende Mutter auch nicht zu beneiden.« Tatjana fühlte mit der Verkäuferin.

      Doch darüber wollte Danny im Augenblick nicht nachdenken. Er faltete die Zeitung zusammen und sah seine Freundin über den Tisch hinweg verliebt an.

      »Bis du jetzt eigentlich satt?«, fragte er und musterte den Brotkorb, der bis auf den letzten Krümel geleert war.

      »Hmmm, lass mich mal nachdenken.« Tatjana ahnte, worauf ihr Freund hinauswollte. »Ja, ich glaube, jetzt bin ich bereit für das Trinkgeld.« Dabei lächelte sie so verführerisch, dass Danny ihr nicht länger widerstehen konnte.

      Nach der erfolgreichen Operation erholte sich Aramis von Tag zu Tag. Im gleichen Tempo verbesserte sich auch Simones Gesundheitszustand.

      »Die Verbindung zwischen dieser Frau und ihrem Pferd ist fast unheimlich«, sagte Jenny, als Daniel wieder einmal in der Klinik war, um nach seinen Patienten zu sehen. »So etwas habe ich noch nie erlebt.«

      »Das beweist wieder einmal, dass es mehr zwischen Himmel und Erde gibt, als wir beweisen können. Dessen Existenz aber durch solche Verbindungen wie zwischen Simone und Aramis hinlänglich bewiesen ist«, dachte Daniel laut über dieses Phänomen nach.

      Jenny blieb stehen und schickte ihm einen irritierten Blick.

      »Nanu, wenn du so weitermachst, wirst du noch ein richtiger Philosoph und Pferdeflüsterer«, lächelte sie und machte keinen Hehl aus ihrer Verwunderung.

      Doch Daniel Norden lachte nur gut gelaunt.

      »Keine Angst. Das Pferdeflüstern überlasse ich Leuten wie Simone und Hasher. Ich konzentriere mich weiterhin lieber auf Menschen. Diese Seelen sind mir unergründlich und geheimnisvoll genug.«

      »Da bin ich aber froh«, lächelte Jenny, als ein durchdringender Piepser ertönte. Sie zog das kleine Gerät aus der Tasche und sah auf das Display. »Mein Typ wird in der Inneren verlangt«, lächelte sie entschuldigend.

      »Kein Problem. Ich muss auch gleich zurück in die Praxis und wollte nur noch schnell bei Simone Kühn vorbeischauen.«

      »Oh, das ist im Augenblick keine gute Idee«, bemerkte Jenny. »Ich hab sie vorhin im Garten gesehen. Ihr Vater ist bei ihr.«

      »Heinz Kühn …« Daniel nickte zufrieden. Das war die Nachricht, auf die er insgeheim gehofft hatte.

      Seit Prinz Hashers List waren ein paar Tage vergangen. Heinz Kühn hatte sich in seinem Haus vergraben und sich selbst im Gestüt tagelang nicht blicken lassen. Doch der Besuch des Züchters bei seiner Tochter nährte die Hoffnung, dass der Schock tatsächlich ein heilsamer gewesen war.

      »Es wird höchste Zeit, dass sich die beiden endlich aussprechen.«

      Das taten Vater und Tochter in der Tat. Seite an Seite wanderten sie durch den herrlichen Klinikgarten. Zunächst war die Verlegenheit und Fremde zwischen ihnen mit Händen greifbar. Weder Simone noch Heinz wussten, wie sie das Gespräch eröffnen sollten, und plauderten zunächst befangen über allgemeine Dinge des Gestüts.

      »Der Zaun an der hinteren Weide muss dringend repariert werden«, berichtete Heinz Kühn. »Nicht, dass sich ein Tier verletzt oder gar ausbricht. Man hört ja immer mal wieder von flüchtigen Pferden, die auf Straßen zu Schaden kommen.«

      »Das darf auf keinen Fall passieren«, bestätigte Simone. »Hast du Sepp schon Bescheid gesagt?«

      »Er hat sogar schon das Holz besorgt. Wenn das Wetter mitspielt, macht er sich noch heute an die Arbeit.«

      »Sehr gut.« Simone nickte. Sie hatte die Hände in den Taschen des Bademantels versenkt und ging nachdenklich neben ihrem Vater her. Dieses Thema war erschöpft, und sie suchte nach einem anderen. »Wie läuft es mit dem neuen Reitlehrer?«

      Heinz war ihr dankbar dafür, dass sie es ihm so leicht machte.

      »Oh, sehr gut. Alexander Haas ist ein erfahrener Mann und hat eine sehr spezielle, einfühlsame Art, mit den Tieren umzugehen.« Der unglückliche Vater haderte mit sich. Das war die Gelegenheit, endlich das wichtigste Thema zwischen ihnen anzuschneiden. Er wusste, er war es Simone schuldig. »Alexander erinnert mich irgendwie an René«, beschloss er endlich, den Stier bei den Hörnern zu packen. Seine Stimme war heiser. Krampfhaft starrte er auf den gekiesten Boden vor seinen Füßen.

      Simone presste die Lippen aufeinander. Die Erlebnisse der vergangenen Wochen hatten die Erinnerung an den geliebten Mann noch einmal bis auf den Grund aufgewühlt. Fast schien es ihr, als hätte René sie noch einmal verlassen. Doch da war noch etwas anderes. Jetzt, nachdem Aramis gerettet war, spürte Simone, dass auch in ihr ein Heilungsprozess begonnen hatte. Endlich konnte sie über René sprechen, ohne Angst zu haben, an diesem Schmerz zu zerbrechen.

      »Ich habe René sehr geliebt«, begann sie stockend zu erzählen. »Es vergeht kein Tag, an dem ich nicht an ihn denke und ihn vermisse. Die Zeit mit ihm war aufregend und glücklich. Die glücklichste in meinem bisherigen Leben.«

      »Warum hast du mir nie von euch und eurer Liebe erzählt?«, fragte Heinz betroffen. »Bin ich denn wirklich so ein Unmensch?«

      Simone seufzte. Sooft hatte sie sich danach gesehnt, ihrem Vater ihre Meinung ins Gesicht zu schleudern. Doch jetzt, da es endlich so weit war, fiel es ihr unerwartet schwer. Aber es musste sein, wenn sich ihr Verhältnis je bessern sollte.

      »Für meinen Geschmack hast du zu viel an Geld und Erfolg und zu wenig an die Menschen und Tiere gedacht«, wählte sie schließlich sanfte Worte. »Du weißt selbst, dass du eine Verbindung zwischen mir und René nie toleriert hättest aus Angst, dass sein Vater sich unser Gestüt einverleiben könnte. Dass ich das Geheimnis unseres Zuchterfolgs ausplaudern könnte. Solche Sachen.«

      Instinktiv wollte Heinz lautstark widersprechen. Doch ein kurzer Seitenblick ins Gesicht seiner Tochter erinnerte ihn daran, dass sich etwas verändert hatte zwischen ihnen. Sie waren nicht länger Vater und Tochter, Herrschender und Untergebene. Sie waren gleichwertige Partner. Wenn er wollte, dass diese Veränderungen positiv sein würden, musste er seinen Beitrag dazu leisten.

      »Du

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