Total Compensation. Frank Maschmann

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Total Compensation - Frank Maschmann Recht Wirtschaft Steuern - Handbuch

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werden. Jüngste Studien zeigen, dass das Linienmanagement der positiven Einschätzung seitens der Personalverantwortlichen hinsichtlich der positiven Effekte einer Neugestaltung des Performance Management-Ansatzes häufig nicht folgt.22 Wie bei allen Veränderungsprozessen muss also zuallererst ein Sponsor auf der höchsten Unternehmensebene gefunden werden, der die angestrebten Ziele unterstützt.

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      Einige Unternehmen, die sich von einem Performance Rating verabschiedet haben, tendieren dazu, ein substituierendes Ranking etwa für die Entscheidung über die Vergabe von Gehaltserhöhungen einzuführen. Dies erscheint geradezu paradox und führt gegebenenfalls zu einer Verstärkung der beschriebenen potenziellen negativen Folgen eines klassischen Rating-Ansatzes. Vielmehr sind die Führungskräfte in die Verantwortung zu nehmen und gleichzeitig muss sichergestellt werden, dass sie in der Lage sind, ihre Entscheidungen gegenüber den Mitarbeitern zu begründen. Der Kernpunkt eines neu gestalteten, ganzheitlichen Performance Management muss somit die Sicherstellung eines kontinuierlichen Dialogs zwischen Führungskraft und Mitarbeiter sein. Gegenseitiges Feedback zu den vereinbarten Leistungszielen, deren ständige kritische Überprüfung und das gemeinsame Identifizieren von Möglichkeiten zur Leistungsverbesserung muss Bestandteil der täglichen Arbeit werden und nicht Teil einer separaten Unterhaltung zwischen Manager und Mitarbeiter.23 Damit wird zugleich die Vergangenheitsorientierung der üblichen Performance-Bewertung überwunden.

      Der kontinuierliche Dialog sollte mit einer entsprechenden IT-Lösung unterstützt werden, die den Anforderungen mobiler Endgeräte und der Cloud gerecht wird. Dabei werden „Check-ins“ und auch „Check-outs“ angeboten, die etwa bei Erreichen eines spezifischen Projekt-Meilensteins oder Abschluss eines vereinbarten Ziels die Dokumentation einer entsprechenden ganzheitlichen Beurteilung zulässt. Auf diese wird zum Zeitpunkt der Gehaltsrunde oder der Bonusvergabe zurückgegriffen, wenn der Manager aufgefordert ist, über eine holistische Bewertung des „Was“ und des „Wie“ aller vereinbarten Ziele und Anforderungen aus der Position und unter Berücksichtigung der vorhandenen Budgets, im Falle der Gehaltsrunde auch unter Berücksichtigung der relativen Lage der aktuellen Vergütung des Mitarbeiters, Entscheidungen zu treffen. Das im Tool dokumentierte Feedback und insbesondere die „Check-outs“ können gleichsam auch in Kalibrierungsrunden eingehen, wenn es darum geht, unabhängig von Gehaltsentscheidungen Top-Talente zu identifizieren. Gleichsam gewährleistet dieser Prozess Transparenz, der Mitarbeiter weiß wo er steht und Überraschungen am Jahresende werden vermieden.

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      Potenzielle Risiken wie Transparenzverlust und ein geringerer Grad an Differenzierung („Tendenz zur Mitte“) bei der Vergabe von Budgets für Boni oder Gehaltserhöhungen sind zu antizipieren. Auch werden hierdurch weniger Möglichkeiten bestehen, den direkten Zusammenhang von Leistung und Entlohnung zu analysieren. Hier müssen den Managern etwa in der Gehaltsrunde über das Gehaltsplanungstool Reports in „real time“ angeboten werden, mit denen der Differenzierungsgrad bei der Budgetvergabe über die gesamten Berichtslinien analysiert werden kann. Begleitende Kalibrierungsmeetings auf den einzelnen Führungsebenen während der Budgetvergabezyklen können unterstützen, um Schiefstände in der Vergabe ex ante zu vermeiden.

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      21 Siehe dazu beispielhaft Towers Watson, Annual Incentive Design Studie 2014. 22 Vgl. CEB Corporate Leadership Council, HR News Report, Second Quarter 2015, 22. 23 Vgl. Mueller-Hanson/Pulakos, SHRM – SIOP Science of HR White Paper Series, S. 15. 24 Vgl. Rock/Jones, Harvard Business Review, Nov. 2015, 3 f.

      Kapitel 2 Vergütung und Motivation

      Schrifttum: Al-Ubaydli/Andersen/Gneezy/List, Carrots That Look Like Sticks: Toward an Understanding of Multitasking Incentive Schemes, Southern Economic Journal 2015, 538; Bandiera/Barankay/Rasul, Social Preferences and the Response to Incentives: Evidence from Personnel Data, Quarterly Journal of Economics 2005, 917; Bandiera/Barankay/Rasul, Field Experiments in Firms, Journal of Economic Perspectives 2011, 63; Bénabou/Tirole, Incentives and Prosocial Behavior, American Economic Review 2006, 1652; Blanesi-Vidal/Nossol, Tournaments without Prizes: Evidence from Personnel Records, Management Science 2011, 1721; Bolton/Dewatripont, Contract Theory, 2005; Camerer, Behavioral Game Theory, 2010; Card/DellaVigna/Malmendier, The Role of Theory in Field Experiments, Journal of Economic Perspectives 2011, 39; Deaton, Instruments, Randomization, and Learning about Development, Journal of Economic Literature 2010, 424; Dumont/Fortin/Jacquemet/Shearer, Physicians’ Multitasking and Incentives: Empirical Evidence from a Natural Experiment, Journal of Health Economics 2008, 1436; Englmaier/Leider, Contractual and Organizational Structure with Reciprocal Agents, American Economic Journal: Microeconomics 2012, 146; Englmaier/Roider/Sunde, The Role of Communication of Performance Schemes: Evidence from a Field Experiment, Management Science 2017, 4061; Falk/Fehr/Fischbacher, Testing Theories of Fairness – Intentions Matter, Games and Economic Behavior 2008, 287; Falk/Heckman, Lab Experiments are a Major Source of Knowledge in the Social Sciences, Science 2009, 535; Fehr/Kirchsteiger/Riedl, Does Fairness Prevent Market Clearing?: An Experimental Investigation, Quarterly Journal of Economics 1993, 437; Fehr/Schmidt, Theories of Fairness and Reciprocity – Evidence and Economic Applications, 2003; Gans/Leigh, Born on the First of July: An (Un)natural Experiment in Birth Timing, Journal of Public Economics 2009, 246; Gerber/Green, Field Experiments: Design, Analysis, and Interpretation, 2012; Gibbons/Murphy, Optimal Incentive Contracts in the Presence of Career Concerns: Theory and Evidence, Journal of Political Economy 1992, 468; Gibbons/Roberts (Hrsg.), Handbook of Organizational Economics, 2013; Gneezy/List, Putting Behavioral Economics to Work: Testing for Gift Exchange in Labor Markets Using Field Experiments, Econometrica 2006, 1365; Gneezy/Meier/Rey-Biel, When and Why Incentives (Don’t) Work to Modify Behavior, Journal of Economic Perspectives 2011, 191; Gneezy/Rustichini, A Fine Is a Price, Journal of Legal Studies 2000, 1; Gneezy/Rustichini, Pay Enough or Don’t Pay At All, Quarterly Journal of Economics 2000, 791; Holmstrom/Milgrom, Multitask Principal-Agent Analyses: Incentive Contracts, Asset Ownership, and Job Design, Journal of Law, Economics, and Organization 1991, 24; Hossain/List, The Behavioralist Visits the Factory: Increasing Productivity Using Simple Framing Manipulations, Management Science 2012, 2151; Kagel/Roth/Hey (Hrsg.), Handbook of Experimental Economics, 1995; Kahneman/Tversky, Prospect Theory: An Analysis of Decision under Risk, Econometrica 1979, 263; Koszegi, Behavioral Contract Theory, Journal of Economic Literature 2014, 1075; Kube/Maréchal/Puppe, The Currency of Reciprocity: Gift Exchange in the Workplace, American Economic Review 2012, 1644; Laffont/Martimort, The Theory of Incentives: The Principal-Agent Model, 2009; Lazear, Performance Pay and Productivity, American Economic Review 2000,

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