Fiona - Sterben. Zsolt Majsai

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Fiona - Sterben - Zsolt Majsai Die Kristallwelten-Saga

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geht schon. Oder auch nicht. Aber das hängt nicht davon ab, ob ich hier bin oder bei Katharina.“

      „Gut. Übrigens, hast du dir schon Gedanken gemacht, wo du wohnen wirst? Dein Zimmer hier ist ja noch da.“

      „Mama.“ Ich nehme ihre Hände und sehe ihr tief in die Augen. „Mama, das ist wirklich lieb von euch. Aber wenn Katharina es erlaubt, werde ich bei ihr wohnen.“

      „Blöde Frage!“, kommt es von hinten.

      „Aber es ist so weit weg!“

      „Ist es nicht. Natürlich weiter weg als nebenan, aber keinesfalls aus der Welt. Und ihr kennt den Weg.“

      „Ja, kennen wir.“ Sie seufzt. „Ich schätze mal, das ist vielleicht ganz gut so, wenn sie immer da ist, um auf dich aufzupassen.“ Sie legt den Zeigefinger auf meinen Mund. „Lass deiner alten Mutter ihre Marotten.“ Ich denke an den vollen Kleiderschrank oben und nicke. „Okay, also ich werde mich jetzt ein wenig hinlegen, die Nacht war kurz.“

      „Ich gehe mit“, erklärt mein Vater.

      Helena und Jody erklären wie aus einem Mund, dass sie nicht müde sind und sich sonnen wollen. Und dabei einen Film gucken. Nicholas erklärt sich bereit, den Fernseher auf der Terrasse aufzubauen.

      Ich sehe Katharina an. „Gehen wir auch ins Bett? So für ein paar Stunden?“

      „Klar. Meine Nacht war auch kurz.“

      „Na, dann bis später“, sagt mein Vater und zieht Mama mit sich.

      Ich winke den Mädchen zu, dann gehe ich mit Katharina nach oben. Dass sie schlafen wird, bezweifle ich allerdings.

      „Bis später. Und noch was: Ich liebe dich!“

      „Ich liebe dich auch“, erwidere ich lächelnd.

      Dann ziehe ich mich aus und einen Bademantel an. Einen ganz kurzen. Nur ist jetzt niemand da, dem das peinlich sein könnte. Während ich nach unten gehe, wird mir richtig bewusst, dass ich in diesem riesigen Haus allein bin. Bis auf die unsichtbaren Diener natürlich, aber die zählen nicht wirklich. Hat andererseits den Vorteil, dass ich auf niemanden Rücksicht nehmen muss und nackt schwimmen kann. Mein Handy lege ich für den Fall der Fälle auf einem der Tische ab, lasse den Mantel einfach fallen und springe ins Wasser.

      Es tut einfach nur gut. Ich schwimme mehrere Bahnen auf dem Rücken und sehe mir dabei den Himmel an. Mir wird klar, warum Menschen früher gedacht haben, da oben wäre etwas Besonderes. In gewisser Weise stimmt das ja auch, nur nicht so, wie die Menschen sich das vorstellen.

      Irgendwann wird es langweilig und ich klettere aus dem Wasser. Selbst die späte Septembersonne hat noch ordentlich Kraft. Ich werfe einen Blick auf die Uhr. Fast eine Stunde ist seit Katharinas Anruf vergangen. In einer weiteren Stunde ist ihr Meeting zu Ende, dann fährt sie los und um halb sieben haben wir wilden, leidenschaftlichen Sex.

      Ich mache mir einen Sour à la Fiona, lege mich auf eine Liege und nippe genüsslich an meinem Drink. Vielleicht das erste Mal seit drei Wochen … Moment mal. Es sind genau drei Wochen. Heute ist Mittwoch.

      Ich überlege kurz, ob ich das Glas durch die Gegend werfen soll. Letztlich ist es mein Handy, das den Geistern, oder was das für Geschöpfe auch immer sind, das Saubermachen erspart.

      Ich werfe einen Blick auf das Display. Ben. Das war es wohl mit dem Sex um halb sieben?

      Missmutig nehme ich den Anruf an: „Ja?“

      „Oha, bist du schon wieder oder immer noch unausstehlich?“

      Ich liebe Ben. Er bringt mich mal wieder zum Lachen.

      „Geht schon. Eigentlich ging es mir ganz gut, bis mir einfiel, dass wir Mittwoch haben.“

      „Oh. Das tut mir leid. Ist Katharina bei dir?“

      „Ich bin allein. In dem ganzen, großen, supergroßen Haus bin ich allein. Um genau zu sein, bin ich gar nicht im Haus, sondern liege neben dem Pool, nachdem ich fast eine Stunde geschwommen bin.“

      „Nackt?“

      „Ja. Aber wieso interessiert dich das? Bleib du schön auf deiner Seite, ich bleibe auf meiner.“

      Ich höre ihn förmlich grinsen. „Keine Sorge. Hör mal, du warst heute früher aus dem Büro weg als sonst.“

      „Ja. Und?“

      „Dein Besuch hat dich verpasst.“

      „Hä? Besuch? Was für Besuch?“

      „Eine junge Frau und ein junger Mann. Sie wurden ziemlich ungehalten, als sie dich nicht vorgefunden haben, da hat Monica meine Kollegen gerufen. Als ich die Adresse gehört habe, bin ich einfach mal mitgefahren. Also, die beiden sind schon etwas seltsam. Sie hat total blaue, ultrakurze Haare. Er ist auch … irgendwie anders. Ich kann nicht sagen, was, aber etwas ist sehr anders an ihnen. Ich glaube nicht, dass es Menschen sind.“

      „Wo sind sie jetzt?“

      „Erst einmal in einer Zelle. Sie sind auch brav mitgegangen, aber mein Gefühl sagt mir, wir konnten sie nur verhaften, weil sie es zugelassen haben.“

      „Okaaay. Soll ich hinkommen?“

      „Na ja, vielleicht ist es wichtig. Immerhin wollten sie dich sprechen. Monica meint, sie haben nicht den Eindruck gemacht, als wollten sie dir was tun.“

      „Also schön, ich bin gleich da.“

      „Gut. Aber zieh dir vorher was an.“

      Haha. Ich laufe in unser Zimmer und denke über den Anruf nach. Auf Bens Instinkt kann man sich normalerweise verlassen, vor allem, seitdem er weiß, dass da mehr ist, als es uns die Unis und die Kirche weismachen wollen. Aber irgendwie eigenartig ist das schon.

      Ich ziehe Jeans, T-Shirt und Sportschuhe an und begebe mich in die Garage. Nach kurzem Nachdenken entscheide ich mir für einen 7er. Schlüssel finde ich im Handschuhfach und drücke den Startknopf. Der Motor geht kaum hörbar an.

      Ich gebe unterwegs ordentlich Gas, denn trotz allem ist es nicht ausgeschlossen, dass Bens Gäste es sich anders überlegen. Als ich vor dem Polizeipräsidium parke, verrät mir ein Blick auf die Uhr, dass ich meinen eigenen Rekord gebrochen habe.

      Ben wartet unten auf mich. Wir fahren nach oben zu den Verhörzimmern. In einem davon sitzt die Frau, mit Handschellen an den Tisch gefesselt. Sie starrt den Spiegel an und ich werde das Gefühl nicht los, dass sie mich beobachtet.

      „Sie sieht mich“, bemerke ich.

      „Das ist unmöglich“, erwidert Ben. „Jeder Mensch weiß, was sich hinter dem Spiegel im Verhörzimmer befindet.“

      Ich werfe ihm einen Blick zu, dann gehe ich ein paarmal auf und ab. Die Augen der jungen Frau folgen meinen Bewegungen. Ein leichtes Lächeln erscheint auf ihren Lippen.

      „Okay, okay. Kannst du einschätzen, was sie ist?“

      Ich

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