Jagd Auf Null. Джек Марс
Чтение книги онлайн.
Читать онлайн книгу Jagd Auf Null - Джек Марс страница 10
Er schüttelte seinen Kopf in Unglauben. „Wo hast du das alles her?”
Watson zuckte mit einer Achsel. „Ich hatte ein wenig Hilfe von einem gemeinsamen Freund.”
Reid musste gar nicht nachfragen. Bixby. Der exzentrische CIA-Ingenieur, der die meisten seiner wachen Stunden in einem unterirdischen Recherchen- und Entwicklungslabor unter Langley verbrachte.
„Du und er, ihr kennt euch schon eine ganze Weile, auch wenn du dich gar nicht dran erinnern kannst”, meinte Watson. „Doch dafür musste ich ihm auch versprechen, zu erwähnen, dass du ihm noch einige Tests schuldest.”
Reid nickte. Bixby war einer der Miterfinder des experimentellen Gedächtnishemmers, der in seinem Kopf installiert wurde, und der Ingenieur hatte darum gebeten, einige Tests an Reids Kopf vorzunehmen.
Der kann meinen Schädel öffnen, wenn das bedeutet, dass ich meine Mädchen zurückbekomme. Er spürte, wie eine weitere, überwältigende Welle der Gefühle über ihm zusammenbrach. Er verstand, dass es Leute gab, die bereit waren, die Regeln zu brechen, sich selbst in Gefahr zu bringen, um ihm zu helfen - Leute, von denen er sich kaum noch daran erinnern konnte, eine Beziehung zu ihnen zu haben. Er blinzelte, um die androhenden Tränen, die in seine Augen traten, zurückzuhalten.
„Danke John. Echt.”
„Bedank dich noch nicht bei mir. Wir haben ja gerade erst angefangen.” Watsons Telefon klingelte in seiner Jackentasche. „Das wird wohl Cartwright sein. Gib mir eine Minute.” Er wich in eine Ecke zurück, um den Anruf anzunehmen und sprach mit leiser Stimme.
Reid verschloss den Seesack und warf den Kofferraumdeckel zu. Während dies geschah, grummelte der Mechaniker und machte dabei ein Geräusch, das irgendwo zwischen einem Räuspern und einem Murmeln lag.
„Hast du... hast du was gesagt?” fragte Reid.
„Ich hab’ gesagt, dass es mir leid tut. Wegen deiner Kinder.” Mitchs Gesichtsausdruck war hinter dem gekräuselten Bart und der Baseballmütze gut versteckt, doch seine Stimme klang aufrichtig.
„Du weißt Bescheid... über sie?”
Der Mann nickte. „Es ist schon in den Nachrichten. Ihre Fotos und eine Telefonnummer, die man bei Hinweisen oder Sichtung anrufen kann.”
Reid biss sich auf die Lippe. Daran hatte er nicht gedacht, an die Publicity - und die unvermeidliche Verbindung zu ihm. Er dachte sofort an ihre Tante Linda, die in New York wohnte. Diese Art von Nachrichten verbreitete sich immer schnell. Wenn sie davon gehört hatte, dann wäre sie jetzt voller Sorge und würde immer wieder versuchen, Reids Nummer anzurufen, um Information zu bekommen, aber keiner ginge dran.
„Ich habe was”, erklärte Watson plötzlich. „Thompsons Wagen wurde an einer Raststätte siebzig Meilen südlich von hier, auf der I-95, gefunden. Eine Frau wurde tot am Tatort entdeckt. Ihre Gurgel war durchgeschnitten, das Auto weg und ihre Papiere verschwunden.”
„Wir wissen also nicht, wer sie war?” fragte Reid.
„Noch nicht. Doch wir arbeiten dran. Ich habe einen Techniker infiltriert, der die Ätherwellen der Polizei scannt und per Satellit ein Auge drauf behält. Sobald etwas berichtet wird, weißt du Bescheid.”
Reid grummelte. Ohne die Papiere würden sie nicht fähig sein, den Wagen zu finden. Es war zwar kein toller Hinweis, doch besser als nichts, und er wollte sich sofort auf die Fährtensuche machen. Er hatte die Tür des Trans Am schon geöffnet, als er fragte: “Welche Ausfahrt?”
Watson schüttelte den Kopf. „Fahr da nicht hin, Kent. Dort ist alles voll von Polizisten und ich bin mir sicher, dass Agent Strickland schon auf dem Weg ist.”
„Ich werde vorsichtig sein.” Er vertraute nicht darauf, dass die Polizei oder dieser Neueinsteiger alles finden würden, was er dort finden könnte. Falls Rais dieses Spiel so anginge, wie Reid es von ihm annahm, dann würde er dort außerdem einen weiteren Hinweis in Form einer Stichelei finden. Etwas, das nur für ihn gedacht war.
Das Foto seiner Mädchen leuchtete wieder in seiner Erinnerung auf. Jenes, das Rais von Mayas Telefon aus geschickt hatte, und es erinnerte ihn an noch etwas. „Hier, gib darauf für mich Acht.” Er gab Watson sein persönliches Handy. „Rais hat Saras Nummer, und ich habe ihr Telefon zu meinem weitergeleitet. Wenn irgendetwas ankommt, dann möchte ich davon erfahren.”
„Na klar. Der Tatort ist auf der Ausfahrt dreiundsechzig. Brauchst du sonst noch was?”
„Vergiss nicht, Maria Bescheid zu geben, mich anzurufen.” Er setzte sich hinter das Steuer des Sportwagens und nickte Watson zu. „Danke. Für deine Hilfe.”
„Ich tu’ das nicht für dich”, erinnerte ihn Watson ernst. „Ich mache das für die Kids. Und Null? Wenn das jemand herausfindet, wenn irgendwer mich verpfeift und die rauskriegen, was ich da mit dir mache, dann fliege ich raus. Verstehst du? Ich kann es mir nicht leisten, auf die schwarze Liste der Agentur gesetzt zu werden.”
Reids sofortige, instinktive Reaktion war ein kurzes Anschwellen seines Zornes - hier geht es um meine Kinder, und der hat Angst, auf die schwarze Liste gesetzt zu werden? - doch er würgte ihn so schnell herunter, wie er hochkam. Watson war ein unerwarteter Verbündeter in dieser Sache, und der Mann hielt seinen Hals für seine Mädchen hin. Nicht für ihn, sondern für zwei Kinder, die er nur kurz kennengelernt hatte.
Reid nickte steif. „Ich verstehe.” Zu dem ernsten, grummelnden Mechaniker fügte er noch hinzu: „Danke Mitch. Ich weiß deine Hilfe zu schätzen.”
Mitch grummelte seine Antwort und drückte auf den Knopf, der die Garagenbucht öffnete, während Reid in den Trans Am stieg. Der Innenraum war ganz aus schwarzem Leder, das sauber war und angenehm roch. Der Motor sprang sofort an und brummte unter der Motorhaube. Ein 1987 Modell, sagte ihm sein Gehirn. 5,0 Liter V8 Motor. Mindestens zweihundertfünfzig PS.
Er fuhr aus der Third Street Garage hinaus in Richtung Highway, seine Hände fest um das Lenkrad geschlossen. Die Horrorvorstellungen, die zuvor durch seinen Kopf wirbelten, wurden durch eine stählerne Entschlossenheit, eine harte Entschiedenheit ersetzt. Es gab eine Rufnummer. Die Polizei arbeitete daran. Die CIA saß an dem Fall. Und jetzt war auch er auf der Straße, um sie zu finden.
Ich bin auf dem Weg. Papa findet euch.
Und ihn.
KAPITEL FÜNF
„Du solltest was essen.” Der Attentäter zeigte auf eine Kiste mit chinesischem Essen auf dem Nachttisch, der neben dem Bett stand.
Maya schüttelte den Kopf. Das Essen war schon lange kalt geworden und sie hatte keinen Hunger. Stattdessen saß sie mit hochgezogenen Knien auf dem Bett und Sara lehnte sich gegen sie, ihren Kopf auf dem Schoß der älteren Schwester. Die Mädchen waren durch Handschellen aneinandergefesselt, Mayas linkes Handgelenk mit Saras rechtem. Sie hatte keine Ahnung, wo er die Handschellen her hatte, doch der Attentäter hatte beide mehrmals gewarnt, dass wenn eine von ihnen versuchte, zu entkommen oder Lärm zu machen,