Fiona - Spinnen. Zsolt Majsai

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Fiona - Spinnen - Zsolt Majsai Die Kristallwelten-Saga

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wäre sie anders vorgegangen, und das hätten wir sehr wohl gemerkt.“

      Ich betrachte ihn lächelnd. „Ich bin gerne bereit zu einem entsprechenden Test.“

      „Vielleicht später“, entgegnet Sana. „Das würde ich durchaus gerne sehen. Doch jetzt interessiert mich, wo du gelernt hast, so zu kämpfen.“

      „Von meinem Lehrer.“

      „Von deinem Lehrer? Wie heißt er denn?“

      „Du kennst ihn nicht.“

      Sana starrt mich ungläubig an, dann Loiker. „Das meint sie nicht ernst?“

      „Warum nicht?“, erkundige ich mich neugierig.

      „Mädchen, du weißt doch, wer ich bin? Wenn ich dich frage, wer dein Lehrer ist, dann sagst du es mir einfach. Das ist doch nicht so schwer zu verstehen.“

      „Wie gesagt, du kennst ihn nicht.“

      „Fiona ...“ Loiker klingt erschrocken. Ich wende meinen Blick nicht von Sana ab, der ihn problemlos erwidert.

      „Mädchen, bevor ich jemanden ein Familienmitglied bewachen lasse, leuchte ich denjenigen durch, aber so, dass ich hinterher sogar weiß, in welcher Farbe der pisst.“

      „Kein Problem. Ich pisse dir gerne, wohin du auch immer es möchtest.“

      „Fiona?“ Loiker ist jetzt nicht erschrocken, sondern fassungslos.

      Aus dem Augenwinkel sehe ich, dass Karui sich in Bewegung setzen will, aber Sana hält ihn mit einer Handbewegung zurück. Er grinst.

      „Mir gefällt es durchaus, dass du Mut genug hast, so mit mir zu reden. Das weiß ich zu schätzen. Aber ich kann es nicht dulden. Über die Strafe dafür reden wir später noch. Solange ich aber nicht weiß, wer du bist, wo du herkommst, solange wirst du hier bleiben. Es wäre klüger, du würdest es nicht darauf ankommen lassen, welche Methoden ich bei dir anwenden lasse. Ich kann es dir auch so sagen: jede, die nötig ist.“

      „Das glaube ich dir sofort“, erwidere ich ruhig. „Du hast die Verantwortung für die Sicherheit ziemlich vieler Menschen, der wird man nur gerecht, wenn man bereit ist, konsequent zu handeln. Dennoch kann ich dir einige Antworten nicht geben.“

      „Kannst du nicht oder willst du nicht?“

      „Es gibt auch andere Möglichkeiten ...“, beginnt Loiker, doch sein Großvater bringt ihn mit einer Geste zum Schweigen.

      „Nun?“

      „Das Zweite ergibt sich aus dem Ersten“, antworte ich.

      „Blödsinn. Das heißt, du willst nicht. Ich werde es dennoch erfahren. Karui, ruf deine Leute, ich will, dass sie befragt wird.“

      „Das ist nicht dein Ernst!“, sagt Loiker aufgebracht. „Ich habe sie nicht hergebracht, damit deine Folterknechte über sie herfallen!“

      Hm. Diese Entwicklung gefällt mir nicht wirklich. Offensichtlich habe ich Loikers Einfluss überschätzt. Wobei, das war mir schon klar, als ich diesen Raum betreten habe und Sana sah. In erster Linie ist er Sicherheitschef, dann ein Mann und irgendwann, vielleicht an zehnter Stelle, Großvater. Okay, Loiker hat mich ja durchaus vorgewarnt. Aber die tatsächliche Entwicklung scheint auch ihn zu überraschen.

      „Loiker, du hast jemanden zu mir gebracht, über den wir gar nichts wissen, außer, dass sie gut genug kämpfen kann, um sehr gut ausgebildete Leibwächter auszuschalten, ohne eine Waffe zu benutzen. Wenn eine junge Frau, die mir nicht einmal bis zum Kinn reicht, das kann, dann will ich wissen, warum sie das kann und was sie will. Es war dumm von dir, sie herzubringen.“

      „Ich vertraue ihr!“

      „Aber ich nicht.“ Mittlerweile sind zwei Männer angekommen, die den Eindruck machen, dass sie kein Problem damit haben, jeden zu erschießen, auf den Karui zeigt. „Bringt sie in eine Zelle und sagt Jopeh Bescheid.“

      „Was?“ Loiker wird bleich. „Du willst sie foltern lassen?“

      „Ich will Antworten haben. Sie wird ja Zeit haben, vorher noch einmal darüber nachzudenken.“

      Loiker wendet sich an mich: „Bitte tue jetzt nichts Unüberlegtes! Die beiden erschießen dich, ohne zu zögern! Ich kümmere mich darum.“

      Dessen bin ich mir grad nicht so sicher, aber ich beschließe, es darauf ankommen zu lassen und nicke. Darum wehre ich mich auch nicht, als meine Hände hinter meinem Rücken mit Handschellen gefesselt werden. Während die wandelnden Kleiderschränke mich hinausbegleiten, werfe ich einen Blick auf Sana.

      Liebe Verwandtschaft, immer nur Ärger mit denen.

      Meine neue Unterkunft ist eine schlichte Zelle, wenigstens ohne die Handschellen. Ich setze mich auf die Pritsche und warte. Entweder holt Loiker mich hier raus oder die Folterknechte. Im letzteren Fall muss ich sehen, wie ich damit umgehe. Eigentlich möchte ich die Anwendung von Magie nach Möglichkeit vermeiden, zumal ich das Gefühl habe, dass sie hier nicht einmal bekannt ist. Wobei, das hätte ich eine Ebene höher auch gedacht, wenn ich darüber nachgedacht hätte, bevor ich erfuhr, dass ich falsch gedacht hätte. Insofern sollte ich mit solchen Einschätzungen vielleicht vorsichtiger sein.

      Wie auch immer, mein Ziel heißt nach wie vor: Katharina finden. Dies könnte mit Hilfe von jemandem wie Loiker wesentlich leichter sein als ohne, doch im Moment ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass ich es ohne schaffen muss. Aber noch möchte ich diese Möglichkeit nicht ganz aufgeben.

      Also abwarten.

      Ich schätze, es vergeht eine Stunde, bis die Tür geöffnet wird und vier von den Kleiderschränken eintreten. Und ein weiterer Mann, nicht sehr groß, Anfang Vierzig, vollschlank. Er hat eine hohe Stirn und kurze, dunkelbraune Haare.

      Seine Augen gleiten kurz über mich, dann nickt er. Ich werde wieder mit Handschellen gefesselt und in einen anderen, nahen Raum geleitet. Die Tür ist dick und schließt gut. Schalldicht.

      Den Mittelpunkt bildet ein Stuhl, der leichte Ähnlichkeit mit dem Behandlungsstuhl in einer Zahnarztpraxis hat. Er löst ähnliche Gefühle in mir aus. Obwohl, Zahnärzte fand ich nie besonders schlimm, da ich immer gute Zähne hatte. Und als Kriegerin sowieso.

      Dieser Stuhl allerdings dient eher der Zerstörung von Gesundheit. Dass meine nicht zerstörbar ist, jedenfalls nicht auf Dauer, wissen die ja nicht. Mal ganz davon abgesehen, dass ich die Schmerzen trotzdem genauso empfinden würde. Sehr lange sollte ich also nicht mehr darauf warten, dass Loiker etwas erreicht.

      Es sind zwei weitere Männer da, ein älterer mit grauen Haaren, hager. Mit einem Zylinder und Stock könnte er gut den Tod spielen. Der andere ist etwa in meinem Alter und dunkelblond. Seine grauen Augen mustern mich ohne eine Regung.

      Meine Hände werden mit Lederbändern am Stuhl fixiert, meine Beine an den entsprechenden Vorrichtungen der Stuhlbeine.

      Der Vollschlanke bittet die Kleiderschränke hinaus und schließt die Tür. Dann wendet er sich an mich.

      „Mein Name ist Jopeh. Diese beiden Herren sind Takati und Somer, sie assistieren mir bei deiner Befragung. Wie du zweifellos erkannt hast, verfügen

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