Wyatt Earp Staffel 10 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Staffel 10 – Western - William Mark D. Wyatt Earp

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versuchte er sich auch darauf, klimperte bald so melodiös darauf herum, daß die Gäste ihm Beifall klatschten.

      Er war ein Naturtalent – das aber hier in diesem Land fehl am Platz war. Der etwas verträumte Bursche zog sich mehr und mehr in sich zurück, stahl sich immer wieder zu seiner Gitarre, zu der Flöte, die ihm der Vater aus St. Louis mitgebracht hatte, zu der Geige und all den anderen Instrumenten, deren er hatte habhaft werden können.

      Immer lag nach Feierabend der Hauch irgendwelcher weicher Musiktöne über der Ranch. Aber eine Erfüllung, eine Zukunft gab es nicht für ihn.

      An der Theke standen sechs Männer:

      Hal, Ralph, Owen, Kid, Brian und Charlie Hacatt.

      An einem der grünbezogenen Spieltische hockte der semmelblonde Mervil, ein leidenschaftlicher Pokerspieler. Ähnlich wie Martin Elliot war auch er ein Sonderling, der wenig mit seinen rauhen Brüdern gemein hatte.

      Roger Elliot schob sich dicht neben Hal Hacatt an die Theke.

      »Fünfmal goldbraun!« rief er dem mürrisch dreinblickenden Wirt zu, dessen Gesicht von scharfen Falten zerfurcht war und eine grünliche Färbung aufwies.

      Er schenkte fünf Gläser zu einem Drittel voll und warf einen forschenden Blick zu den Hacatts hinüber.

      Hal Hacatt blickte nicht zur Seite, als er sagte: »Hast du keine Milch da, Ferry?«

      Der Salooner bekam plötzlich einen puterroten Schädel.

      »Laß doch den Unsinn, Hal«, versetzte er brummig.

      Hal Hacatt warf den Kopf hoch.

      »Was heißt hier Unsinn, he? Ich werde dich verdammten Giftmischer doch noch fragen können, ob du Milch hast.«

      Es war Roger Elliot, der glaubte, die Sache abkürzen zu müssen.

      »Wenn du nämlich Milch hättest, Ferry, könntest du diesen Boys je ein Glas einschenken.«

      Da fuhr Hal Hacatt herum.

      »Was hast du gesagt, Dreckskerl?«

      Roger schlug sofort zu. Er war stark und schnell.

      Hal Hacatt lag von einem krachenden Rechtshänder schwer getroffen am Boden.

      Sofort warf sich Owen Hacatt dem zweiten der Elliots entgegen, um diesen Schlag zu rächen.

      Da stand plötzlich der Rancher Barring in der Tür; eine riesige, bärenstarke Gestalt.

      »Aufhören!« brüllte er mit Donnerstimme.

      Weil niemand auf ihn hörte, stürzte er sich in das Getümmel, bekam Charlie Hacatt zu packen, schleuderte ihn krachend gegen die Theke, faßte Ted Elliot, stieß ihn neben Charlie, wirbelte Willie zur Seite und brachte Mervil Hacatt, dessen Bruder Ralph, Kid und Jonny Elliot auseinander.

      Da gab es Ruhe.

      Keuchend standen und knieten die feindlichen Gruppen da. Barring verharrte wie ein Fels im Meer zwischen ihnen.

      »Schämt ihr euch nicht, ihr Strolche!« knurrte er.

      »Cowboys wollt ihr sein? Wißt ihr, was ihr seid? Feldmäuse! Unreife Kerle. Nichts weiter. Blamiert nur die Stadt und das County!«

      »Lassen Sie uns zufrieden!« fauchte Roger von der Stirnkante der Theke her.

      »Halt den Rand, Rog!« mahnte ihn sein Bruder Jonny. »Mister Barring hat recht. Stimmt’s, Hal?«

      Der älteste Elliot hatte sich an den ältesten Hacatt gewandt.

      Und der nickte dumpf.

      »Natürlich hat der Rancher recht. Wir sind Idioten!«

      Hal schlenderte zur Theke.

      »Glotz mich nicht so dämlich an, Ferry. Schenk ein!«

      Barring rief dem Wirt dröhnend zu: »Zwölf Gläser, alte Schlafmütze. Für fünf Elliots, sechs Hacatts und einen alten Mann!«

      Es sah ganz nach Frieden aus.

      Und das war der Erfolg des klugen, vernünftigen Mannes aus dem fernen Schottland.

      Sie nahmen zwar mit verbissenen Mienen den Drink hoch, aber sie kippten ihn dennoch. Die Gefahr schien vorüber zu sein.

      Aber sie hatte erst begonnen.

      Barring, der arme Mann, der Mühe hatte, seinen Hof aufrechtzuerhalten, warf die zwölf Drinks für die »Boys«, die sich nicht benehmen konnten.

      Als er bezahlt hatte und gegangen war, meinte Jonny Elliot: »Wir hätten das nicht von ihm annehmen dürfen.«

      Hal Hacatt, der nur drei Zoll von ihm getrennt an der Theke lehnte und sein anschwellendes Auge mit einem nassen Halstuch kühlte, brummte: »Nein, hätten wir nicht.«

      Damit schien der Friede ernsthaft besiegelt zu sein.

      Aber der Satan hatte es anders beschlossen und gab dem unseligen Roger Elliot die Worte ein: »Ihr seid zu sechs Leuten. Für euch Geizhälse hat er ja das meiste ausgegeben!«

      Da wichen die Hacatts zurück und stellten sich von der Theke ab in den Gang hinein wie eine Wand.

      Die Elliots formierten sich augenblicklich vor ihnen.

      »Verdammte Bande!« krächzte Charlie Hacatt.

      »Ausrotten müßte man so was«, fügte sein Bruder Ralph hinzu und winkelte seinen rechten Arm gefährlich an. Dicht hing seine Hand über dem Revolverkolben.

      Der junge Martin Elliot dachte: Welch ein Irrsinn! Gleich wird einer den Colt ziehen, und dann schießen wir einander nieder. Ich werde vielleicht Mervil treffen, der so wenig Lust zu dieser Sache hat wie ich. Oder vielleicht treffe ich Kid, der mir nie etwas getan hat, oder den dicken Owen. Furchtbar wäre es, wenn ich Hal träfe – er ist der Stolz seines Vaters und eigentlich ein ganz vernünftiger Bursche…

      Da stieß Roger heiser durch die Zähne: »Das werden wir uns von diesen Hungerleidern nicht bieten lassen. Wir gehen auf die Straße!«

      Sie gingen auf die Straße.

      Sie standen sich gegenüber und blickten einander in die Augen wie Raubtiere. Der Starrsinn beherrschte beide Parteien.

      Martin Elliot dachte verzweifelt an seine Mutter.

      Wenn er doch jetzt daheim säße, hinten im Stall auf der Futterkiste, mit seiner Gitarre. Manchmal hatte die Mutter vor ihm auf einem Schemel gesessen und ihm zugehört.

      Jonny Elliot blickte in die Augen Hal Hacatts. Und beide hatten Angst.

      Angst wie Ted und Willie Elliot. Wie Owen, Charlie, Ralph, Kid, Brian und Mervil Hacatt.

      Wie war es mit Roger? Hatte er etwa keine Angst?

      Doch, aber niemand hätte sie ihm anmerken

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