Wyatt Earp Staffel 10 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Staffel 10 – Western - William Mark D. Wyatt Earp

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hat meine Brüder sterben lassen! Dieser knorrige, kaltstirnige Mensch! Dafür werde ich mich an ihm rächen…

      Rogers Racheplan war schnell gefaßt: Er würde dem Schotten das Wasser abgraben. Wenn der Creek trocken lag, waren Barrings Rinder, die am Ostufer weideten, erledigt.

      Das war der empfindlichste Schlag, den er dem Rancher versetzen konnte.

      Nichts leichter als das. Er brauchte ja nur weit genug zu reiten, bis hinauf in die Berge, wo der kleine Silver Creek herkam. Da würde es nicht allzu schwer sein, irgendwo an einer versteckten Stelle einen so starken Abzweig einzubauen, daß der Creek hier unten auf dem Plateau so gut wie versiegte.

      Der verbohrte Cowboy ritt hinauf in die Berge, dem Monida-Paß entgegen, von wo der Silver Creek kam.

      Zwei Stunden nur benötigte er für seine Arbeit. Dann war es geschafft. Der Abzweig in dem kleinen Gebirgsrinnsal war so kräftig gebaut, daß er das Bächlein fast voll nach Südwesten dem Rock entgegenführte.

      Nur dürftig rannen ein paar spärliche Wasserfäden an dem Abzweig vorbei in das alte Bett hinunter nach Norden auf die Weide des verhaßten Schotten zu.

      Wohlgefällig betrachtete Roger Elliot sein Werk.

      Da er sich nach wie vor in der Gegend herumtrieb, konnte er beobachten, daß die Gräser in der Sonnenglut sehr bald verdorrten. Die geringe Wassermenge des Silver Creek hatte doch eine ganze Menge ausgemacht. Das sah man erst jetzt deutlich, nachdem auch das Gebiet rechts und links von seinen Ufern verdorrte und die Rinder Barrings in das fast ausgetrocknete Bachbett stiegen.

      Aber der Cowboy mußte feststellen, daß am nächsten Nachmittag das Wasser wieder silberhell und glasklar durch das Bachbett rann.

      Er ritt auf einem Umweg in die Berge hinauf und sah da zu seinem Schrecken, daß der Abzweig aus dem Bachbett gerissen worden war, so daß die Wasser des Silver Creek wieder ihren natürlichen Lauf nehmen konnten.

      So dumm also war der alte Schotte gar nicht!

      Da Roger einmal hier oben war, baute er unter größten Anstrengungen in fliegender Hast einen neuen Abzweig.

      Aber schon am übernächsten Tag sah er, daß der Creek wieder Wasser hatte.

      John Barrings war also da nicht zu verwunden.

      Aber er könnte nicht überall sein…

      Ein Präriebrand im Norden zum Beispiel mußte ihn doch empfindlich treffen!

      Der unselige Mann schreckte nicht davor zurück, das pulvertrockene Präriegras anzuzünden.

      Aber zu seiner Verblüffung kam ausgerechnet in dieser Stunde Wind auf und trieb den Brand nach Westen hinüber auf die Weide der Elliot Ranch!

      In panischer Hast flüchtete der Brandstifter.

      Aber das Schicksal vertuschte auch diese seine heillose Tat. Kaum anderthalb Stunden nach Entstehen des Brandes fiel Regen, schwerer Platzregen, aus plötzlich auftauchenden schwarzen Wolken. Dadurch wurde der Brandfraß zwar nicht gleich völlig gelöscht, aber doch soweit erstickt, daß er nur noch schwach weiterglomm.

      Der Regen hielt bis Mitternacht an und ließ am anderen Morgen nur eine häßliche schwarze Brandnarbe in der Weide der Elliot Ranch zurück.

      Die Cowboys und der Boß der Elliot Ranch glaubten nichts anderes, als daß die Prärie sich selbst entzündet hatte, was andernorts schon geschehen war.

      Doch John Barring glaubte nicht, daß sich der heimtückische Abzweig oben in dem Bachbett des Silver Creek selbst errichtet hatte!

      Da war ein Feind am Werk…

      Als er am Morgen nach der Brandnacht sah, wo die Flammen zuerst das Gras zernagt hatten, erschrak er: Auf meinem Land! Und als er bedachte, wie es gekommen wäre, wenn der Wind und der Regen nicht eingegriffen hätten, da faßte ihn ein Grauen.

      Wer wollte ihn so treffen?

      Der Schotte ritt oft nächtelang über seine Weide, aber er vermochte keine Spur seines Gegners zu entdecken.

      Wer auch sollte sich hier in dieses einsame Land zwischen den beiden Flüssen verirren, das so weit ab von der großen Fahrstraße lag? Wer sollte sich die unbegreifliche Mühe machen, so etwas zu tun?

      Und dennoch mußte es einen oder gar mehrere Menschen geben, die zweimal den Abzweig oben im Quellgebiet des Silver Creek gesetzt hatten, die versucht hatten, einen Präriebrand über seine Weide zu schicken. Daran konnte es keinen Zweifel geben.

      Der Gedanke an diesen unheimlichen Feind versetzte den Rancher in größere Unruhe, als er sich bei seiner Familie daheim anmerken ließ.

      Es war an einem schwülen Nachmittag.

      John Barring hatte mehrere Stunden damit verbracht, ein paar versprengte Rinder zurückzutreiben. Da stutzte er plötzlich mitten im Ritt und starrte auf den Reiter, der vor ihm aus einer Bodensenke aufgetaucht war.

      Roger Elliot!

      Der Schotte erkannte ihn sofort. Glich der Cowboy doch seinen Brüdern so sehr, daß man nicht hätte sagen können, wer von den Elliots es war, wenn die anderen nicht tot und Ted ein hilfloser Krüppel wäre.

      Roger Elliot!

      Im Hirn des Ranchers arbeitete es. Wo kam der Bursche her? Was suchte er hier?

      Einen Herzschlag lang suchte ein düsterer Gedanke das Herz des Schotten heim, verschwand aber wieder daraus, da Barring ihn geradezu für absurd hielt.

      Was sollte diesen Jungen dazu veranlassen, ihn so zu schädigen? Nein, der Gedanke war Wahnsinn. Wohin einen Verzweiflung und Sorge führen konnten!

      Dann ritt Barring auf den jungen Mann zu.

      »Hallo, Mister Barring!« grüßte ihn Roger scheinheilig.

      Der Rancher tippte an den Hutrand.

      Er hatte neulich in Dillon erfahren, daß Roger nicht mehr zu Hause war. War er etwa gerade auf dem Heimweg? Wo kam er her?

      Der Cowboy blickte ihn nachdenklich an. Er glaubte sich auf einem seiner Streifzüge über Barrings Land von dem Rancher überrascht, mühte sich aber jetzt, seinen Schrecken zu verbergen.

      Eine neue Idee fraß sich in sein dumpfes Hirn.

      »Wie steht’s, Mister Barring«, sagte er rasch, »brauchen Sie keinen Cowboy?«

      »Schon, Roger, aber mir scheint, Ihr Vater braucht einen oder vielleicht zwei fremde Cowboys weniger, wenn der einzige ihm mit gesunden Gliedern verbliebene Sohn auf dem Hof geblieben wäre.«

      Rogers Gesicht wurde rot.

      »Ich gehe nicht nach Hause.«

      Hätte er vielleicht sagen sollen: Ich habe Angst vor dem Zorn meines Vaters und den Augen meiner Mutter! Und auch vor Teds Blick habe ich Angst. Nein, das hätte er nie über die Lippen gebracht.

      Vielleicht wußte er selbst nicht genau, was er eigentlich wollte,

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