Strategie als Beruf. Maximilian Terhalle
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Tetlock, Philip (2005) Expert Political Judgement. How Good is it? How can we know? Princeton University Press.
Walt, Stephen (2012) Theory and Policy in International Relations: Some Personal Reflections. Yale Journal of International Affairs 7:2.
Weber, Max (1919/1993) Politik als Beruf. Berlin: Duncker & Humblot.
Windsor, Philip (2002) Strategic Thinking. An Introduction and Farewell. Boulder: Rienner.
Yarhi-Milo, Keren (2014) Knowing the Adversary. Leaders, Intelligence, and Assessment of Intentions in International Relations. Princeton University Press.
1 Dass die in ihrer Breite und Tiefe bilateral einzigartigen, offiziellen Konsultationen zwischen Frankreich und Deutschland, inklusive gemeinsamer Kabinettssitzungen, über Jahrzehnte hinweg keinen Sozialisationseffekt auf deutsche Teilnehmer in Sachen Strategie gehabt haben, bleibt dabei mindestens bemerkenswert.
2 Die letzten fünf Absätze sind, leicht modifiziert, einem Kommentar von General a.D. Klaus Naumann und diesem Autor entlehnt (2019).
3 Dies trifft nicht unwesentlich auf die für systematische Strategiedebatten notwendigen, universitären Echokammern zu. Diese existieren, mit ganz wenigen Ausnahmen, bis heute nicht. Einen Grund nannte mit bemerkenswerter Scharfsicht Andrew Hurrell, Doyen der Oxforder Internationalen Politik: „Habermas’s work is inexplicable outside of the social, political and historical consciousness of Germany“ (2011).
4 Die Darlegung hier geht analytisch substanziell über den (zu engen) Rahmen bei Baylis und Wirtz (2019) hinaus. – Als Klassiker der Strategic Studies können u.a. folgende Werke gelten: Luttwak (2003); Gaddis (2018); Gray (2016); Windsor (2002); Freedman (2013, 2019); Heuser (2010). Neuere Literatur findet sich u.a. bei Milevski (2016).
5 Es ist deshalb genau jene „unrivalled capacity to think conceptually and analytically about the international system as it evolves“, die Henry Kissinger selbst über 40 Jahre nach seinem offiziellen Rücktritt als Außenminister 1977, wie Niall Ferguson (2015) bemerkte, weiterhin zum hochgeschätzten Berater von Regierungen macht.
6 S.a. Epstein 2019, 49; Bew 2016, 155; Hurrell 2007, 20; Nipperdey 1986, 14.
7 Dass solche Unübersichtlichkeit durchaus gewollt sein und machiavellistisch genutzt werden kann, weil sie der Regierungsspitze Raum gibt, die Entscheidungsfindung individuell zu gestalten, ist dabei als naheliegend anzumerken.
8 Inbegriffen in solches konzeptionelles Denken ist qua natura die Notwendigkeit des Strategen, sich trotz aller Unwägbarkeit in die Haltung anderer, zumal gegnerischer Staaten hineinzuversetzen, um dessen/deren Motive besser einschätzen zu können. Allerdings gibt es zwei Grenzen hierbei. Zum einen darf die langjährige, intime Kenntnis einer anderen Sicht auf strategische Interessen nicht dazu führen, diese Perzeption als authentisch zu betrachten, weil sie die eigene Wahrnehmung infrage stellt. Die Gefahr eines solchen Prozess des „going native“ wird weiterhin dadurch erhöht, dass gezielte Täuschungen und Lügen wesentlich jene Schwierigkeiten befördern, die akkurates strategisches Perzeptionsvermögen ohnehin behindern.
9 Gaddis 2018, Kap. 1; Kahneman 2011, 219. – Auch der bemerkenswerte „read to lead“-Ansatz des französischen Präsidenten, der sich eine Stunde pro Tag für die lesende Reflektion reserviert, kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass allgegenwärtiger Zeitdruck vertieftes Studium und Reflektieren in Fragen von Strategie gleichsam unmöglich macht.
10 Das heißt nicht, dass ein Land nicht mehrere außenpolitische Identitäten hat, inklusive einer pazifistischen. Es zeigt vielmehr, dass die glaubwürdige Teilnahme am machtpolitischen Wettkampf internationaler Politik und dessen tatsächliche Beeinflussung ohne eine strategische Kultur nicht realistisch ist.
11 Kissinger, Clausewitz und den Wiener Kongress denkend, beschreibt die notwendigerweise unauflösliche Verbindung zwischen militärischem Planen, Psychologie und politisch-ökonomischer Strategie so (1957, 422): „A separation of strategy and policy can only be achieved to the detriment of both. It causes military power to become identified with the most absolute applications of power and it tempts diplomacy into an over-concern with finesse. Since the difficult problems of national policy are in the area where political, economic, psychological and military factors overlap we should give up the fiction that there is such thing as ‚purely‘ military advice.“
12 S. hierzu das Kapitel „Cyber, AI, and Strategy-making“.
13 Siehe Hurrell (2007, Kap. 2) für den sog. pluralistischen Rahmen weltpolitischer und strategischer Analyse (vs. den solidaristischen).
14 Die nächsten drei Absätze sind einem Artikel dieses Autors entlehnt (2019).
15 Während der durch das Weißbuch der Bundeswehr von 2006 ausgelösten Debatte über ‚deutsche Interessen‘ machte der Friedensforscher Klaus Naumann (2008, 28–30) richtigerweise darauf aufmerksam. Eine konzeptionelle Begründung lieferte er nicht.
16 Helmut Kohl.
17 Klassisch dazu der Melier-Dialog in Thukydides’ Geschichte des Peloponnesischen Kriegs (5. Buch, LXXXIV – CXIV, bes. LXXXIX, CV).
18 S. hierzu auch die wichtigen Anmerkungen bei von Alten (1994, 135) und Kissinger (1965, 160–1).
19 Gernot Erlers “Weltordnung ohne den Westen“ (2018) übersieht trotz des vielversprechenden Untertitels „Europa zwischen Russland, China und Amerika“ genau diese Begrenzung europäischen Handlungsspielraums.
20 Die Gefahren wie die Möglichkeiten, denen AI-unterstützte Strategiebildung im Cyberraum entgegentritt/begegnet (u.a. Greenberg 2019; Nye 2016; Libicki 2007), werden ausführlich im Kapitel „Cyber, AI, and Strategy-making“ behandelt.
21 Eine abgewogene Kritik findet sich bei Hurrell (2015).
22 Und die den Kern einer ausgiebigen Privatunterhaltung des Autors mit Henry Kissinger 2019 bildeten.
23 An dieser Stelle wird der gewichtigste Unterschied von Strategie als Beruf zu Webers Politik als Beruf besonders deutlich. Webers bekanntes Diktum der Politik als „starkes