Frontschweine. Léon Lancee

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Frontschweine - Léon Lancee

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ducken, um einem anstürmenden Russen mit einem Bajonett auf dem Gewehr auszuweichen.

      Das Bajonett bohrte sich noch durch seinen linken Oberarm und dann in den Boden.

      Das Gesicht des stämmigen Russen mit den vor Mordlust flackernden Augen war weniger als einen Meter von seinem entfernt und trotz des stechenden Schmerzes in seinem Arm sah er nur noch dieses Gesicht seines Gegners.

      In einem Reflex jagte er ohne Nachdenken drei Kugeln in den Körper des Russen, der dadurch langsam auf die Knie sank.

      Der Russe starrte ihn weiter an, griff mit beiden Händen zu Kurts Hals und drückte ihn zu.

      In Todesnot drückte Kurt seine Pistole in den Magen des Russen und feuerte noch dreimal.

      Ein Blutschwall floss aus dessen geöffnetem Mund, und Kurt sah alles durch einen roten Schleier, als er dann das Bewusstsein verlor. Dass der Körper des enormen Russen auf ihm lag, spürte er nicht mehr.

      Unterdessen ging das Gemetzel im Schützengraben unvermindert weiter.

      Michael schlug mit seiner Pionierschaufel den Schädel eines Russen ein, der am Boden mit einem verletzten Deutschen rang und wurde sofort darauf von einem Russen angegriffen, der seine leergeschossene Maschinenpistole als Keule verwendete.

      Zwei Pistolenschüsse schleuderten seinen Gegner rückwärts in den Schützengraben, wonach Michael sich blitzschnell bücken musste, um dem Stich eines Bajonetts auszuweichen.

      Sein Angreifer ließ das Gewehr fallen, zog in einer Bewegung seine Pionierschaufel und schlug Michaels Pistole aus dessen Hand.

      Es kam zu einem rasenden Kampf zwischen den beiden Männern, die mit ihrer Pionierschaufel aufeinander ein hauten.

      Die Schaufel des Russen prallte nach einem verheerenden Schlag an Michaels Helm ab und verursachte eine blutende Wunde an der Seite seiner Stirn.

      Michael wankte und sah, wie der Russe zum letzten Schlag ausholte, als er mitten in seiner Bewegung erstarrte.

      Die lange Spitze eines dreikantigen russischen Bajonetts ragte mitten aus dem Brustkorb des Russen hervor und färbte seine Feldbluse rot.

      Sein Gegner sank mit einem erstaunten Blick nach vorn, und erst dann sah Michael Max, der mit einem Ruck das Bajonett aus dem Rücken des Russen herauszog.

      Während Michael schwindlig und außer Atem mit seinem Rücken an der Wand des Schützengrabens langsam auf den Boden sank, sah er Max und Willy weiterrennen.

      Der Kampf um den Schützengraben war fast vorbei, und die übrig gebliebenen russischen Soldaten versuchten vergeblich zu flüchten.

      Dazu bekamen sie jedoch keine Chance mehr, und Gefangene wurden im Feuer des Kampfes nicht mehr gemacht.

      Der Kampflärm verstummte erst, als der letzte Sowjetsoldat erschossen worden war.

      Die meisten deutschen Soldaten sanken erschöpft an der Stelle, an der sie standen, zu Boden, während andere den Sanitätern bei der Versorgung der Verletzten halfen.

      Überall lagen oder saßen verletzte Soldaten zwischen den Leichen der Gefallenen.

      Manche stöhnten nur, aber andere brüllten vor Schmerzen.

      Es waren vor allem die Opfer mit einer Bauchverletzung, die schrien und nur mit Morphininjektionen zur Ruhe zu bringen waren.

      Michael saß noch immer auf dem Boden und erholte sich langsam vom Schlag auf seinen Kopf, als Max und Willy sich neben ihm auf den Boden plumpsen ließen. Beide waren mit Blutspritzern bedeckt und blickten verwildert aus den Augen.

      Eine Zeitlang blieben sie außer Atem sitzen, ohne ein Wort zu sagen. Michael war der Erste, der die Stille durchbrach. „Hat einer von euch Kurt gesehen?“ fragte er, während er mühsam aufstand, um seine Pistole zu ergreifen, die noch am Boden lag, nachdem der Russe sie aus seiner Hand geschlagen hatte.

      Die anderen schüttelten stumm ihren Kopf.

      „Dann müssen wir ihn suchen, und die anderen auch. Ich will wissen, ob alle aus unserer Gruppe dieses Gemetzel überlebt haben.“

      Max und Willy standen auch auf und zusammen machten sie sich auf die Suche nach den anderen.

      Als Ersten fanden sie Kurt, der von einem Sanitäter verbunden wurde. Er war erfreut und überrascht, als er die anderen erblickte. „Bin froh, euch endlich mal wieder zu sehen“, grinste er.

      „Natürlich habe ich wieder mal Pech. Es ist nichts als eine Fleischwunde, also nicht genug für eine Woche Ruhe hinter der Front. Ein paar Klammern, und ich darf wieder los, sagen die Metzger hier.“

      „Das nennst du Pech“, murrte Max.

      „Du Dussel hast wohl mehr Glück gehabt als du meinst. Etwas mehr rechts, und du hättest dich mit einem Stich ins Herz im Walhalla melden dürfen.“

      „Bist du imstande, mit uns zu kommen, oder musst du zuerst noch ins Feldlazarett?“ fragte Michael, während der Sanitäter den Schnitt auf seiner Stirn desinfizierte und mit Pflastern ein Stück Verband darauf klebte.

      „Nein, es geht schon wieder. Wir wollen zunächst mal sehen, ob wir die anderen finden können, bevor ich mir ein paar Klammern hole. Für solche Kleinigkeiten haben sie im Feldlazarett in diesem Moment sowieso noch keine Zeit.“

      Sie gingen zurück in die Richtung der eigenen Posten und sahen jetzt erst recht, welche Verwüstungen der Angriff in der Stellung angerichtet hatte.

      Ganze Teile des Schützengrabens waren eingebrochen, und einer der Erdbunker war durch einen Volltreffer vollständig zerstört.

      Mannschaften der Pioniereinheit waren damit beschäftigt, die Reste des Bunkers auszugraben, um die unter dem Schutt begrabenen Soldaten zu suchen.

      Auseinandergerissene Körper lagen herum, ebenso wie die Leichen der in den Schützengraben eingedrungenen Sowjetsoldaten.

      Die übrigen Kameraden der Kradfahrer Einheit fanden sie bei ihren eigenen Maschinengewehrposten wieder.

      Rainer und Armin waren mit der Versorgung eines Verletzten beschäftigt, der einen Schuss in seinen Brustkorb abbekommen hatte, während Klaus dabei war, eine Kopfverletzung von Rudy Craemer zu verbinden.

      Alle waren mit Blutspritzern und Kratzern oder kleinen Verletzungen bedeckt, nur Max war unversehrt aus dem Kampf hervorgegangen.

      Die Verletzten waren alle versorgt und abgeführt worden, als die Mannschaften Kaffee bekamen, der mit großen Kesseln angeführt worden war, und sie sich endlich für eine Ruhepause ermüdet ins Gras fallen lassen konnten.

      Die Sonne stand mittlerweile hoch am Himmel, und es war bereits warm geworden.

      „Du hast mir heute Morgen das Leben gerettet, Max“, sagte Michael. „Das werde ich nicht so schnell vergessen. Du warst gerade noch rechtzeitig da, denn ich war nicht mehr imstande, den nächsten Schlag dieses Russen abzuwehren. Er hatte mir einen enormen Schlag auf meinen Kopf verpasst, und ich sah mehr Sternchen als Russen. Dank’ dir dafür!“

      „Schon gut“, lachte Max, „Das nächste Mal darfst du mich vorm Untergang retten,

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