entre dos tierras. Peter Geipel
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Neben der Balkontüre hinter einem Sessel verdeckt, entdecke ich endlich eine Steckdose. Aber was soll das? Das kann doch nicht wahr sein. Soll ich mich jetzt hinhocken und mir da unten den Bart rasieren? Ohne Spiegel, in der Hocke. Das geht ja schon ganz schön gut los, denke ich. Nun denn, in was für ein Land habe ich mich da hineinbewegt? In der Hocke und ohne Spiegel beginne ich mich zu rasieren und ein Fluch ereilt das merkwürdige Hotel ohne Badezimmersteckdose. Wie geht denn das? Keine Steckdose im Badezimmer. Das habe ich überhaupt noch nicht erlebt. Es gibt ja viel. Ein Zimmer ohne Fernseher. Ein Zimmer ohne Kühlschrank, ein Zimmer ohne Schreibtisch, ein Bad ohne Föhn.
Nachdem der Rasierapparat mit seinem emsigen Geschnurre auf etwas umständliche Art und Weise seine Arbeit verrichtet hat, fühlte ich mich sofort wohler. Dem zufällig vorbeikommenden Pagen schildere ich meine momentane Problematik auf Französisch, er versteht und nun macht auch er sich auch auf die Suche nach einer Steckdose. Er sucht alles ab. Er verhält sich wie ich mich vorhin verhalten habe. Er geht auch ziemlich systematisch vor. Weit und breit nichts, auch er findet nichts. Jetzt fühle ich mich schon etwas bestärkt, was ich da vorhin tat. Dann aber, plötzlich nach diesem längeren Herumsuchen und Gucken macht er sich an dem Föhn zu schaffen. Das verstehe ich jetzt zwar nun überhaupt nicht, aber warum nicht? Mit zwei Fingern fummelt er an einer Art Typenschild herum, es ist weiß wie der Föhn und hat keinerlei Beschriftung oder etwas Ähnliches, etwas Geprägtes oder Erhabenes, an dem man erkennen könnte, um was es sich da handelt. Er schiebt eine kleine, weiße, gemeine und schadenfrohe, unbeschriftete Schiebeklappe, ohne erhabenes oder in der Gussform schon aufgebrachtes Piktogramm, nach oben und voilà. Ganz schön an der Nase herumgeführt, was? Da war sie also, diese gemeine kleine, heiß geliebte, versteckte Steckdose und mein Groll gegen dieses merkwürdige Hotel ohne Badezimmersteckdose drehte sich im Nu in ein fröhliches, verhaltenes, zufriedenes Lächeln. Nachdem wir nun beide sichtlich zufriedener wirken und in etwas aufgelöster Stimmung sind, tauschen wir noch relative Belanglosigkeiten aus, plötzlich fragt er mich, was ich denn da in der Hand halte. Ich verstehe nicht. Was meint er denn jetzt? Na meinen Rasierapparat. Ja, noch mal fragt er, was ist denn das? Ein Rasierapparat sage ich auf Deutsch. Auf Französisch fällt mir das Wort nicht ein. Auf Englisch schon, aber mit der entsprechenden Geste um das Kinn herum ist es unmissverständlich, um was es sich hierbei handelt. Er erkundigt sich nach dem Preis, wie hoch der in Deutschland in Euro wohl sei. Nun, einen Rasierapparat kauft man ja nicht wie Kartoffeln. Mit dem Schätzen liege ich daneben und antworte: ca. zwanzig Euro. Er gibt mir zu verstehen, wenn ich hier abreise, wolle er ihn mir für zwanzig Euro abkaufen. Ich bin einigermaßen verdutzt über diesen Mut, den er da aufbringt. So knapp, so schnell. Wir wechseln noch ein paar Sätze miteinander, bis er schließlich das Zimmer verlässt.
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