Kates Abenteuer in Portici. Sandra Goldoni
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Читать онлайн книгу Kates Abenteuer in Portici - Sandra Goldoni страница 20
»Wie bitte?«, wunderte sich Granny.
»Na«, er sah sie herausfordernd an. »Ich kann mich doch nicht freuen, dass Despina gestorben ist.«
Granny schüttelte ihren Kopf, wobei ihr der lange graue Haarzopf hin- und her baumelte.
»Darüber sollst du dich doch auch nicht freuen. Du solltest erleichtert sein, dass Mo wieder gesund ist.«
Mo stand jetzt vorsichtig auf.
»Mach langsam«, riet ihr Sharon.
Rooie sprang schnell auf und stützte sie.
»Ich halte dich.«
»Nein«, sagte sie. »Es geht schon.«
»Tut dir was weh?«, wollte Riccardo wissen.
»Nein. Mir geht es gut.« Sie sah vor sich und konnte Allen mit den Kindern auf sich zukommen sehen. »Ach herrje.«
Hurley ging direkt auf die Kinder zu.
»Derek, Jojo, kommt her zu uns«, sagte er und führte die beiden, gemeinsam mit Sharon, etwas weiter weg von ihren Freunden.
Kate wunderte es, dass sie nicht weinten, sondern nur traurig ihre Köpfe hängen ließen.
»Ich habe ihnen erklärt«, sagte Allen mit belegter Stimme, »dass ihre Mutter jetzt ein Engel ist, der über uns alle wacht.«
»Wir müssen hier raus«, schniefte Mo, als der Boden unter ihren Füßen erneut anfing zu beben.
Jack sah sich seine Freunde ringsum an.
»Seid ihr alle soweit fit, dass ihr laufen könnt?«
»Sieht ganz so aus«, meinte Riccardo.
»Aber was machen wir mit Despina?«, hauchte Kate. »Wir können sie doch nicht einfach hier zurücklassen?«
»Es hätte keinen Sinn«, krächzte Allen. »Sie ist«, er sah sich rasch zu Jojo und Derek um, die mit Hurley und Sharon wenige Meter von ihnen entfernt standen, sie jedoch hören konnten, dann räusperte er sich kurz und sprach weiter. »Sie ist ein Engel. Wir brauchen ihren Körper nicht zu tragen, weil sie jetzt fliegen kann. In unserer größten Not werden wir sie sicher wieder sehen können.«
Kate bemerkte, dass bei Derek nun doch ein paar Tränen kullerten. Er sagte jedoch nichts.
Jack wandte sich von Allen ab und trat vor seine Freunde.
»Dann sollten wir mal nachsehen, wie weit wir hier kommen«, sagte er und führte sie zu dem Durchbruch. »Es könnte auch sein, dass der Schacht teilweise verschüttet ist.«
Rooie sah durch den Durchbruch hindurch nach links den Gang entlang, dann wandte er sich nach rechts.
»Und in welche Richtung gehen wir? Auf dieser Seite könnte es genauso entlanggehen, wie da.«
»Wir müssen höher hinauf«, antwortete ihm Riccardo. »Mir kommt es so vor, als würde der Weg rechts etwas ansteigen.«
»Versuchen wir es einfach«, schlug ihnen Jack vor. »Wenn es weiter hinten wieder bergab geht, dann wissen wir, dass wir umdrehen müssen.«
Jack lief ihnen mit Riccardo voraus.
Der Schacht, indem sie sich jetzt befanden, schätzte Kate auf drei Meter in der Höhe und knapp drei Meter in der Breite. Es ging hier nicht stetig geradeaus, stattdessen führte dieser Gang immer etwas nach links, um den Vulkan herum.
Kate war es hier viel zu dunkel, heiß und stickig.
Weil Riccardo der Einzige war, der eine Taschenlampe dabei hatte, konnten die anderen, hinter ihm, nur wenig sehen. Kate und Will liefen als Schlusslicht hinter ihren Freunden her und waren fast ganz im Dunkeln.
»Es ist so muffig hier«, konnte Kate Granny vor sich raunen hören.
»Nicht nur muffig«, beschwerte sich Kate. »Mein Shirt klebt so eklig an meiner Haut und ich habe Durst, wie ein Kamel. Das halte ich nicht lange aus, bei dieser Hitze.«
»Aber die Luft ist wirklich merkwürdig«, meinte Aurora, die neben Granny herlief. Mit erhobener Nase atmete sie die warmen Dämpfe ein. »Das riecht echt komisch hier.«
»Wenn du meinen Schweiß meinst«, murmelte Kate, »dann kann ich das im Moment nicht ändern.«
»Wenn, dann ist es der Schweiß von uns allen«, beruhigte sie Rooie, der ihr Gespräch mitbekommen hatte.
»Bleibt doch mal ernst«, bat sie Aurora. »Riecht ihr das denn nicht? Es ist so, …, so, ich weiß auch nicht.«
Auch Kate nahm nun einen leicht säuerlichen Geruch wahr.
»Du hast recht«, sagte sie. »Was ist das?«
»Hoffentlich kein giftiges Gas«, meinte Will, bei dem der Schweiß die Stirn hinab tropfte. »Riccardo!«, rief er. »Riccardo! Warte mal. Was ist, wenn hier giftige Gase aufsteigen?«
»Am besten, wir drehen wieder um«, murrte Granny. »Wir räumen die Steine weg, die auf den Balken liegen und gehen da raus, wo wir hereingekommen sind.«
Riccardo war stehen geblieben und hatte sich zu ihnen umgedreht.
»Das geht nicht, Granny!«, erklärte er ihr. »Denk doch an die pyroklastischen Ströme, die mit enormer Hitze alles zerstören. Ich müsste erst einmal meine Leute anrufen, damit wir wissen, wie die Lage dort draußen ist. Hier haben wir keinen Empfang. Oben, am Ausgang hätten wir vielleicht eine Chance.«
Granny sah ihn ungläubig an.
»Aber wenn wir weiter oben hinausgehen, werden wir diese Ströme doch auch abbekommen. Was ändert sich da?«
Riccardo schüttelte den Kopf.
»Wir spazieren da nicht einfach hinaus«, sagte er. »Sollte ich dort oben immer noch keinen Empfang haben, werden wir erst einmal nachsehen, wie es draußen überhaupt aussieht. Wir haben den Berg dann noch als Schutz. Wir können uns ruckzuck hier herein zurückziehen. Wenn wir auf Auroras Grundstück die Steine über uns wegräumen, haben wir keinen Schutz mehr, versteht ihr das denn nicht?«
»Doch«, murrte Rooie. »Aber was ist das für ein Geruch? Wir könnten giftige Gase einatmen.«
»Das ist Kohlendioxid«, erklärte ihnen Riccardo. »Es hat einen scharfen sauren Geruch. Das ist, wie unser Treibhausgas. Gedanken müssen wir uns erst machen, wenn es nach faulen Eiern riecht oder der Geruch stechend wird und wir einen sauren Geschmack verspüren.«
»Wieso?«, wollte Rooie wissen. »Was ist denn dann?«
»Das sind die giftigen Gase Schwefeldioxid und Schwefelwasserstoff. Das sind normale Gase, die bei einem Vulkanausbruch freigesetzt werden. Aber jetzt kommt. Ich möchte nicht darauf warten und diese Gemische einatmen.«
Sie kamen nur wenige Meter weiter, dann blieben sie erneut