Kates Abenteuer in Portici. Sandra Goldoni

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Kates Abenteuer in Portici - Sandra Goldoni страница 18

Kates Abenteuer in Portici - Sandra Goldoni Kates Abenteuer

Скачать книгу

nachdem der Vesuv ausgebrochen war, achtzehn Stunden später von einem weiteren dieser pyroklastischen Ströme erfasst.«

      Geschockt über das soeben gehörte sah ihn Rooie mit geweiteten Augen an.

      »Das würde ja bedeuten, dass wir hier noch Stunden drinnen ausharren müssen? Weißt du, Riccardo, es ist unmenschlich warm hier drinnen!«

      »Draußen könnte es jeden Moment zu solch einem pyroklastischen Strom kommen. Das würdest du nicht überleben, glaube mir.« Riccardo wandte sich von ihm ab und leuchtete zu Hurley hinüber, bei dem sich die Kinder nicht beruhigen wollten. »Komm, Jack«, sagte er. »Wir schauen mal, was da los ist.«

      Etienne kam gerade noch einmal auf sie zu.

      »Riccardo«, murmelte er. »Da drüben liegen swei Tote. Isch kenne sie nischt, aber Aurora ’at mir gesagt, dass es sisch um eure Dienstboten ’andelt.«

      Riccardo nickte stumm.

       Ein Engel

      Kate, Will und Tom blieben bei Rooie, um Mo Gesellschaft zu leisten.

      Auch Granny und Aurora kamen zu ihnen herüber.

      Kate deutete auf Grannys verletzten Arm.

      »Wo hat Jack denn das Verbandsmaterial her?«

      Granny schüttelte den Kopf.

      »Das war einmal sein Hemd, Kate. Jack hat es zerrissen und um meinen Arm gebunden, damit sich die Wunde nicht entzündet und dass der Arm etwas gestützt wird. Puh«, stöhnte sie. »Ich halte diese Hitze nicht mehr aus.« Granny sah über sich an die Decke. »Wo sind wir hier überhaupt? Und warum sind über uns Felsbrocken? Wir sind da doch irgendwo heruntergefallen. Wir müssten eigentlich den Himmel über uns sehen können.«

      Aurora stöhnte laut, als sie sich neben Mo setzte. Sie hielt sich ihren Bauch fest.

      »Ist alles in Ordnung mit Ihnen?«, fragte Kate. »Kann ich Ihnen irgendwie helfen?«

      »Nein, mein Kind. Und sag einfach du und Aurora zu mir«, bot sie ihr an. »Mir ist ein Stein auf den Bauch gefallen, als wir hier heruntergestürzt sind. Das wird ein mächtig blauer Fleck werden. Aber ich denke, mehr ist nicht kaputtgegangen. Der hier«, sie tippte auf ihren Bauch, »ist unter seinem Fett gut geschützt.« Sie schmunzelte, dann wandte sie sich Granny zu. »Ich kann dir sagen, wo wir uns befinden.«

      »Lass hören«, bat Granny sie.

      Neugierig lauschten die anderen, was Aurora ihnen zu sagen hatte.

      »Meine Mutter hat immer davon gesprochen, dass sich am Fuße des Vesuvs ein unterirdischer Gang befindet. Die Bewohner Neapels hielten meine Mutter für verrückt. Aber jetzt könnt ihr es mit euren eigenen Augen sehen. Wir müssen in diesen Gang gefallen sein und über uns«, sie deutete an die Decke, »seht ihr diese dicken Balken, auf denen diese großen Felsbrocken liegen?«

      Sie sahen alle hinauf.

      »War da mal eine Decke oder auf was willst du hinaus?«, murmelte Granny.

      »Ich weiß nicht, wie der Gang ausgesehen haben soll, aber ich denke, dass wir durch die Decke hier heruntergefallen sind. Wir konnten doch alle noch hören, wie die Steine den Berg herunterkamen. Zum Glück haben die Balken gehalten, sonst hätte uns das Geröll erschlagen.«

      »Und für was soll der Gang sein?«, erkundigte sich Rooie. »Wo führt der denn hin?«

      »Der Legende nach, soll er immer tiefer und tiefer hinunterführen.«

      »Noch tiefer?«, stöhnte Mo. »Noch weiter runter, zu der heißen Lava? Mir ist jetzt schon warm genug.«

      Granny sah Aurora ungläubig an.

      »Das glaubst du doch selbst nicht«, meinte sie. »Was hätte man dort unten suchen sollen? Hat deine Mutter dir denn nie gesagt, was es mit diesem Gang hier auf sich hat?«

      »Oh doch. Es geht immer weiter hinab, bis zu einer tiefen, heißen Höhle.« Sie sah ihre Freunde reihum an, dann meinte sie: »Die Höhle des Satans. Sie ist auch als Hölle bekannt.«

      Mo schrie kurz und schrill auf.

      Kate wusste, dass Mo solche Geschichten für ernst nahm. Sie war auch der festen Überzeugung, dass es Geister geben würde, die in alten Burgen und Schlössern herumspuken.

      »Ach lass doch, Aurora«, sagte sie, damit Mo nicht noch mehr Angst bekam. »Nach einem Gang sieht es hier ja nicht gerade aus«, überlegte sie sich laut, wobei sie sich erneut umsah. Ihr kam es eher so vor, als wären sie in einen Raum gefallen, der ungefähr sieben mal fünf Meter maß. An der Stelle, an der Despina lag, konnte sie, etwas weiter rechts, einen Durchbruch sehen, indem es um einiges schmäler weiterging. »Da drüben, das gleicht eher solch einem unterirdischen Gang. Aber ganz sicher führt er nicht in die Hölle. Das hat man früher sicher nur gesagt, weil es hier so heiß ist.«

      »Das könnte ich mir auch vorstellen«, mischte sich Will ein. »Vielleicht haben die damals den Vulkan hier drinnen untersucht. Diverse Versuche gemacht, versteht ihr? Die Wärme gemessen oder so etwas.«

      Etienne stieß mit seinem Schuh einen Stein zur Seite und setzte sich zu ihnen auf den Boden.

      »Das müsste Riccardo doch eigentlisch wissen«, meinte er. »He«, rief er ihn und gestikulierte ihn zu sich.

      Weil sich die Kinder zwischenzeitlich beruhigt hatten, kam er mit Jack wieder zu ihnen herüber.

      »Despina geht es gar nicht gut«, seufzte Jack.

      Riccardo nickte schulterzuckend.

      »Aber hier unten können wir im Moment nichts für sie tun«, sagte er und sah zu dem Durchbruch zurück. »Ich frage mich, wohin es dort drüben geht?«

      »Das wollten wir gerade von dir ’ören«, sagte Etienne.

      Riccardo sah in fragend an.

      »Und wieso sollte ich das wissen?«

      Etienne deutete auf Aurora.

      »Sie wusste von diesem Gang.«

      »Natürlich«, sagte Aurora. »Deine Großmutter hatte ihn doch ständig erwähnt.«

      »Ach dieser Irrglaube von der Hölle des Satans.« Riccardo tat das mit einer Handbewegung ab. »Vergesst es. Das ist so ein Geschwätz von früher-«

      »Es ist kein Geschwätz«, zischte ihm Aurora dazwischen. »Du siehst es doch selbst. Du stehst in diesem Gang. Schau mal über dich. Siehst du nicht diese Holzbalken?«

      Jack und Riccardo sahen hinauf.

      »Meinetwegen«, brummte Riccardo. »Dann ist hier eben ein Gang, aber er führt nicht zum Teufel.«

      »Will ’atte gerade gesagt, er könnte gebaut worden sein, um den Vesuv su untersuchen«, erklärte ihm Etienne. »Du arbeitest doch ’ier als Geologe. ’at denn keiner von eusch eine Ahnung von diesem Bauwerk?«

      »Nein«, antwortete ihm Riccardo

Скачать книгу