Melodie des Herbstes. Anna Maria Luft

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Melodie des Herbstes - Anna Maria Luft страница 9

Melodie des Herbstes - Anna Maria Luft

Скачать книгу

lacht, und murmelt: „Sie sind doch nicht hässlich, sondern für Ihr Alter noch sehr attraktiv.“

      „Danke!“

      „Frau Münder, die Politiker sind auch nur Menschen wie du und ich. Es muss geredet und auch gestritten werden, um auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen, Diese Männer und Frauen tragen Verantwortung für das, was sie tun.“

      Ich staune, dass Gloria mit ihren 16 Jahren schon so redet. Dass sie eine sehr intelligente junge Frau ist, ist mir schon lange klar.

      „Nehmen die Politiker ihre Verantwortung wirklich ernst?“, frage ich sie.

      „Die meisten schon. Unser Deutschland ist doch okay im Gegensatz zu vielen anderen Ländern. Das haben wir Politikern zu verdanken, dass es so ist.“

      „Nicht allein Politikern. Ja, in Deutschland kann man gut leben. Wenn ich Länder betrachte, in denen die Frauen unterdrückt werden und tun müssen, was Männer befehlen, kommt mir die Wut. Und manche Frauen müssen sich sogar hinter einer Burka verstecken, damit sie mit ihrem schönen Gesicht keinen anderen Mann reizen können. Wo bleibt die Würde der Frauen?“

      „Steckt da nicht die Religion dahinter?“, überlegt Gloria.“

      „Möglich, aber ich weiß es nicht. Vielleicht ist es Tradition! So war es immer, so wird es auch weiterhin sein. Die Frauen müssen ihren Männern gehorchen. Stell dir doch mal vor, Gloria, auch in unserem Deutschland der 60er Jahre haben Frauen ihre Männer fragen müssen, ob sie arbeiten gehen dürfen. Ist das nicht unglaublich?“

      „Das kann ich mir nicht vorstellen“, erwidert Gloria.

      „Doch, das ist wahr. Du kannst es sicher irgendwo nachlesen oder jemanden fragen.“

      Das Mädchen spielt an dem Saum ihres Minikleides und fragt mich: „Wie ich Sie kenne, haben Sie sicher selbst bestimmt, was Sie tun wollten, nicht wahr?“

      „Ja! Das habe ich mir nie wegnehmen lassen.“

      Gloria hat inzwischen ihren Tee ausgetrunken, ich gieße nach. Dazu nimmt sie sich noch ein Stück Apfeltorte und, nachdem sie hineingebissen hat, sagt sie: „Wissen Sie, worüber ich mich freue? Dass wir hier in diesem Haus wohnen können. Meine Eltern haben lange nach einer passenden Wohnung gesucht. Die Mitbewohner sind alle nett.“

      „Alle nicht, aber darüber möchte ich mich nicht äußern.“

      „Müssen Sie auch nicht.“

      Ich sage:„In unserer Gegend lebt es sich gut. Wir haben ganz in der Nähe den Wald und den herrlichen Starnberger See. Die Berge sind auch nicht weit weg. Was wollen wir mehr? Viele Menschen verbringen ihren Urlaub in unserer wunderschönen Landschaft.“

      Gloria verschränkt auf einmal ihre Arme. Es fällt ihr anscheinend nicht leicht zu fragen, wie ich mit Herrn Frömmler zurechtkomme.

      „Bestens, wir sind Freunde. Glaubst du nicht, dass es zwischen Mann und Frau eine Freundschaft geben kann? Im Alter braucht man das dringend.“

      „Ist er nicht manchmal sonderbar?“

      „Nein! Er ist ein guter Zuhörer. Er nimmt mich ernst und geht auf alles ein. Aber jeder macht mal Fehler, ich auch.“

      Gloria lächelt. „Hört sich gut an. In diesem Haus ist keiner einsam. Oder doch? Vielleicht Frau Schröter?“ „Könnte sein. Ihre Freundin, Frau Lingmann, lebt jetzt in einem Altersheim. Sie hatte doch den Brand in der Amselstraße verursacht. Übrigens, das wollte ich dir schon mal sagen: Deine Eltern finde ich nett.“

      „Sind sie auch. Sie ärgern sich jedoch, weil ich in die Politik gehen will.“

      Ich zucke mit den Schultern. „Ein junger Mensch sollte sich beruflich frei entscheiden können.“

      „Das könnten Sie ihnen sagen.“

      Ich schüttle den Kopf. „Ich kann mich nicht in eure Familienangelegenheiten einmischen.“

      „Schade“, meint sie und beißt sich auf die Lippen, weil sie etwas überlegt. Dann fragt sie mich: „Warum ist Edgar heute nicht hier?“

      „Es ist gestern nach Wien gefahren. Seine Enkelin ist verunglückt.“

      „Verunglückt? Schlimm?“

      „Das weiß ich noch nicht.“

      Wir reden noch über die Schule. Sie bleibt zwei Stunden, obwohl sie früher gehen wollte.

      Als Edgar drei Tage später von Wien zurückkehrt, bedanke ich mich für das wundervolle Geschenk und erkundige mich, wie es Lörchen geht.

      „Schon besser. Sie hat eine Gehirnerschütterung und muss noch eine Woche im Krankenhaus bleiben.“

      Er berichtet, dass sie gedankenlos in ein Auto gelaufen sei. „Sie hat noch Glück im Unglück gehabt. Es hätte viel schlimmer ausgehen können.“

      Конец ознакомительного фрагмента.

      Текст предоставлен ООО «ЛитРес».

      Прочитайте эту книгу целиком, купив полную легальную версию на ЛитРес.

      Безопасно оплатить книгу можно банковской картой Visa, MasterCard, Maestro, со счета мобильного телефона, с платежного терминала, в салоне МТС или Связной, через PayPal, WebMoney, Яндекс.Деньги, QIWI Кошелек, бонусными картами или другим удобным Вам способом.

/9j/4AAQSkZJRgABAQEAYABgAAD/2wBDAAgGBgcGBQgHBwcJCQgKDBQNDAsLDBkSEw8UHRofHh0a HBwgJC4nICIsIxwcKDcpLDAxNDQ0Hyc5PTgyPC4zNDL/2wBDAQkJCQwLDBgNDRgyIRwhMjIyMjIy MjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjL/wAARCAp4BkADASIA AhEBAxEB/8QAHwAAAQUBAQEBAQEAAAAAAAAAAAECAwQFBgcICQoL/8QAtRAAAgEDAwIEAwUFBAQA AAF9AQIDAAQRBRIhMUEGE1FhByJxFDKBkaEII0KxwRVS0fAkM2JyggkKFhcYGRolJicoKSo0NTY3 ODk6Q0RFRkdISUpTVFVWV1hZWmNkZWZnaGlqc3R1dnd4eXqDhIWGh4iJipKTlJWWl5iZmqKjpKWm p6ipqrKztLW2t7i5usLDxMXGx8jJytLT1NXW19jZ2uHi4+Tl5ufo6erx8vP09fb3+Pn6/8QAHwEA AwEBAQEBAQEBAQAAAAAAAAECAwQFBgcICQoL/8QAtREAAgECBAQDBAcFBAQAAQJ3AAECAxEEBSEx BhJBUQdhcRMiMoEIFEKRobHBCSMzUvAVYnLRChYkNOEl8RcYGRomJygpKjU2Nzg5OkNERUZHSElK U1RVVldYWVpjZGVmZ2hpanN0dXZ3eHl6goOEhYaHiImKkpOUlZaXmJmaoqOkpaanqKmqsrO0tba3 uLm6wsPExcbHyMnK0tPU1dbX2Nna4uPk5ebn6Onq8vP09fb3+Pn6/9oADAMBAAIRAxEAPwCzRRRX Ue6FFFFABRRRQAUUUUAFFFFABRRRQAUUUUAFFFFABRRRQAUUUUAFFFFABRRRQAUUUUAFFFFABRRR QAUUUUAFFFFABRRRQAUUUUAFFFFABRRRQAUUUUAFFFFABRRRQAUUUUAFFFFABRRRQAUUUUAFFFFA BRRRQAUUUUAFFFFABRRRQAUUUUAFFFFABRRRQAUUUUAFFFFABRRRQAUUUUAFFFFABRRRQAUUUUAF FFFABRRRQAUUUUAFFFFABRRRQAUUUUAFFFFABRRRQAUUUUAFFFFABRRRQAUUUUAFFFFABRRRQAUU UUAFFFFABRRRQAUUUUAFFFFABRRRQAUUUUAFFFFABRRRQAUUUUAFFFFABRRRQAUUUUAFFFFABRRR QAUUUUAFFFFABRRRQAUUUUAFFFFABRRRQAUUUUAFFFFABRRRQAUUUUAFFFFABRRRQAUUUUAFFFFA BRRRQAUUUUAFFFFABRRRQAUUUUAFFFFABRRRQAUUUUAFFFFABRRRQAUUUUAFFFFABRRRQAUUUUAF FFFABRRRQAUUUUAFFFFABRRRQAUUUUAFFFFABRRRQAUUUUAFFFFABRRRQAUUUUAFFFFABRRRQAUU UUAFFFFABRRRQAUUUUAFFFFABRRRQAUUUUAFFFFABRRRQAUUUUAFFFFA

Скачать книгу