Gestern war heute. Berth Mann
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Robert hat dennoch alles gut und richtig organisiert. Er hatte die Werbematerialien in der Zentrale bestellt, Kontakte geknüpft und sich die Finger wund telefoniert.
Sogar eine Rede hatte er vorbereitet und dann später auf dem Parteitag der Jungen in Linz am Rhein auch gehalten.
Das einzig Positive daran waren später ein paar Fotos zur Erinnerung. Ansonsten war es ein voller „Schuss in den Ofen“. Ein echter Griff ins Klo! Die Verantwortlichen der Jungen hielten zwar ebenfalls große Reden und versprachen eine gute Zusammenarbeit, aber es blieb nur bei den Versprechen. In der Praxis war keiner bereit auch nur irgend etwas zu tun. Ganz besonders nicht das, dieses Geschäft in den Unterorganisationen der Partei zu platzieren. Dort waren bereits andere Vertreter vom Mitbewerber richtig gut vertreten, dort ließen sie keinen dran.
So wie es die Möhnen zur Karnevalszeit an der Mosel immer sangen:
„da lasse mir Keener draan “!
Dann lass doch die Finger von der Politik Robert, besser ist es!
In dieser Aktion musste er wieder einmal richtig Lehrgeld bezahlen.
Wem es zum Gelde drängt, der kann sich auch verbrennen. Das wenigstens hatte Robert dabei gelernt.
Seine Finger hätte er besser in seinem Garten beschäftigt. Da sah man das Ergebnis jedes Jahr immer wieder aufs Neue. Die schöne Tulpen und die Rosen erst.
Das war das Schöne. Im Weiteren entwickelten sich die Dinge nicht so gut. Seine Ehefrau war dann auch eines Tages plötzlich weg.
„Bin dann mal weg“, fortgegangen, abgehauen zum großen Geld.
In New York war sie dann doch nicht. Nur einige Dörfer weiter ist sie gekommen und gelohnt hat es sich auch nicht für sie.
Der Gastronom der sie verführt hatte wählte dann eine andere Partnerin aus. Damit hatte sie verloren, was auch nur gerecht war.
Nur der Robert war nun eine ganze Zeit „allein zu Haus“.
Mit seiner neuen Partnerin, die er Monate später kennenlernte, konnte Robert später noch eine gewisse Zeit weiter in der großen Wohnung wohnen. Aber bald wurde es ihnen hier doch zu unangenehm.
Die Vermieter wurden immer biestiger und alles war ihnen nicht mehr recht zu machen.
Da störten plötzlich die Ranken an der Hauswand. Das Schilf musste nun unbedingt aus dem Boden gerissen werden, es war nur noch zum heulen. Aus diesen Gründen war es dadurch besser für Robert jetzt schnellst möglichst umzuziehen.
Der einsame Bauernhof unweit von seiner bisherigen Wohnung war ihm schon seit langem auf seinen Wanderungen aufgefallen.
Dass er dort einmal wohnen könnte, das erschien ihm lange Zeit als fast ausgeschlossen.
Dieser schöne Bauernhof befand sich in einer Alleinlage und war unmittelbar am Berghang mit unverbaubarer Sicht gelegen und dadurch war es recht unwahrscheinlich dort jemals eine Wohnung zu bekommen. Das dachte Robert eine ganze Zeit.
Es ergab sich aber zum Glück für Robert dennoch ganz anders und eine freie Wohnung wurde ihm eines Tages sogar persönlich vom Bauern Peter angeboten, welcher der Besitzer des Wohnhauses und des dortigen Bauernhofes war.
Der ehemalige Mieter war mit kaum 50 Jahren leider verstorben und dadurch war die Wohnung im Obergeschoss nun frei geworden.
An einem Weihnachtsfeiertag holte Robert auf diesem Bauernhof die von ihm bestellte Pute ab und der Bauer Peter sprach ihn dabei direkt auf die freie Wohnung an.
Welch ein Glück, das war wirklich ein großes Glück!
Hier war es wirklich echt schön. Die vier Zimmer nebst Küche, einem Bad und einem Abstellraum befanden sich im Obergeschoss und man konnte aus der Höhe auf die Mosel, die Steilhänge und bis zur Matthias- Kapelle im Nachbarort sehen.
Hier war es wirklich richtig schön und die Wohnung war dazu auch noch richtig groß, über 140 m2, oder mehr. So richtig vermessen wurde sie nie. Drei Balkone rundeten die Mietsache gut ab und so war an allen Tageszeiten auch immer viel Sonne in den Räumen.
Über der Wohnung befand sich ein großer Dachboden und eine Garage durfte Robert ebenfalls nutzen. Es war schon wirklich eine ganz schöne Wohnung.
Dass es auf dem Bauernhof mehrere Ställe mit Rindern gab, das stellte kein großes Problem für Robert und seine Partnerin dar, die nun die Sylvia war.
Von der Rinderzucht lebte die Bauernfamilie eben und auch noch vom Weinanbau. Von vielen Kirschbäumen, einigen Feldern mit Mais und Getreide und Kartoffeln gab es ebenfalls auch noch.
Es waren sehr fleißige und gute Menschen, seine Bauern-Vermieter.
Der Mietpreis war ebenfalls angemessen und da Robert mit seiner Sylvia gemeinsam einziehen wollte, konnten sie sich die große Wohnung so auch leisten. Den Mietvertrag haben sie auf unbestimmte Zeit abgeschlossen… man weiß ja nie, was noch kommt ?
Es sollten eigentlich viele schöne Jahre kommen, das haben sich damals alle ganz bestimmt wirklich gewünscht.
Das es dann später leider alles nicht so kam und schlussendlich daraus nur einige Jahre wurden… na ja, „cèst la vie“!
Seine neue Liebe hielt leider nur eine gewisse Zeit. Noch sieben Jahre wohnten die Beiden hier auf dem Bauernhof, dann war auch mit dieser Liebe Schluss. Nicht´s ist eben für die Ewigkeit, so ist es ja immer auf dieser Welt.
Die verflixte Sieben eben, oder?
Besonders schön war aber die Umgebung von dem Bauernhof.
Gleich im Anschluss befand sich ein Wildgehege, wo sein ehemaliger Vermieter aus der Hauptstraße eine große Anzahl Rehe als sogenannter Waldbauer hegte und pflegte.
Bis zum späten Jahr natürlich nur, denn dann wurden einige der Tiere als Wildbret aus der Herde heraus abgeschossen.
Das ganze Jahr über konnten sie aber in großer Ruhe und Freiheit leben, in den Tälern herum springen und auf den Wiesen äsen.
Die Tiere waren immer sehr scheu und die Spaziergänger mussten sich schon still verhalten, um die Herde nicht zu verschrecken.
Ihr Anblick war dennoch eine rechte Belohnung für die Wanderer und Vorbeikommenden, die Rehe und Kitze sahen wirklich sehr schön aus. Besonders interessant war selbstredend der Platzhirsch und seine jüngeren Konkurrenten. Jedes Jahr war es immer wieder eine Freude, ihre Rufe in der Brunftzeit zu hören, ihr Röhren und Brüllen. Ja, Ja… die Weibchen locken schon!
Eine Wanderung auf dem Berg war sowieso immer zu allen Jahreszeiten sehr interessant und erholsam.
Wenn im Frühling die Blüten der Kirsch- und der anderen Obstbäume heraus platzten, oder wenn im Sommer die Felder mit dem reifen Getreide in voller Pracht standen, es war immer schön auf dem Berg.
Auch im Winter, wenn reichlich Schnee lag, konnte man dort spazieren gehen, oder einen kleinen Buckel ab rodeln, manche Jahre sogar Langlauf mit den Ski-Brettern betreiben.
Dann kamen sogar die Stadtmenschen hierher, denn