Gestern war heute. Berth Mann
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Besonders gerne ging Robert den Weg bis zur Moseltalbrücke, über die die Autobahn 61 führte.
Dort stand eine Holzbank zum ausruhen und von hier aus hatte er immer einen schönen Blick in das Moseltal und auf die 136 Meter hohe Brücke. Hier war ein Ort des Friedens und der Ruhe. Hier war Natur und Leben, alles an einem Platz.
Meistens war er dort allein, aber das wollte er ja auch so.
Hier konnte er seine Ruhe finden, konnte nachdenken und überlegen, einmal verschnaufen vom hektischen Leben.
Später war er an diesem Platz fast jeden Tag und mit der Zeit immer öfter. Er brauchte die Ruhe und die Zeit damals nur für sich. Er war müde und leer und die Seele war nur noch traurig. Da war dieser Ort gerade gut für ihn.
Das ganze Jahr war es auch immer möglich von einigen Bäumen die Früchte zu kosten. In der Kirschenzeit musste man natürlich vor den gewerblichen Kirschenpflückern an den Bäumen sein, sonst waren sie schnell abgeerntet. Die Polen und Rumänen waren von den Bauern dafür extra ins Land geholt worden und die Erntehelfer mussten sich täglich ganz schön sputen, um ihre „Märker“ und später die „Euronen“ zu verdienen.
Dadurch ging es immer Ratz-Fatz bei Ihnen mit der Arbeit. Die Leute waren richtig gute und fleißige Helfer.
Besonders zur Spargelzeit waren auch viele Erntekräfte auf den Feldern. Diese Arbeit war erst eine richtige Schufterei für sie, so den ganzen Tag mit krummen Rücken die Spargelstangen zu ernten, alle Achtung!
Von den Deutschen wollte diese Arbeit keiner mehr machen, diese war viel zu schwer für sie. „Die Polen und Rumänen machten das schon, da brauchen wir uns nicht zu bücken “.
Schade eigentlich. So Manchem hätte Robert diese Erfahrung gerne gegönnt, dafür gab es einige Kandidaten!
Bei der Maisernte im Spätsommer gab es für Robert meist nicht viel zu holen, da waren die modernen Erntemaschinen viel zu schnell über die Felder gehuscht. Einige Kolben konnte er aber dennoch immer wieder abzweigen und wenn sie im vollen Fett brieten war schnell ein gutes Essen zu bereitet.
Manches war so einfach zu bekommen und diese Mahlzeiten schmeckte ihm trotzdem immer sehr gut. Es muss nicht immer Kaviar sein!
Auf dem Bauernhof standen auch einige Nussbäume und in der Umgebung noch viel mehr.
Da war es für Robert in der Tagen des Herbstes eine reine Freude, die herabgefallenen Nüsse einzusammeln, manchmal ganze Säcke voll. Meistens ließ er sie noch nach reifen und erst zu den Adventstagen oder zu Weihnachten schmückten sie dann die bunten Teller.
Das alles kostete kein Geld und es war für ihn richtig wichtig die Geschenke der Natur immer anzunehmen und nichts vergammeln zu lassen.
Vielen Menschen hier war das aber alles zu viel Arbeit und sie verstanden die Dinge anders.
„Diese Dinge könnten sie auch im Supermarkt kaufen, da gab es doch immer alles “.
Das waren eben solche Menschen die wirklich glaubten, dass sie sich alles kaufen könnten, sogar Gesundheit.
Dabei hatten sie nur nicht begriffen dass sie allenfalls den Arzt und die Medikamente bezahlt hatten, aber nicht ihrer Gesundheit.
Sie kann man nicht kaufen. Gesundheit ist ein Geschenk!
Mit dem Glück ist es auch so. Kaufen kann man es sich nicht. Dafür muss man sich sehr viel bücken und ackern, sehr viel sogar!
Aber so sind manche Menschen eben. Sie begreifen es einfach nicht.
Mit seinem Glück war Robert in diesen Wochen damals nicht sehr zufrieden gewesen.
Da er selbstverschuldet einen Unfall mit seinem Auto gebaut hatte war nun alles plötzlich so ganz anders.
Das er den Vorfall auch alleine verantworten musste war ebenfalls eine klare Angelegenheit für ihn. Nicht schön, aber leider die Wirklichkeit.
Nun waren die Konsequenzen zu tragen und das war dann wieder die andere Seite der Medaille.
Ohne sein Auto war er ganz schön aufgeschmissen und seine ganze Welt kam deswegen ganz durcheinander.
Der Bauernhof war zwar ideal zum Wohnen. Aber ansonsten lag er eben sehr einsam dort und auf dem Berg gab es ja nicht einmal einen einzigen Laden zum Einkaufen.
Hier gab es gar nichts, außer der schönen Natur und den Wohnhäusern der Anwohner.
Jedes Lebensmittel, jeder Falsche Limo, einfach jedes Teil musste von nun an aus dem Unterdorf von ihm alleine besorgt werden.
Am Anfang half ihm sein Freund Heinz noch bei diesen Besorgungen, denn er besaß zum Glück ein Fahrzeug. Lange hielt diese Hilfe nur leider nicht an und mit fadenscheinigen Begründungen untermalte der „ gute Freund“ Heinz bald den Schluss seiner Unterstützung.
Wer ihm damals einen Floh in den Kopf gesetzt hatte, dass war Robert anfangs noch nicht klar. Später schon… aber jetzt war es erst einmal der Anfang einer unschönen Entwicklung. Die Ex-Ehefrau von Heinz war wieder zu ihm gezogen und übte leider keinen guten Einfluss auf ihn aus. Der viele Rotwein auch nicht.
Die Freundschaft mit Robert war ihr nicht recht und sie war es auch die es dann schaffte, dass es damit bald ein Ende fand.
Der ehemalige Freund stand immer mehr unter ihrer Fuchtel und Robert konnte kaum noch mit ihm vernünftig reden.
Die gemeinsamen guten Zeiten der beiden Freunde waren vergessen, davon war jetzt keine Rede mehr.
Es kamen später noch mehr unschöne Dinge von dort auf Robert zu, bis zu Polizei und Gericht gingen die Dinge von ihm aus. Nur lohnt es sich nicht weiter darüber zu berichten.
Das war zu mies von den Beiden. Zum Glück haben sie in allen Sachen keinen Erfolg gehabt mit ihren Anschuldigungen.
Es hat sie nur Geld gekostet und die letzte Achtung vor sich selbst haben sie dabei wohl auch noch verloren. Es könnte ja so gewesen sein.
Dadurch war Robert nun ganz alleine mit seinen Problemen und eine echte Hilfe konnte er jetzt von Niemandem mehr erwarten.
Damals hat er sich sehr zusammenreißen müssen, denn das war wirklich kein gutes Ergebnis.
Robert allein zu Haus… keine gute Story!
Es blieb ihm dadurch gar nichts anderes übrig als die Suppe alleine auszulöffeln, die er sich da eingebrockt hatte.
Sein Auto hatte er ja leider gegen eine Mauer gefahren, wobei er auch nicht nüchtern war. Ein schrecklicher Fehler von ihm, der nun auch seine Folgen zeigte.
So ist er dann eben mehrfach in der Woche ins Unterdorf gelaufen wenn er Brötchen oder andere Dinge einkaufen wollte.Die Entfernung war zwar mit knapp drei Kilometern nicht ganz so weit, aber er musste wieder hoch auf den Berg kommen und dieser Weg war schon recht steil. Die Einkaufstaschen wurden immer schwerer und manchmal hat er mehrere Pausen machen müssen, da ging ihm einfach die Puste aus.
Wenn er viel Glück