Western Ferien Sammelban 9018 - 9 Romane um Gunfighter und Helden. Pete Hackett
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Читать онлайн книгу Western Ferien Sammelban 9018 - 9 Romane um Gunfighter und Helden - Pete Hackett страница 11
Er fühlte ohnmächtige Wut.
"Das werden sie büßen", flüsterte er immer wieder vor sich hin. "Das werden sie büßen!"
Es war wie ein schlechter Traum, aber in diesem Fall gab kein Erwachen.
Laura schluckte und als die dann aufblickte sah sie zwei Reiter herankommen.
Der eine war Farley, der andere McCann.
Farley ließ den Blick kurz über das angerichtete Chaos schweifen, stieg dann aus dem Sattel und trat an die Rancherin heran.
"Wir sind wohl zu spät gekommen...", murmelte er und fühlte sich nicht sehr wohl in seiner Haut.
"Ja", brachte sie fast tonlos heraus.
Sie sah ihn mit ihren traurigen, rotgeweinten Augen an und es fiel ihm in diesem Moment schwer, diesem Blick standzuhalten.
Ich hätte hier sein müssen!, schoss es ihm durch den Kopf, obwohl er wusste, dass das ein absurder Gedanke war. Er hatte den Angriff der Bande ja schließlich nicht voraussehen können...
"Wir warten noch auf den jungen Mickey", erklärte Wainright, der sich unterdessen wieder etwas gefasst hatte.
"Er muss jeden Moment mit der Mannschaft eintreffen... Dann werden wir uns auf die Jagd machen!"
Er verzog das Gesicht zu einer Maske unbändigen Zorns.
Farley konnte ihn gut verstehen.
Das Furchtbare, was hier geschehen war, stellte selbst das in den Schatten, was man Rogers, dem Mann mit dem halben Ohr zur Last legte.
Nach einer Pause fragte Wainright: "Kommen Sie mit uns, Marshal? Schätze, das ist jetzt Ihr Job, oder nicht?"
Farley nickte.
"Ja."
In der Ferne tauchte Mickey auf. Er ritt, als ob der Teufel nur ein Pferdelängen hinter ihm her war.
Wainright runzelte die Stirn.
"Wo sind die Männer?", fragte er aufgebracht, als Mickey herangekommen und aus dem Sattel gesprungen war.
"Sie sind tot", sagte Mickey.
Man konnte ihm ansehen, wie schwer es ihm fiel, das zu sagen.
"Was?"
Wainright packte ihn an den Schultern und Mickey wich seinem Blick aus und sah zur Seite.
"Sie haben sie einfach über den Haufen geschossen..."
"Und die Herde?"
"Ist nicht mehr da."
"Die ganze Herde?"
"Ja. Als ich kam, war schon alles vorbei. Ich fand nur noch die Toten und Spuren einer Rinderherde, die weggetrieben wurde."
15
Von der Barrington Ranch war kaum mehr geblieben, als ein paar verkohlte Ruinen. Es würde lange brauchen, bis alles wieder aufgebaut war.
Aber zunächst galt es, sich an die Spur der Banditen zu heften.
"Wir werden erst nach San Pablo reiten müssen, um ein Pferd für Sie, Wainright, zu besorgen!", meinte Farley.
Sie würden dadurch zwar etwas an Zeit verlieren, aber Farley konnte kaum ohne Wainright reiten. Er brauchte Verbündete, auf die er sich einigermaßen verlassen konnte.
Es mit dieser Bande aufzunehmen, war an sich schon Wagnis genug. Man musste den Bogen ja nicht überspannen.
Wainright nickte.
"Diese Hunde haben jeden Gaul mitgenommen!"
"Ich werde ebenfalls mitkommen!", erklärte Laura Barrington mit entschlossen klingendem Tonfall.
Farley machte ein skeptisches Gesicht.
"Ich weiß nicht..."
"Es war schließlich meine Ranch, die niedergebrannt, und meine Rinder, die gestohlen wurden, oder etwa nicht?"
"Stimmt schon, Miss, aber dennoch..."
Sie nahm ihre Winchester und legte sie kurz an.
"Sehen Sie die Schöpfkelle, die bei der Tränke am Haken hängt?"
"Ja, schon, aber..."
Sie drückte ab.
Die blecherne Schöpfkelle schepperte hin und her.
"Sie sehen, dass ich schießen kann!"
Farley nickte.
"Alle Achtung!"
"Dann haben Sie also nichts dagegen?"
Farley zuckte mit den Schultern.
"Sie haben einen starken Willen, Miss. Ich glaube nicht, dass ich Sie daran hindern könnte. Ich hoffe nur, dass Sie sich keinen Illusionen darüber hingeben, was die Kerle mit uns machen, wenn wir ihnen in die Hände fallen sollten - was nach Lage der Dinge durchaus geschehen kann."
Sie wechselten einen Blick und Farley versank in ihren warmen, immer noch sehr traurigen Augen.
Dann begann sich ihr Gesicht leicht aufzuhellen.
"Ich hoffe, dass Sie mich gut beschützen, Marshal!"
Farley wandte sich um, schwang sich auf sein Pferd und ließ es einen Schritt nach vorn machen.
Dann reichte er Laura die Hand.
"Kommen Sie zu mir hinauf. Schätze, Sie haben wenig Lust, zu Fuß bis San Pablo zu kommen!"
Wenige Sekunden später saß sie dann hinter ihm im Sattel.
Mit der einen Hand hielt sie ihre Winchester, mit der anderen hielt sie sich an Farleys Schulter fest.
"Ach Farley, da wäre noch etwas, was Sie sicherlich interessieren dürfte...", meldete sich dann Wainright noch einmal zu Wort, während er zu Mickey auf das Pferd stieg.
Farley wandte den Kopf.
"Was?"
"Ich habe den Mann, den Sie suchen, unter den Angreifern gesehen... Ihm fehlte ein halbes Ohr... Ich denke, so etwas kommt nicht allzu häufig vor, oder?"
Farleys Augen wurden schmal.
"Stimmt!", zischte es zwischen seinen Lippen hindurch.
16