Western Ferien Sammelban 9018 - 9 Romane um Gunfighter und Helden. Pete Hackett

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hatte sie alle der Reihe nach abserviert.

      Keiner von denen war noch am Leben.

      Aber im Augenblick quälten ihn andere Sorgen.

      Von seinen Gewährsleuten in der Stadt hatte er erfahren, dass ein fremder Marshal aufgetaucht war, der überall nach einem Mann fragte, dem ein halbes Ohr fehlte.

      Clayburn hatte natürlich sofort gewusst, um wen es sich da nur handeln konnte: um Mortimer - oder wie immer er in Wahrheit heißen mochte - seinen besten Mann.

      Alle, die sich in diesem Camp aufhielten - und das waren fast dreißig Mann - waren nicht gerade fromme Chorknaben, aber Mortimer übertraf sie alle an Skrupellosigkeit und Kälte.

      Solche Männer waren nach Clayburns Geschmack. Sie waren am leichtesten in ihrem Verhalten zu berechnen, denn sie kannten nur eine einzige Loyalität und die galt ihrem eigenen Vorteil und einer gefüllten Geldbörse.

      Genau wie Clayburn selbst.

      Aber Clayburn wusste auch, dass man auf Leute wie Mortimer sehr genau achten musste, sonst konnten sie einem eines Tages gefährlich werden.

      Sie waren selten so dumm wie die bisherigen Konkurrenten, der versucht hatten, Clayburn als Leitwolf des Rudels abzulösen.

      Diese hatten sich großmäulig aus dem Fenster gelehnt und waren dann abgestürzt.

      Ein Mann wie Mortimer konnte auf seine Stunde geduldig warten. Und Clayburn würde alles tun, um zu verhindern, dass diese Stunde je schlug...

      Doch vorerst hatte er andere Probleme, die näherliegender waren. In San Pablo hatte man beobachtet, wie der fremde Marshal nach dem Überfall auf die Barrington-Ranch einen kleinen Suchtrupp ausgerüstet hatte.

      Clayburn hatte ein paar Männer losgeschickt, um den Trupp gebührend zu empfangen...

      Jetzt waren die Wölfe zurückgekehrt, aber es schien, als hätte man ihnen ordentlich Fell gerupft.

      Clayburn hob den Blick und musterte die Männer, die sich da vor ihm versammelt hatten.

      "Was gibt es, Leute?"

      "Die haben tatsächlich einen Suchtrupp hinter uns hergeschickt, Boss! Es ist unfassbar! Wir haben versucht, sie aufzuhalten, aber es ist uns nicht gelungen... Es hat einige erwischt!"

      Clayburn schien es nicht im Geringsten zu interessieren, was mit den Männern geschehen war.

      Er machte die Augen schmal.

      Sein Blick wirkte kalt und unbeteiligt.

      "Sie sind also noch auf dem Weg hier her, ja?"

      Der Angesprochene blickte zu Boden und gab zunächst keine Antwort. Es war ihm anzusehen, dass er sich in seiner Haut alles andere als wohl fühlte.

      Clayburns Züge verrieten wachsenden Ärger.

      "Raus damit! Ja oder nein!"

      "Ja!" Der Mann fauchte es geradezu hinaus und machte sich damit etwas Luft.

      Clayburn ließ nicht locker.

      "Ist McCann..."

      "McCann ist auch dabei."

      Clayburn ballte unwillkürlich die Rechte zur Faust.

      "Dieser Hund!", zischte er. "Nimmt unsere Dollars und versucht dann, uns Knüppel zwischen die Beine zu werfen!"

      "Ich bin mir da nicht sicher, Boss..."

      "Was?"

      "Die Gruppe wird von dem Marshal angeführt, der in San Pablo dauernd nach Halbohr herumgefragt hat... Ich meine, welche Möglichkeit hatte McCann, sich auszuschließen?"

      'Halbohr', dass war der Spitzname, den Mortimer hier im Camp unter den Männern hatte.

      "McCann ist doch nie verlegen darum gewesen, eine Möglichkeit zu finden, sich vor der Arbeit zu drücken!", schimpfte Clayburn.

      Er wandte sich um.

      Einer der Männer meinte: "Ach, Mr. Clayburn...?"

      "Ja?"

      "Dieser Marshal ist ein exzellenter Schütze. Vor dem muss man sich in Acht nehmen..."

      Clayburn hörte nur halb hin. Weder drehte er sich zu dem Sprecher um, noch gab er eine Antwort.

      Bevor er dann ins Zelt trat, raunte er noch: "Bringt mir Halbohr her! Ich habe eine Aufgabe für ihn..."

      22

      Als Mortimer das Zelt betrat, spielte ein dünnes, kaltes Lächeln um seinen Mund.

      Clayburn bedachte Mortimer mit einem nachdenklichen, etwas unfreundlichen Blick.

      "Du scheinst bekannt zu sein, wie ein bunter Hund!", meinte der Bandenführer dann. "Wenn ich das gewusst hätte, hätte ich dich nicht eingestellt, Halbohr!"

      Mortimer schien das kaum zu berühren.

      Er zuckte gelassen mit den Schultern.

      "Wenn es mich nicht gäbe, würde jetzt vielleicht Ihr Name an jeder Wand geschrieben stehen, zusammen mit einer Personenbeschreibung und dem Versprechen einer Belohnung..."

      Clayburn runzelte die Stirn.

      "Was soll, das Halbohr?"

      Mortimer grinste.

      "Schon vergessen? Da waren doch die beiden, die aussteigen wollten und geradewegs nach Tucson marschiert sind, um alles dem Richter aufzutischen! Ich habe sie gerade noch erwischen können, sonst wären Sie jetzt ebenfalls bekannt wie ein bunter Hund!"

      Clayburn winkte ab.

      "Lassen wir das. Es ist nicht mehr zu ändern. Jemand ist dir auf der Spur und ich denke, es ist das Beste, wenn du das auch selbst in Ordnung bringst. Nimm dir ein paar Männer."

      Mortimer nickte.

      "In Ordnung, Boss!"

      23

      Laura und Mickey hatten ihre Winchesters aus den Sätteln genommen und hielten sie ständig schussbereit im Arm. Sie wollten nicht unangenehm überrascht werden.

      Farley und Wainright hingegen vertrauten auf ihre Schnelligkeit mit dem Revolver.

      Laura hielt sich neben dem Marshal. Es war nicht zu übersehen, dass sie seine Nähe suchte.

      Und Farley hatte nichts dagegen.

      Ganz im Gegenteil. Diese energiegeladene, temperamentvolle Frau gefiel ihm.

      "Die Kerle werden uns früher oder später

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