Western Ferien Sammelban 9018 - 9 Romane um Gunfighter und Helden. Pete Hackett

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zügelte McCann seinen Gaul.

      Die anderen folgten seinem Beispiel und drehten sich zu ihm um. Die ganze Zeit schon hatte er sich merkwürdigerweise ein Stück hinter der Gruppe herumgedrückt...

      "Was ist?", fragte Farley.

      "Mein Gaul lahmt", meinte er. Er schwitzte ziemlich und schob sich den Hut in den Nacken. McCanns Augen wurden zu schmalen Schlitzen, als er in die Sonne blinzelte. "Sie können ja schon voranreiten..."

      Farley blieb kühl.

      "Ich hatte bisher den Eindruck, dass mit Ihrem Pferd alles in Ordnung ist, Sheriff!"

      "Aber..."

      "Vielleicht ist mit Ihnen etwas nicht in Ordnung..." warf Wainright sarkastisch ein.

      Der Vormann verzog höhnisch das Gesicht.

      McCann blickte auf und seine Augen wirkten unruhig.

      Er sah von einem zum anderen und bemerkte mit wachsendem Unbehagen, dass alle Augen auf ihn gerichtet waren...

      "Je näher wir unserem Ziel kommen, desto mehr scheint Ihnen daran zu liegen, uns aufzuhalten, Mr. McCann", war Lauras ruhige Stimme zu hören.

      Sie sagte das so, als sei es eine Feststellung, an der sich kaum noch etwas bestreiten ließ. Von Anfang an hatte sie dem Sheriff von San Pablo misstraut.

      "Ich habe es nie beweisen können, dass Sie mit diesen Kerlen unter einer Decke stecken, aber Sie müssen zugeben, dass da ein paar Merkwürdigkeiten sind..."

      McCann schluckte.

      Er wirkte wie ein in die Enge getriebenes Tier.

      Seine Hand ging in die Nähe der Hüfte, aber Farley wusste im Voraus, dass er nicht ziehen würde - selbst wenn er möglicherweise auf der anderen Seite stand.

      McCann konnte sehr wohl abschätzen, wie hoch das Risiko war. Und wenn er sich nicht völlig sicher war, würde er nichts unternehmen.

      "Sie sehen das ganz falsch, Miss..."

      "Dann erklären Sie es mir, Sheriff. Ich bin gespannt darauf!"

      McCann schien keine rechte Erklärung parat zu haben, aber Laura ließ nicht locker. Sie war eine sehr zielstrebige Frau, die genau wusste, was sie wollte.

      "Welcher Huf soll denn lahmen?", erkundigte sie sich nicht ohne Spott in der Stimme. "Zeigen Sie ihn uns..."

      Der Sheriff bekam ein ziemlich rotes Gesicht.

      Dann mischte Farley sich ein.

      "Warum soll sein Gaul nicht lahmen?", meinte der Marshal plötzlich. "Ich denke, er sagt die Wahrheit..."

      "Farley!"

      Laura schien empört.

      Aber Farley achtete nicht weiter darauf. Er wandte sich stattdessen an McCann. Die beiden sahen sich einen Augenblick lang an. McCann wirkte ein wenig erleichtert, Farley eher nachdenklich.

      "Vielleicht ist es das Beste, wenn Sie sich erst einmal um Ihren Gaul kümmern, Sheriff..."

      "Ja, bestimmt..."

      "Sie wissen ja, wohin wir reiten. Die Beschreibung der beiden Latinos haben Sie auch mitgekriegt..."

      "Ja."

      Farley hob Zeige- und Mittelfinger zum Gruß an die Hutkrempe, zog dann sein Pferd herum und meinte: "Los, worauf warten wir noch? Wenn wir hier anfangen, Wurzeln zu schlagen, werden wir der Bande nie das Handwerk legen können!"

      25

      "Warum haben Sie das getan?", fragte Laura, als die Gruppe McCann hinter sich zurückgelassen hatte. "Er wird nichts Eiligeres zu tun haben, als seine Komplizen zu warnen!"

      "Ich weiß", erklärte Farley.

      Die Tatsache, dass McCann selbst darauf gedrängt hatte, dass ihn die anderen allein zurückließen, sprach dafür, dass er die Viehdiebe nicht zu fürchten hatte...

      McCann war ein ängstlicher Mann, der sich kaum unnötigerweise einer Gefahr aussetzte, die sich vermeiden ließ.

      "Ich verstehe Sie nicht, Farley!"

      "Wenn er wirklich einer von ihnen ist, dann kann er uns so weniger gefährlich werden, finden Sie nicht? Dieser Clayburn und seine Leute wissen längst, dass wir im Anmarsch sind. Sie sind gewarnt. Aber mit jemandem zu reiten, auf den man sich nicht hundertprozentig verlassen kann, das kann unter Umständen mal ins Auge gehen..."

      Ihr Gesicht wirkte jetzt nachdenklich.

      "Vielleicht haben Sie Recht."

      26

      Es war wie ein Gewitter aus heiterem Himmel.

      Plötzlich hagelte es mindestens aus einem halben Dutzend Rohren Blei und der Tod hielt reiche Ernte. Alles ging unwahrscheinlich schnell vor sich.

      Zu schnell.

      Mickey erwischte es als ersten.

      Er konnte nicht einmal mehr sein Gewehr hochreißen und einen Schuss zurückgeben. Eine Kugel fuhr ihm mitten durch den Hals und trat auf der anderen Seite wieder heraus.

      Ein zweiter Schuss schlug ihm in die Brust, riss ihn nach hinten und ließ ihn rückwärts auf den steinigen Boden schlagen.

      Das Pferd bäumte sich auf und rannte wiehernd davon.

      Wainright hatte blitzschnell reagiert.

      Seine Hand war zum Colt an der Hüfte gefahren, hatte die Waffe herausgerissen noch fast im selben Moment geschossen.

      Aber dem Geschosshagel, der da auf den kleinen Trupp niederprasselte, hatte der Vormann nichts entgegenzusetzen.

      Ein Ding erwischte ihn am Arm und ließ seinen Ärmel rot werden. Eine zweite und eine dritte Kugel zerfetzten ihm dann den Oberkörper.

      Sein Gaul preschte wild nach vorn.

      Das Tier war verrückt vor Angst.

      Der tote Wainright fiel zunächst vornüber, dann rutschte er aus dem Sattel. Sein linker Fuß hing noch im Steigbügel, als der Gaul davonjagte und so wurde der Vormann noch einige Pferdelängen weit über den Boden geschleift.

      Es war eine Todesfalle, das war Farley instinktiv sofort klar. Und doch - es war den Angreifern gelungen, den Trupp, anders als beim ersten Gefecht, vollständig zu überraschen.

      Die Banditen hielten sich hinter ein paar Felsen verborgen.

      Eine hervorragende Schussposition! Das eigene Risiko war dagegen ziemlich gering...

      Und

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