Der letzte Dollar. Markus J. J. Jenni
Чтение книги онлайн.
Читать онлайн книгу Der letzte Dollar - Markus J. J. Jenni страница 6
„Das ist die beste Kritik der Welt, wenn neben dem, was einem missfällt, man selbst etwas Besseres stellt.“
Kritik also 'JA', jedoch nur in einer konstruktiven Geistes-Haltung.
Rund um das Messegelände waren Polizeibeamte positioniert. Der Sicherheitschef der regionalen Polizei, Marc Le Clerc, meinte humorvoll zu seinem Kollegen, der für die Sicherheit der gesamten Veranstaltung verantwortlich war:
„Eine Konferenz ist ein Treffen, wo viele hineingehen, aber wenig dabei herauskommt.“
„Hoffentlich ist es dieses Mal anders. Heute ist VIP-Tag“, antwortete dieser.
Dass die Situation für uns Menschen auf diesem Planeten wirklich ernst zu nehmen und ein rasches Umdenken von hoher Wichtigkeit ist, bestätigten inzwischen immer mehr Politiker. Auch das EU-Parlament in Strassburg hatte inzwischen den «Klimanotstand» für Europa ausgerufen. Die Abgeordneten stimmten mit grosser Mehrheit für eine entsprechende Resolution. Dies war zwar ein symbolischer Akt, der aber Druck auf eine konkrete Gesetzgebung aufbauen sollte. Mit dieser Resolution sollte ausserdem unterstrichen werden, dass wegen des Klimawandels jetzt dringend gehandelt werden müsse. Die ZukunftsKonferenz stand also unter einem guten Stern – hoffentlich!
Den Besuchern sollte es leicht gemacht werden, sich nach dem Eintreten in die Konferenzhalle rasch von Stress und Alltagshektik zu befreien – vor allem aber auch von Vorurteilen. In entspanntem Zustand würde man sich bekanntlich besser auf das Wesentliche konzentrieren können. Sich und sein Leben wieder einmal von aussen betrachten, so wie Christian Morgenstern schon sagte:
„Man sollte von Zeit zu Zeit von sich zurücktreten, wie ein Maler von seinem Bilde."
Alles war so vorbereitet worden, dass die Teilnehmenden sozusagen kontemplativ in die vorgegebenen Themen eintauchen konnten. Auch das war neu für eine Zukunfts-Konferenz: Schweigen, anstatt viel zu reden! Um sich so der eigenen Intuition besser öffnen zu können. Inspiration erfahren! Instinktiv wahrnehmen können, was jetzt so dringend zu tun sei. Denn jetzt ginge es schliesslich um unser Überleben. Selbstverständlich solle man auch seinen Intellekt gebrauchen. Jedoch am besten ohne die antrainierten „Wissens-Programme“, die unser Leben bisher so dominant bestimmten. Und uns schliesslich an diesen gefährlichen Punkt gebracht hätten, wo wir uns jetzt befinden. Ein neu entstehendes „Brain-Network for future“ würde angestrebt, hiess es in der Einladung.
Die Methode und die Didaktik der ZukunftsKonferenz zielten also in erster Linie darauf ab, den Teilnehmenden die Möglichkeit zu bieten, das Thema 'Zukunft' intuitiv erfahren zu können – ohne Fremdbeeinflussung!
So könne jeder Einzelne aus seinem tiefsten „Innern“ heraus und unbeeinflusst von bisherigen Lehren oder Erfahrungen, vor allem die langfristigen Auswirkungen der heute lebensbedrohlichen Situation vorurteilsfrei beurteilen.
Der Weg in die Zukunft würde die Gäste durch sieben Themen führen. Für jedes Thema sei in einem separaten Raum eine Ausstellung aufgebaut worden. Bilder, Videos, Texte, sowie passende Hintergrundgeräusche würden den Besuchern helfen, sich rasch in das jeweilige Thema einzustimmen.
Beim Betreten des Raumes sei man gebeten, sich einige Zeit still hinzusetzen und sich mit dem Thema „innerlich“ zu beschäftigen. Dabei könne man auf die eigene „Innere Stimme“ hören. Kopf und Herz sollten dann ehrliche Antworten bewusst machen – frei von jedweden Ängsten und Vorurteilen. Auch das war für viele neu.
Bereits auf der Einladung wurde der italienische Mathematiker, Philosoph und Physiker Galileo Galilei (1564-1642) zitiert: „Man kann einen Menschen nichts Lehren, man kann ihm nur helfen, sich an das Wissen in sich selbst zu erinnern.“
Basierend auf dieser Grundlage, also des sich „Erinnerns an die Prinzipien des Lebens“, würde den Teilnehmern wahrscheinlich eine ausserordentliche Erfahrung möglich werden. Ein solches inneres Erlebnis sei aber in dieser aussergewöhnlichen Situation, in der wir uns heute befinden dringend not-wendig – und für eine neue Zukunft sogar „matchentscheidend"! Deshalb müsse man jetzt neue Wege einschlagen!
Tom konnte sich überhaupt nicht vorstellen, wie mit einem solchen Konzept die Welt 'gerettet' werden könnte. Er war fest überzeugt davon, dass jedes Problem mit Geld zu lösen sei.
Aber spezielle Umstände erfordern bekanntlich spezielle Massnahmen", reflektierte Tom, als er über das Syndikat seine Einladung zu dieser Konferenz erhalten hatte. Noch etwas beschäftigte ihn: Was war gemeint mit „Raum der Erkenntnis“?
Auf der Einladung wurde nämlich erwähnt, dass man nach dem Besuch aller Themen in einen weiteren Raum, den „Raum der Erkenntnis“, gelangen würde. Dort könne man sich miteinander über die gemachten Erfahrungen und Erkenntnisse austauschen – Netzwerken, Ideen entwickeln und Pläne für eine neue Zukunft schmieden.
Zum Abschluss würde dann jeder Teilnehmer ein „Natur-Wunder"-Geschenk erhalten. Dieses sei mit einer unvergesslichen „Hausaufgabe“ verbunden.
Nur was sollte das sein?
Tom war skeptisch. Aber grundsätzlich offen für Neues. Er wusste: „Wer vom Wandel profitieren will, muss ihn begrüssen". Deshalb stellte er sich bewusst positiv auf diese Konferenz ein.
Eine Illustre Gästeschar würde an diesem heutigen Tag teilnehmen! Der Einladung lag eine Liste bei, die aufzeigte, dass u. a. folgende Persönlichkeiten zu dieser Konferenz erwartet würden:
● Für die USA der Finanzexperte Tom Archibald Teyler sowie die Sprecherin für die Eröffnungsrede, Audrey Shenandoah.
● Für die BRIC-Staaten: Frau Swetlana Gorci, Beraterin des russischen Präsidenten.
● Für die Arabische Liga: Ali Ben Habib, Berater des Präsidenten der Arabischen Liga.
● Für die Afrikanische Union: Moussa Faki, Aussenminister von Tschad.
● Für die Europäische Union: Svenja Schulze
● Und als Spezialgast für Italien: Maria Piatti.
Ausserdem waren eingeladen: Vertreter internationaler Umweltverbände wie z. B. WWF-International, MyClimate, Greenpeace, aber auch MSF– Medecins sans frontiere und UNICEF International. Für Wirtschafts- und Fachverbände waren weitere Termine vorgesehen. Warum gerade Maria von ihrer Partei in Italien nach Paris zu diesem „VIP"-Anlass delegiert wurde, war ihr zwar ein Rätsel, aber sie war auf jeden Fall sehr begeistert davon, sich in diesem illustren Kreis für eine bessere Welt einsetzen zu dürfen.
Michelle Obama, die frühere First Lady der USA, sandte eine Grussbotschaft und erinnerte daran, dass den Frauen in Zukunft eine bedeutungsvolle Rolle zustehen würde.
Der als Natur- und Umweltschützer bekannte Prinz Charles vom Vereinigten Königreich Grossbritannien sandte ebenfalls eine Grussbotschaft. Er beglückwünschte die Teilnehmer und zollte ihnen seinen Respekt für ihre Aufmerksamkeit, die sie heute dem wichtigsten Anliegen der Menschheit – unserer Zukunft – erweisen würden.
Al Gore, ehemaliger Vize-Präsident der USA in der Regierung von Bill Clinton, bot den Teilnehmern an, sich bei Interesse direkt an ihn zu wenden. Spannend!
Um die Gäste bereits vor der Konferenz