Glück macht glücklich. Michael Herz
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WIE ENTSTEHT DAS GLÜCK?
Wo soll das Glück auf einmal herkommen? Was ist überhaupt die Ursache des Glücks? Gibt es Glück einfach so, weil die Sonne scheint? Denn kaufen können wir es nicht, das wissen wir ja bereits.
Kann ich es erreichen, dass ich konstant glücklich bin, also die ganze Zeit vom Aufstehen bis zum Schlafengehen oder geht das überhaupt nicht? Oder kann ich auch nur mal kurz glücklich sein, weil mich ein Mensch heute angelächelt hat? Hast Du Dir mal überlegt, wie lange Du glücklich bist, wenn Dich ein Mensch auf der Straße scheinbar ohne Grund anlächelt? Stunden unter Umständen. Das ist auch die Überlebenstaktik der alten, vereinsamten Leute. Sie ziehen das bisschen Lebensfreude aus wenigen Minuten dauernden Gesprächen von vorbeiziehenden Passanten. Wenn sie das nicht täten, wären sie vermutlich schon nicht mehr unter uns.
Aber warum sind alte Menschen unglücklicher als junge? Warum ist das Glück, die Unbeschwertheit des Lebens fast nur in der Jugend vorherrschend? Was ist so anders an Alt und Jung? Fragen, für die wir eine Antwort brauchen.
UNSERE REALITÄT
DIE REALITÄT IST NUR EIN KLEINER TEIL UNSERES WIRKENS
Wir wissen die Realität ist unser Ort des täglichen Handelns und der zeitliche Moment für all unsere Entscheidungen. Hier wägen wir zwischen Pro und Contra ab und bestimmen damit unsere neue Richtung. Die Realität ist letztendlich – was auch sonst – der Dreh- und Angelpunkt in unserem Leben. Nur das was wir sehen und hören, was wir anfassen und damit fühlen können, was uns so richtig stabil die Grenzen aufzeigt ist unsere Welt, und in dieser sollten wir tunlichst mit beiden Beinen im Leben stehen, wenn wir denn in diesem Leben etwas erreichen wollen.
Das dachten wir vermutlich bis heute, aber dennoch ist die Realität nur ein kleiner Teil unseres Wirkens. Unsere Realität ist tatsächlich nur das Ergebnis von etwas viel Größerem, etwas darüber Liegendem, was diese sogenannte Realität überhaupt erst in unser Leben ruft. Und damit sind überraschender Weise nicht unsere Taten, die unser Schicksal bestimmen – es sind einfach nur die Gedanken von uns (allen). Unsere ureigenen Gedanken erzeugen diese Realität, die wir tagtäglich erfahren – sie erzeugen genau diesen Tagesablauf, der sich so häufig gegen uns stellt - wir boykottieren tatsächlich uns selbst mit unseren Gedanken.
Damit muss als logische Folge unsere geliebte Realität alles andere als real sein, was schon seltsam ist. Auch ich habe viele Jahre gebraucht, um endlich dem Treiben in der Realität nicht mehr die erste Priorität zu geben. Damit ist übrigens das Wort „Realität“ eine falsche Bezeichnung – seltsamerweise ist es sogar das Gegenteil. Ist es nicht interessant, wie sich dieses Wort in unseren Wortschatz hinein schmuggeln konnte, und wie wir dann bei „Realität“ etwas Reales, etwas Solides, etwas Bodenständiges vermuten? Damit ist letztendlich die Täuschung perfekt, und wir akzeptierten nichts anderes mehr, obwohl dieses Wissen bereits so alt ist wie die Menschheit selbst. Kaum behauptet jemand das Gegenteil, sind wir scheinbar gehemmt, die Dinge in Frage zu stellen.
Die Realität kann damit nur noch rein virtuell sein, also eine Illusion, wie übrigens das Internet auch - alles ist nur eine Illusion. Sie ist somit nichts anderes als eine interaktive Spielelandschaft, die wir selbst mit unserem Geist, sprich mit unseren Gedanken erschaffen haben und sie täglich so erfahren, wie wir sie gestern erdachten.
Am Anfang habe ich mich mit dieser Erkenntnis, die nicht so neu ist, wie sie erscheint, auch sehr schwer getan. Anderseits wusste ich, seitdem ich mich erinnern kann, dass die Realität nicht gut ist für mich. Ich habe mich daher immer im Schatten aufgehalten, mich immer in der zweiten Reihe bewegt, was im Nachhinein gesehen wohl meine Spiritualität am Leben erhalten hat.
Mit dieser Botschaft, dass also unsere Gedanken Realität erzeugen, stürzen wir uns in ein neues Abenteuer, wir tauchen in die Welt der Gedanken, in die Welt der Spiritualität ein. Und wenn es denn überhaupt so etwas wie Realität gibt, dann ist es unsere Gedankenwelt, auch geistige oder spirituelle Welt genannt. Sie ist die Schaltzentrale für unser später sichtbares Dasein in der Welt der fünf Sinne, die uns als Realität wohlbekannt ist.
Aus den heutigen Gedanken wird folgerichtig unsere zukünftige Realität erschaffen, oder anders ausgedrückt, die jetzige Realität haben wir in der unmittelbaren Vergangenheit im Wesentlichen so konstruiert, wie sich diese in diesem Moment zeigt.
Mit dieser Erkenntnis werden unsere Gedanken mit der Zeit unseres Trainings realer als unsere Realität in diesem Moment. Das Innere in uns wird somit realer als die äußere Welt. Unsere bisher geliebte Realität ist damit nichts anderes als das Ergebnis unserer Gedanken, und je weiter wir uns entwickeln, umso stärker fühlen wir, dass dies wahr ist und wir bewusst die Realität in Ruhe lassen.
An so etwas wie Gedanken hätten wir sicherlich nicht gedacht. So etwas Einfaches. Wir haben sie immer bei uns und können eigentlich so ganz nebenbei uns eine neue Zukunft basteln und dabei unserem Glück auf die Sprünge helfen. Dafür werden wir lernen, unsere Gedanken zu kontrollieren und sie ganz bewusst einzusetzen, exakt so wie Programmierer ihre Software schreiben, bei der jedes Wort seine Bedeutung hat und damit einen Einfluss auf unsere zukünftige Realität, letztendlich auf unsere Lebensfreude ausübt.
Vermutlich ist es erst einmal schwer zu verkraften, dass wir mit unserem Tun so danebenliegen und nichts ist für den Menschen schwieriger, als seinen Glauben zu verändern. Der Glaube des Menschen ist stabiler als die dickste Mauer und damit auch sein größtes Hindernis sich selbst zu verändern. Wie lange hat es gedauert bis die Menschen es akzeptiert haben, dass die Erde rund ist und keiner runterfallen wird. Auch der Glaube an die Medien ist ungebrochen, ein Milliardenmarkt, auch wenn wir offiziell nicht dran glauben, aber insgeheim doch die Informationen in ihnen suchen, die uns vielleicht ein wenig glücklicher machen.
Wir wissen es eigentlich besser, aber trotz besseren Wissens verhalten wir uns gegenteilig. Aber wieso vertrauen wir dem Äußeren mehr als unserem Inneren?
Dafür gibt es tatsächlich einen gewichtigen Grund und der ist unverhofft einfach. Es ist unsere ganz persönliche Programmierung, es ist unsere Kindheit mit unserer Umwelt, den Eltern, den Freunden, den vielen Lehrern, den Medien, sie programmieren uns. Sie kochen uns jeden Tag etwas weicher, bis wir den ganzen Unsinn glauben. Was machen Kinder, wenn sie heranwachsen? Sie kopieren Mama und Papa und später den Rest der Welt. Erst wenn sie fast erwachsen sind, haben sie die mentale Fähigkeit, also die geistige Fähigkeit, Dinge tatsächlich substantiell zu hinterfragen, aber da sind sie bereits so stark konditioniert, sodass für aufkommende Fragen seichte Antworten ausreichen. Und je älter wir werden, umso mehr sind wir konditioniert, und umso unglücklicher sind wir auch - es gibt nicht wirklich viele ältere Menschen, die noch echte Freude in ihrem Leben spüren.
Weil die äußere Welt, also die Realität, für uns die wichtigere Welt ist, vernachlässigen wir die innere. Weil wir unserer inneren Welt nicht die Bedeutung, die sie verdient beimessen, sind wir in der äußeren Welt gefangen. Regelrecht gefangen, in unserem selbst gebauten Gedankenkäfig.
Wir haben nicht den Hauch einer Ahnung wie wichtig eigentlich unsere innere Welt ist. Wir blenden sie regelrecht aus. Und wenn dann doch der eine oder andere von uns den Schmerz nicht mehr erträgt, dann gibt es zum Glück den Psychiater, der mit seinen Medikamenten unsere inneren Hilfeschreie zu dämpfen weiß.
Für die westliche Welt gibt es nur die äußere Welt, Realität genannt. Unsere Gedanken, unsere Wünsche, unsere Sehnsüchte werden nur als Zeitvertreib unseres Denkens gewertet und entsprechend unbeachtet gelassen. Somit werden wir verdammt, verführt zu Ersatzbefriedigungen, auf denen unsere ganze Wirtschaft baut. Damit greift die ganze Palette der Süchte, wie Macht, Geld, Konsum, Essen, Nikotin, Alkohol,