Gemordet wird in langen Sommernächten: Krimi-Lesefutter Thriller Paket. A. F. Morland

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Gemordet wird in langen Sommernächten: Krimi-Lesefutter Thriller Paket - A. F. Morland

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Dann bewies ich ihnen, dass sie sich auch mal beeilen konnten. Wir waren schon im Lift, als ich meinen Bericht beendete.

      Nun wussten sie, wohin es ging: zu Mei Chens Tankstelle. Sozusagen zur Höhle des Löwen.

      27

      Während wir auf der Fahrt in die Sidway Street waren, riegelte die Tyrrell-Gang die Gegend um Mei Chens Tankstelle hermetisch ab. Gleich sollte der Krieg ausbrechen.

      Wie sie es exerziert hatten, fuhr ein Mann von der Tyrrell-Gang an der Zapfsäule vor. Er presste dem Tankwart seinen Revolver in den Rücken und verlangte von ihm, zu Montague Ross gebracht zu werden.

      Die beiden setzten sich in Bewegung. Zwei weitere Tyrrell-Männer folgten ihnen. Sie waren mit Maschinenpistolen bewaffnet und stellten das Exekutionsduo dar.

      Der Tankwart musste sie ins Gebäude bringen. Er führte sie eine steile Treppe hinunter und einen langen Betongang entlang.

      Im letzten Moment überlegte es sich der Tankwart noch. Er stieß einen gellenden Warnschrei aus. Das kostete ihn das Leben. Denn der Mann mit dem Revolver drückte augenblicklich ab.

      Durch den Schrei alarmiert, stürzten Ross’ Leibwächter in den Gang. Es kam zu einem teuflischen Gefecht, in dem Ross’ Leibwächter auf der Strecke blieben.

      Montague Ross hörte die Schüsse. Er hatte das Glück, dass seine Leibwächter die Eindringlinge so lange aufzuhalten vermochten, dass er schnell ein paar wichtige Sachen in seine Tasche stopfen und mit Mei Chen durch einen Geheimgang verschwinden konnte.

      Als die Tyrrell-Gangster endlich in das Ross-Versteck konnten, war es leer.

      Daraufhin zogen sie sich schnell wieder zurück. Phase zwei ihrer Aktion lief an: Der Mann mit dem Revolver rannte zu seinem Wagen. Er schaltete die Zeitzündung der darin installierten Bombe ein. Dann räumte die gesamte Tyrrell-Gang das Feld.

      Mei Chens Tankstelle flog unter unzähligen Detonationen in die Luft. Es war wie der Weltuntergang. Die Fenster der umliegenden Häuser wurden von der ungeheuren Druckwelle eingedrückt, eine riesige Flammensäule stieg aus einem tiefen Krater, und über allem schwebte drohend eine pechschwarze Rußwolke.

      28

      Wären sie nicht so gelaufen, wäre ich vielleicht gar nicht auf sie aufmerksam geworden.

      Sie waren aus einer Baracke gekommen. Er trug eine Tasche in der Rechten und schleppte das Mädchen an der Linken.

      „Da sind sie!“, triumphierte ich und trat kräftig auf die Bremse.

      „Wer?“, fragte Charles Lenoire.

      „Montague Ross und Mei Chen.“ Ich wies mit dem Zeigefinger nach den beiden. Lucky March war meiner Meinung nach das größte Zeichentalent, das Mutter Erde je beherbergt hatte. Ich hatte Ross und seine Freundin sofort wiedererkannt.

      „Was tun wir jetzt, Biff?“, erkundigte sich Charles.

      Ich wies auf den in einiger Entfernung hochsteigenden Rußpilz und sagte: „Nachdem wir uns allem Anschein nach die Tankstelle bereits sparen können, werden wir uns an die beiden halten. Mal sehen, wohin die Vögel fliegen.“

      „Warum kassieren wir sie nicht sofort?“, fragte Charles ungeduldig.

      „Weil sie das Geld nicht bei sich haben“, klärte ihn Susan ruhig auf.

      Ich drehte mich zu Charles um und grinste. „Geht es uns denn nicht mehr um die zehn Prozent von der Neunhundertfünfzigtausend-Dollar-Beute?“

      Nun grinste auch Charles. „Doch, doch, Biff. Natürlich. Die hab’ ich nicht vergessen.“

      „Wir bekommen die zehn Prozent aber doch nur, wenn...?“

      „... wenn wir die Banknotenbündel zurückbringen“, vervollständigte Charles meinen absichtlich abgebrochenen Satz.

      „Eben“, nickte ich. „Deshalb werden wir uns an die Fersen der beiden heften. Vielleicht führen sie uns zu ihrem versteckten Sparstrumpf.“

      Der kleine Ross riss hektisch die Tür eines Wagens auf. Es war ein dunkelgrauer Thunderbird. Ross schleuderte die Tasche auf die hintere Sitzbank, machte dann der Chinesin ein Zeichen, sie solle sich beeilen, rutschte hinter das Volant und startete den Motor hastig.

      Wenige Augenblicke später flitzte der Thunderbird an meinem hinter einem riesigen Laster versteckten Mustang vorbei.

      „Dann haltet mal schön die Däumchen“, sagte ich und ließ die Kupplung kommen.

      Ross fuhr nicht schneller, als er durfte. Er wollte nicht riskieren, dass ihn eine Verkehrsstreife wegen Schnellfahrens festnagelte.

      Von Mei Chen war nur noch ein kleines Haarbüschel zu sehen. Sie war tief in die Polsterung gerutscht und wäre wahrscheinlich am liebsten noch viel tiefer untergetaucht.

      Ross wählte vorwiegend verkehrsarme Straßen. Er wechselte oft die Richtung, um etwaige Verfolger abzuschütteln, doch er rechnete nicht mit meiner Hartnäckigkeit. Wenn ein Privatdetektiv das Beschatten nicht beherrscht, dann sollte er besser auf Milchmann umsatteln.

      Trotz der zahlreichen Kursänderungen war deutlich zu erkennen, dass Montague Ross dem Norden der Stadt zustrebte.

      Allmählich säumten flache Vorstadthäuser die breiter werdende Straße. Es sah ganz so aus, als wollte Ross Chicago verlassen.

      „Wo fährt der Kerl denn hin?“, fragte Charles ungeduldig.

      „Momentchen, ich fahr gleich mal vor und frage ihn“, grinste ich.

      „Was ist, wenn der eine Rundreise durch die Staaten macht, Biff?“

      „Dann machen wir die Rundreise eben mit“, lachte ich.

      „Was haben Sie gegen die Staaten, Charles?“, fragte Susan amüsiert. „Ich wette, Sie kennen die meisten Sehenswürdigkeiten noch gar nicht.“

      „Die Wette haben Sie bereits gewonnen“, knurrte Lenoire. Ich konnte ihn gut verstehen. Mir ging es ähnlich wie ihm. Ich wollte auch endlich zupacken. Doch ich wusste aus Erfahrung, dass es besser war, den richtigen Zeitpunkt abzuwarten. Selbst wenn dabei manchmal die Nerven beinahe schon in Fransen gingen.

      Ross hielt an einer Tankstelle.

      Ich steuerte meinen Mustang sofort rechts ’ran, ließ ihn bis zu einem Berg von Ölfässern, die vor einem langgezogenen Blechschuppen aufgestapelt waren, rollen und wartete ab.

      Susan steckte mir eine Zigarette an. Ich rauchte mit tiefen Zügen und gewann viel von meiner verlorengegangenen Ruhe wieder.

      „Bist du auch seiner Meinung, Susan?“, fragte ich meine Partnerin und wies mit dem Daumen auf Lenoire. „Sollen wir uns Ross jetzt schon schnappen?“

      „Ich bin überzeugt, die Polizei würde es aus ihm herausbekommen, wo er das Geld versteckt hat“, warf Charles noch in die Waagschale.

      Ich

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