Shinobi - Der Weg der Schatten. Danny Seel

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Shinobi - Der Weg der Schatten - Danny Seel Shinobi

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so gut, musste er sich eingestehen. Er hatte gegen sie keine Chance. Er konnte nur Ausschau auf eine Fluchtmöglichkeit halten. Ein Pluspunkt war jedoch, dass die Dōshin nicht so hochqualifiziert waren wie normale Samurai. Hastig durchzählte er seine Angreifer.

       Zwei Samurai und drei Komono.

      Wütend biss er sich auf die Lippen. Über die Komono machte er sich keine Sorgen. Es waren die zwei Bushi, die ihm alles erschweren würden. Trotzdem war er ein wenig erleichtert. Es war eher eigenartig, dass sie so viele Komono bei sich hatten, während sie, die eigentlichen Polizisten, so wenige waren.

      Wahrscheinlich verfolgen die meisten Dōshin entweder Rintaro oder Suzaku, dachte er.

      Die zwei Samurai zogen ihre Katana heraus, während die Komono nach den Waffen griffen, die sie eben dabeihatten. Yujiro zweifelte nicht daran, dass sie diese gegen ihn einsetzen würden. Obwohl Polizisten meistens Kriminelle entwaffneten und unversehrt ins Gefängnis brachten, wo sie blieben, bis man sie verurteilte, würde es diesmal nicht der Fall sein, wenn sie wirklich wussten, wieso er hier war.

      Einer der Dōshin, der eine Narbe auf seiner linken Wange hatte, näherte sich Yujiro.

      „Bereit zu sterben?“, fragte er grinsend, ohne seinen Gegner dabei aus den Augen zu lassen. Die anderen sahen dies als Aufforderung an, ihm zu folgen.

      Auf einmal stürzten sich zwei Männer gleichzeitig auf ihn und er drehte sich leicht in ihre Richtung. Rasch warf Yujiro das Metallgewicht der Kusarigama gegen den Kopf eines der Komono. Dieser hatte keine Erfahrung darin, wie man jemanden mit einer seilartigen Waffe bekämpfen sollte und konnte dem Angriff gerade noch entkommen, indem er sich duckte und ängstlich zurückwich.

      Inzwischen war der andere Angreifer mit hoch erhobenem Schwert sehr nah an den Shinobi herangekommen und hackte nach diesem. Yujiro benutzte die sichelförmige Klinge, um den Angriff zu parieren, konnte jedoch der Stärke des Dōshin nicht standhalten. Mithilfe einer Rückwärtsrolle brachte er sich in Sicherheit, wobei ihm sein Strohhut vom Kopf flog.

      Währenddessen stürzten sich die drei Polizisten auf ihn, die nun seitlich hinter ihm waren. Yujiro kreiste die Kusarigama noch einmal über seinem Kopf und schwang sie dann in einem Kreis auf ihre Füße zu. Dabei erwischte er einen, der mit einem Schrei niederging, während sich die anderen eilig zurückzogen.

      Hinter sich nahm Yujiro eine Bewegung wahr. Blitzschnell drehte er sich um und sah den Polizisten mit der Narbe auf ihn zukommen. Der Letztere schlug mit seinem Schwert nach dem Shinobi, der den Angriff nicht mehr rechtzeitig abwehren konnte.

      Er versuchte sich in Sicherheit zu bringen, doch das Katana sauste seitlich von links auf ihn zu und bohrte sich leicht in seine Schulter. Noch weiter wegspringend, stöhnte er kurz vor Schmerz auf und warf vergeltend das Metallgewicht seiner Kusarigama mit einem Schwung auf seinen Gegner. Der vernarbte Dōshin versuchte ihr auszuweichen, doch vergeblich.

      Während sich die Kette schnell um das Katana des Polizisten wickelte, blickte Yujiro hastig über die Schulter. Ohne zu zögern, warf er einen Shuriken auf die anderen Männer, die sich auf ihn stürzen wollten und die nun zurückwichen. Mit einem heftigen Ruck zog der Shinobi dann an der Kette, um seinen Widersacher zu entwaffnen. Der Samurai war fest entschlossen, sein Schwert zu behalten, und stolperte, aus dem Gleichgewicht gebracht, ein paar Schritte auf seinen Gegner zu. Dabei kam er Yujiro so nahe, dass dieser sich nicht davon zurückhalten konnte, ihm mit seiner sichelförmigen Klinge die rechte Wange aufzuschlitzen.

      „Das sollte deine Narben ausgleichen“, sagte Yujiro hämisch grinsend.

      Plötzlich schwang er seine Klinge und schlug mit deren Ende seinem Gegner mit solch einer Wucht gegen die Stirn, dass dieser das Bewusstsein verlor, noch ehe er überhaupt am Boden aufschlug. Während Yujiro durch ihn abgelenkt war, wurde er von hinten von drei weiteren Widersachern attackiert. Doch dieses Mal war es schon zu spät für ihn; er konnte es unmöglich schaffen, alle Stöße zu parieren.

      Blitzschnell führte er eine Vorwärtsrolle durch, sprang auf, drehte sich wieder zu ihnen um, wich einem Komono aus, blockierte einen Hieb mit der sichelförmigen Klinge des Kusarigama, konnte jedoch nicht schnell genug reagieren, als der Dōshin einen Schwertstoß an ihm ausübte und seinen Schenkel traf. Yujiro zuckte zusammen und unterdrückte einen Schmerzensschrei, wobei er seine Kusarigama wegen der Heftigkeit des Angriffs fallen ließ. Er wusste, dass diese Waffe seine einzige Überlebenschance gewesen war, da deren immense Reichweite seine Gegner auf Distanz gehalten hatte.

      Er spürte, wie Blut seinen Schenkel hinuntertropfte, als er geschwächt auf das Knie seines verwundeten Beines sank. Halb kniend, halb stehend riss er ein Ninjatō aus seinem Gewand, um weitere Schwerthiebe abzuwehren. Schnaufend sammelte er seine letzten Kräfte und erhob sich auf seine wackeligen Beine.

      Die beste Verteidigung ist der Angriff, dachte er, während er seine Widersacher beobachtete, die ihm siegessicher näherkamen. Der unerwartete Angriff.

      So schnell, wie es mit seinem verwundeten Bein nur möglich war, schlug er das Tantō, das Kampfmesser, eines angreifenden Komono zur Seite und sprang vorwärts. Beinahe erstarrte der unerfahrene Assistent der Dōshin vor Schreck wegen des unerwarteten Stoßes und versuchte der Klinge auszuweichen.

      Mit einem Schwung seines Kurzschwertes schlitzte der Shinobi seinem Widersacher die Kehle auf. Die Augen des Komono wurden glasig und er fiel zu Boden, als Yujiro das Ninjatō wieder an sich zog.

      Wegen dieses Angriffs verlor er nicht wenig Blut im Bein, sodass seine Sicht sich vernebelte. Zu allem Übel nutzte einer der Polizisten diesen Augenblick aus, um ihn von hinten anzugreifen. Instinktiv drehte sich Yujiro um und bemühte sich, dem Schwerthieb zu entkommen. Die gegnerische Klinge schlitzte ihm seinen Kimono an der Seite auf und streifte seine Haut. Er blockierte einen weiteren Angriff und zwang seinen Widersacher zurückzuweichen. Dann wandte er seine Aufmerksamkeit wieder allen seinen Gegnern zu, die jetzt insgesamt „nur“ noch zu dritt waren.

      Wie eine Schwarze Witwe sich einer Fliege nähert, so näherten sich die Polizisten Yujiro, um ihn zu erledigen. Seine Lage schien hoffnungslos zu sein. Sich gegen eine Schar Dōshin zu verteidigen war eine Sache, doch dazu noch umzingelt und verletzt zu sein, das war etwas anderes.

      Er nahm flüchtig wahr, wie ein weiterer Polizist, der gerade angekommen war, sich den anderen anschloss.

      Na toll, genau was ich jetzt brauche, dachte er sarkastisch. Noch mehr Gegner.

      Jetzt waren die Dōshin nur noch drei Armbreiten von ihm entfernt. Erschöpft und verzweifelt suchte Yujiro nach einem Ausweg, obwohl er wusste, dass seine Zeit fast um war. Entschlossen verengte er die Augen zu Schlitzen, ohne sie von seinen Widersachern abzuwenden.

      Zu seiner Überraschung und Freude streckte plötzlich einer der Polizisten einen anderen mit einem Schwertstoß nieder. Dann drehte er sich zu dem nächsten Komono, bevor er ihn mit der Flachseite seiner Klinge gegen die Schläfe schlug und ihn somit außer Gefecht setzte.

      Unfähig zu begreifen, was passiert war, versuchte der letzte Komono, in Angst versetzt, auszuweichen. Ihm gelang es noch in letzter Sekunde einen Hieb zu parieren, bevor er die Flucht ergriff.

      „Holt Verstärkung!“, schrie er, als er in Panik versetzt floh.

      Yujiro blickte seinen Retter, diesen Dōshin, misstrauisch an. Sobald er jedoch dessen vertrautes Gesicht mit einem listigen Lächeln bemerkte, schmunzelte er freudig überrascht.

      „Rintaro! Ich glaube, ich bin noch nie so froh gewesen, dich

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