MAGNETSTURM. T. H. Isaak
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«Was?»
«Wer wird die Auswertung des Flugdatenschreibers vornehmen?»
«Na, unsere Leute vom Flugunfall-Büro, wer denn sonst?»
Patsis seufzt. «Penelope, hast du nicht gehört, was der Verteidigungsminister bei der Pressekonferenz gesagt hat? Hast du nicht mitbekommen, dass zwei Spezialisten aus Frankreich eintreffen werden? Hast du nicht vernommen, dass diese Spezialisten von der Firma Dassault, dem Hersteller des Flugzeuges, gestellt werden?»
Verwirrt starrt sie ihn an.
«Glaubst du, die Dassault-Leute werden sagen: ‚Jawohl, unsere Kiste ist Scheisse, sie macht während des Fluges unkontrollierte Hüpfbewegungen und simuliert das Abstürzen’? Nein, Penelope! Sie werden sagen, es war ein Pilotenfehler.»
«Was meine These stützten würde.»
«Mitnichten. Es hilft einzig Dassault. Die ziehen ihren Kopf aus der Schlinge. Sie werden andererseits wohlweislich auch nicht behaupten, der Pilot habe irgendetwas Negatives absichtlich getan. Auf der Strecke bleiben am Ende die dummen Griechen. Vielleicht auch der Pilot. Er wird heute gelobt, morgen verteufelt. Muss vielleicht eine Strafe für Nichtbeherrschen seines Fluggerätes und fahrlässige Tötung absitzen. Degradiert wird er auch noch. Der Leibwächter wiederum kommt ungeschoren davon. Er hat ja Herzdruckmassage geleistet. Die gute Nachricht: Das Kopfgeld wird, wenn der ganze Spuk vorbei ist, zwischen den Beiden geteilt.»
«Zudem bietet sich für Dassault aktuell eine Gelegenheit, mit einer übergeordneten griechischen Amtsstelle konstruktiv zusammenzuarbeiten», sinniert Pavlides. «Wer weiss, zu welchen Vorteilen ihr dies verhelfen könnte?»
«Siehst du, Mädchen? Dein lieber Gatte hat’s gerafft», brummt Patsis süffisant. «Er denkt weiter. Er sucht auch hinter den Kulissen nach Erklärungen. Und noch was aus meinem reichen Erfahrungsschatz: Eine Hand wäscht die andere, und am Schluss hängt nicht der Schuldige, sondern derjenige, der sich am wenigsten zu wehren weiss. Aber immerhin: Sollte die These stimmen, dass Marangos und Frangoulis unter einer Decke stecken, kommt der Pilot mit fahrlässiger Tötung glimpflich davon. Er kann noch vom Kopfgeld profitieren.»
«Bin ich denn hier die Einzige, die noch logisch denken kann?» presst Livanou hervor.
Betretenes Schweigen.
Patsis schulterzuckend: «Nein, Mädchen. Ich würde es mal so formulieren: Du bist die Einzige, die in eindimensionalen Denkmustern verharrt: Unfall gleich Pilotenfehler oder technischer Defekt.»
Pavlides räuspert sich: «Es reicht nun, Prokopis.»
«Schon gut, schon gut. Euch beiden zuliebe werde ich fortan schweigen.»
«Darauf hättest du ruhig früher kommen können», blafft Livanou.
«Lieber spät, als nie. Ich halte meine Klappe, und du öffnest dafür endlich deinen Geist, Mädchen.»
«Malákas!»
«Das bitte nicht ins Protokoll.»
«Schluss jetzt!» fährt Pavlides schliesslich zwischen die beiden. «Ein bisschen mehr Respekt.»
Er lehnt sich zurück. Schweigt. Reibt sich mit der rechten Hand am Kinn. Beisst sich sanft auf die Oberlippe. Wartet. Die Augen der Sitzungsteilnehmer sind auf ihn gerichtet. Schliesslich fängt er leise an zu sprechen. Leise zwar, aber im Befehlsstakkato.
«Christos, du fährst nach Athen, um die Arbeiten am Flugdatenschreiber und am Stimmenaufzeichnungsgerät zu überwachen. Gleich morgen. Nimm einen deiner Informatik-Cracks mit. Prokopis, du knöpfst dir nochmals den Piloten vor. Gemeinsam mit Penelope. Quetscht ihn aus, besucht ihn Zuhause. Macht euch ein Bild von seiner Familie, seinen Verwandten, seinen Freunden. Und vernehmt Frangoulis. Am besten dasselbe Prozedere wie beim Piloten.»
«Wird nicht einfach sein, mit Frangoulis zu sprechen», wirft der Gerichtsmediziner ein. «Ihm wurde eine intermaxilläre Fixation verpasst.»
«Eine was?»
«Eine Kiefersperre. Dient zur Ruhigstellung bei Frakturen. Der Unterkiefer wird an den Oberkiefer befestigt. Da liegt Sprechen nicht mehr drin. Die nächsten paar Wochen wird er sogar seine Nahrung per Strohhalm zu sich nehmen müssen.»
Pavlides zieht die Augenbraue hoch. An Patsis und Livanou gewandt: «Dann kommuniziert ihr halt schriftlich mit ihm. Noch Fragen?»
«Also, gerade glücklich machst du mich nicht, dass ich mit diesem Besserwisser zusammenarbeiten muss. Aber, was soll’s. Vernunft verlangt Opfer. Es ist vielleicht sogar gut, wenn ich bei den Befragungen mit dabei bin, dann werden diese nicht zu Spiessrutenläufen für die Befragten.»
Sie scheint sich wieder etwas beruhigt zu haben. Das merkt man an ihrem Tonfall. Nicht, dass sie von Patsis’ These überzeugt wäre, aber sie wird sich die nochmals durch den Kopf gehen lassen. Die beiden sind zwar grundverschieden, Patsis und Livanou. Aber zusammenarbeiten können sie. Das haben sie in den letzten drei Jahren mehrmals unter Beweis gestellt. Deswegen setzt sie Pavlides des Öfteren als Team ein.
«Eine Frage habe ich noch», sagt Patsis. «Was tust du?»
«Ich brauche mehr Informationen zum geplatzten Besuch des Vizeministers in Moskau. Zudem werde ich mich um die Personaldossiers der Opfer kümmern. Die sind drei Tage im Verzug. Ich werde sie persönlich holen.»
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