Gottes Feuer. E.D.M. Völkel

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Gottes Feuer - E.D.M. Völkel страница 11

Gottes Feuer - E.D.M. Völkel

Скачать книгу

schrieb, -Hallo Chris, entschuldige bitte, dass ich Dich warten ließ. Deine Mail habe ich nicht erhalten, möglicherweise ist sie im Spamordner gelandet oder im Nirwana meiner Festplatte verschwunden. Bitte ruf mich zurück, sobald Du Zeit dafür hast. LG Eva-.

      Chris las verwundert Evas Mail. ›Ist das ein netter Versuch mich zu manipulieren? Eigentlich sollte sie wissen, dass ich mich beeile und ihre Bitte um Informationen schnell erledige.‹ Er hatte all seine Möglichkeiten strapaziert, es gab jedoch erstaunlich wenig greifbares, viele Gerüchte und noch mehr Spekulationen zu einem verborgenen Goldschatz auf dem alten Fliegerhorst.

      »Hallo Eva, nur ganz kurz, ich habe jede Menge andere Arbeit und schick Dir eine Zusammenfassung. Übrigens, Deine Mail war lieb gemeint, aber schneller ging nicht. Gruß an Moritz, ciao Chris.«

      Eva hörte ihre Mailbox ab, fand Chris Nachricht und öffnete seine Mail. Sie enthielt einen weiteren Hinweis, auf ein Gerücht, das sich überaus hartnäckig, seit 1945 hielt. Angeblich sei Kriegsbeute vom Eschborner Flugplatz ausgeflogen worden und eine der Maschinen nicht in der Heimat angekommen. Dieses Gelände verbarg Ereignisse, die vertuscht und verschwiegen, unter dem Deckel gehalten wurden. Welch hohe Brisanz sie möglicherweise besaßen, war aus den vorhandenen Fakten schwer abzuleiten.

       ›Schade, dass die alten Steine nicht reden können, ich glaube sie würden nicht mehr aufhören, so viel hätten sie zu sagen.‹

      Diese Widrigkeit bestärkte sie, nach Namenslisten der Soldaten zu suchen, welche bis 1944 in Eschborn stationiert waren.

      ›Vielleicht hat Herr Gerhardt noch einen Tipp, wen ich kontaktieren kann.‹ Nachdenklich blätterte sie in ihrer Zusammenfassung,

      1991 - Abzug der Amerikaner. Kaum hatten die Besatzer das Gelände freigegeben, wurden bereits Sondengänger beobachtet, die mit ihren Geräten konzentriert über die jetzt offenen Bereiche des Areals schritten. Dieses Verhalten zog die Aufmerksamkeit der Spaziergänger und Anwohner auf sich. Umgehend griffen die Artikelschreiber der wöchentlich erscheinenden Stadtanzeiger das Thema auf und berichteten darüber.

      1992 - die Stadt Eschborn hatte das Gelände gekauft und begann darauf ein Industriegebiet zu planen. Der erste Unglücksfall des 72-jährigen Rolf-Kaspar M. war zu beklagen. Erhaltene Gebäude, die nicht der Planung im Wege standen, blieben stehen, bekamen ein neues Dach und wurden an ortsansässige Interessenten vermietet. Ein Motorradclub, der Lakota MC, waren dort eingezogen und nutzten die Fuhrparkhalle als Clubhaus. Sie halfen bei der Instandsetzung und kümmerten sich um das angrenzende Gelände. Alle Beteiligte freute diese Lösung, jetzt waren sie weitgenug entfernt und störten bei ihren Partys keine Anwohner mehr.

      ›Der Motorrad Club war seit langem auf dem Gelände beheimatet, eventuell wussten einige der Mitglieder etwas über ungewöhnliche Vorkommnisse.‹ Im Internet fand Eva schnell die Homepage des Clubs und beschloss ihren Besuch an einem der offenen Abenden zu planen.

      1993 - die beiden Skelettfunde wurden ganz groß in den Zeitungen und Nachrichten gebracht.

       ›Es ist wie verhext, ich bin an einem Punkt und komme nicht so richtig weiter. Verflixt noch mal, Eva streng dich an, dein Gehirn arbeitet sonst auch präzise. Es muss doch noch mehr Menschen, außer der vierer Gruppe geben, die in diese Vorfälle verwickelt waren.‹

      Zwei Tage später, die morgendliche, frischere, Luft strömte durch die weit geöffneten Fenster und brachte den intensiven Duft der Blumen aus dem Garten hinein. Eva saß, vertieft in ihre Recherche und genoss die leichte Abkühlung. Der Sommer meinte es besonders gut und versprach, dieses Jahr alle Rekorde zu brechen. Das charakteristische Klappern des Briefkastendeckels drang leise an ihr Ohr, durchbrach ihren Gedankengang und ließ sie aufhorchen. Rasch blickte sie auf die Uhr, ›5: 30 Uhr, so früh? War das der Zeitungsträger? Nein, der kam immer pünktlich wie ein Uhrwerk. Wer ist um diese Zeit schon unterwegs?‹ Neugierig stand sie auf, lief die Treppe hinunter und erkannte auf dem Treppenabsatz ein Kuvert liegen. ›Gut, dass Vater den Einwurf durch die Mauer bis ins Haus gelegt hatte‹, grinste sie und griff den Umschlag. Eva Völkel, stand in der typischen alten Sütterlin Schrift auf ihm. ›Herr Gerhardt‹, freute sie sich, nur er würde ihr in dieser Form schreiben. Flink öffnete sie die Lasche und entdeckte die Kopie eines alten schwarzweißen Fotos, auf dem drei Männer abgelichtet waren. Rechts und in der Mitte standen eindeutig Piloten, was sie direkt an den Abzeichen auf den Uniformen und den Kappen erkannte. Der Hochgewachsene, umrahmt von den beiden anderen, schien etwas älter zu sein, links neben ihm ein im Overall gekleideter Soldat. Dieser sah unverkennbar nach einem Mechaniker aus. Eva drehte das Foto, auf der Rückseite stand, August 1944 Abschied von Hans Schröder. Nachträglich war ein Kreuz auf dem Rücken des mittleren Mannes gezeichnet worden.

      ›Danke jubelte sie innerlich. Er hat sein Versprechen gehalten und tatsächlich einen Hinweis ausgegraben. Ok, der Lange war Hans Schröder, Pilot. August 1944, am 15. erfolgte die Bombardierung, in dessen Verlauf die Münzen und wer weiß, was noch alles verschwand. Vor 7: 00 Uhr brauch ich Chris gar nicht anzurufen, besser erst um 8: 00 Uhr‹, entschied sie.

      Endlich 8: 00 Uhr, Eva hob den Hörer ab und klingelte bei Chris durch.

      »Hallo mein Lieber, erstmal ein dickes Danke für Deine Recherchen, sie sind mehr als hilfreich für mich. Bist Du sehr beschäftigt, oder hast Du Zeit, für mich etwas herausfinden?«

      »Hallo Eva, schleim Dich nicht so ein, ich geb‘ mein Bestes um Deinen hohen Anforderungen gerecht zu werden«, scherzte er. »Hast Du die letzten Infos bekommen?«

      »Ja, die habe ich. Perfekt. Du, entschuldige, dass ich mich nicht gemeldet habe, Deine Mail ist irgendwo im Nirwana meines Laptops verloren gegangen.«

      »Das wollte ich Dich schon letztens fragen, von welcher Mail sprichst Du andauernd?«

      »Na, Du hattest mir doch geschrieben, das Du auf eine Antwort von mir wartest und ich mich endlich melden solle.«

      »Heeehhh, welchen Tee trinkst Du momentan? Ist dort eventuell etwas anderes drin als Kräuter und Gewürze? Ich hab‘ Dir keine solche Mail geschrieben.«

      »Nein?! Warte, ich sehe im Posteingang nach. Ich bin mir sicher, die war von Dir. Komisch ich kann sie nicht mehr finden, ist sie schon im Papierkorb? Nein, auch nicht. Sehr merkwürdig, kapier‘ ich jetzt echt nicht.«

      »Ich geb Dir einen Ratschlag, so von Freund zu Freundin. Hör auf, Tee zu trinken, steige lieber auf Kaffee um, dann hast Du weniger Sinnestäuschungen.« Chris hatte es als Scherz gedacht, doch Eva fand diesen Satz gar nicht lustig.

       ›Sollte Chris recht haben und ich erlebe Dinge, die nicht real waren? Das habe ich in der Vergangenheit bereits hinter mir und will es auf gar keinen Fall ein weiteres Mal.‹

      »Hallöli, bist Du noch dran? Das war ein Spaß! Sei nicht sauer. Mit was kann ich Dir helfen?«

      Eva schüttelte heftig ihren Kopf, um diese unangenehmen Gedanken zu vertreiben.

      »Finde bitte einen Piloten namens Hans Schröder, er war bis August 1944 in Eschborn stationiert.«

      »Oh, mehr nicht? Das ist eine Kleinigkeit, hast Du nichts Komplizierteres für mich?«, hörte sie seine ironischen Worte. »Da brauche ich lediglich die alten Marschbefehle, Einberufungsbescheide, Ausbildungslisten, Flugstunden Nachweise, usw. Das wars?! Eva Du bereicherst mein Leben um viele Stunden Arbeit. Mach´s gut, die Pflicht wartet. Ciao.«

      Tatsächlich fand Chris Hans Schröder, der wenige Tage nach dem Bombenangriff der Amerikaner, noch im August 1944

Скачать книгу