Private Ermittler - 2000 Seiten, 16 Krimis in einer Sammlung. Alfred Bekker

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Private Ermittler - 2000 Seiten, 16 Krimis in einer Sammlung - Alfred Bekker

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Erfolg bei Ihren Ermittlungen, Lorant. Aber sorgen Sie hier bitte nicht für unnötigen Stress, ja?"

      Lorant nickte und dachte dabei: Das wird sich möglicherweise nicht vermeiden lassen, Herr Steen!

      ––––––––

      10.

      Ubbo Sluiter kaute gelangweilt auf einem Stück Weißbrot herum und las im Sportteil der Zeitung. "Das Foto hätte der Typ von der Zeitung auch anders knipsen können!", knurrte er.

      Rena trank ihren Tee leer.

      Der Appetit war ihr gründlich vergangen, und so aß sie nicht einmal die gesunden Körner, die sie sich allmorgendlich gönnte, weil alles andere Gift für den Teint und die gute Figur war.

      Ubbo blickte auf, sah seine Frau an.

      "Der hat das so geknippst, dass die Bandenwerbung von uns nicht sehen ist!"

      "Glaubst du, es kauft jemand auch nur einen einzigen Bootsmotor, weil er bei den Spielen von Kickers Emden die Bandenwerbung von SLUITER gesehen ht?"

      "Meine Güte, wozu macht man denn Bandenwerbung?"

      "Dein Vater wohl deshalb, weil er meinte, dass die Firma über zuviel Geld verfügte."

      "Rena!"

      "Ist doch wahr."

      "Über Tote sollte man nicht so reden. Außerdem...."

      "Ja?"

      "Ich dache, du hättest dich immer ganz gut mit Pa verstanden."

      "Habe ich. Im Prinzip jedenfalls."

      Rena atmete tief durch. Es war ruhig im Haus, wenn Marvin und Kevin zur Schule waren. Fast friedlich. Nur der Presslufthammer am Ende der Straße ging ihr auf die Nerven. Aber dagegen war im Moment wohl nichts zu machen.

      "Ma will vom Kauf der Boutique nichts mehr wissen, Ubbo."

      Ubbo verschluckte sich fast, musste einen kräftigen Schluck Tee trinken, bevor er wieder zu Atem kam. Krebsrot lief er dabei an. Rena sah ihm ruhig zu. "Ich könnte auch ersticken und du würdest keinen Finger rühren, was?", keuchte er und atmete dann tief durch.

      "Du übertreibst!"

      "Na, das will ich hoffen."

      "So schnell stirbt man nicht."

      "Was du nicht sagst."

      Rena nahm Ubbos Hand und umklammerte sie. Ubbo stellte verwundert fest, dass sie schweißnass war. Was mochte sie nur so stark beschäftigen?

      "Ubbo, du musst dringend noch mal mit Ma reden!"

      "Über die Boutique?"

      "Meine Güte, wovon sprechen wir denn die ganze Zeit?" Ihr Tonfall wurde scharf, fast ätzend.

      Ubbo sah seine Frau nachdenklich an.

      Schön war sie.

      Die Geburt zweier Kinder hatte daran nichts geändert. Die Jahre schienen beinahe spurlos an ihr vorrübergegangen zu sein und ihr nicht geschadet zu haben. Ganz im Gegenteil, sie war noch weiblicher geworden. Noch verführerischer.

      Aber kennst du sie wirklich?, ging es Ubbo durch den Kopf. Weißt du, was hinter ihrer Stirn vor sich geht, welche Gedanken sie bewegen, wovon sie träumt?

      Ubbo schluckte.

      Die Boutique. Eine fixe Idee von ihr. Finanziell wahrscheinlich ein Fass ohne Boden, zumal er Rena bei aller Liebe oder was sonst er auch immer für sie empfinden mochte, die Kompetenz absprach, ein Geschäft zu führen. Sie wollte einfach nur ihren Traum verwirklichen. Die Boutique war ein Spielzeug für sie.

      Die Jungs wurden größer und entpuppten sich außerdem als bei weitem nicht so pflegeleicht wie Ubbo und Rena es sich immer gewünscht hatten. Beide hatten Schulprobleme, fielen im Verhalten unangenehm auf.

      Marvin litt zudem unter einer Lese/Rechtschreibschwäche. Bei Kevin war hingegen ADS diagnostiziert worden. ADS - die Abkürzung für Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom. In früheren Zeiten hatte man so jemanden einfach als Zappelphilipp bezeichnet.

      Irgendetwas ist schief gelaufen mit unseren Jungs, dachte Ubbo bei sich. Und mit unserer Ehe auch. Wann hat es angefangen? War von Anfang an der Wurm drin? Ach, hör auf mit diesen Grübeleien, die bringen nichts. Sei ein Mann, Ubbo, und sag deiner Frau klipp und klar, dass es mit der Boutique nichts wird. Sie wird toben, schimpfen, eine Weile wütend auf dich sein und keinen Sex mit dir machen, wenn sie erfährt, dass du längst mit deiner Mutter über die Sache gesprochen hast. Aber das wird vorübergehen.

      Wie jedesmal...

      "Hör mal, Rena..."

      "Weißt du eigentlich, was diese Boutique für mich bedeutet? Ich habe schon immer davon geträumt, so ein Geschäft mit hippen Sachen zu führen."

      "Hippe Sachen? Was soll das denn sein?"

      "Na, Sachen, die hip sind eben! Im Trend! Meine Güte, du sprichst doch nicht nur Plattdeutsch!"

      "Wie kommst du auf den Gedanken, dass es in Emden und Umgebung genug Leute gibt, die 'hippe' Sachen haben wollen. Regendichte Anoraks - ja! Aber dieses Zeug..."

      Renas Gesicht wurde starr und kalt.

      Ubbo erschrak beinahe.

      Er konnte sich nicht erinnern, dass Rena ihm jemals zuvor derart fremd vorgekommen war.

      "Die Sache ist längst entschieden, oder?"

      "Rena!"

      "Du hattest nie vor, mich in dieser Angelegenheit zu unterstützen. Und wahrscheinlich hast du auch längst mit deiner Mutter über alles geredet!"

      Sei jetzt ehrlich, Ubbo!, rief eine Stimme aus dem OFF seines Bewusstseins. Sag ihr, wie es war. Das Herumgeeiere hat jetzt keinen Sinn mehr, sonst kocht bei ihr gleich die Milch über!

      "Ma und ich haben alles durchgerechnet. Diese Boutique rechnet sich nicht. Wir werden sie nicht kaufen."

      Na, ganz die Wahrheit ist das nicht gewesen!, kommentierte die leise Stimme in Ubbos Kopf. Aber es kommt ihr nahe...

      Rena verschränkte die Arme vor den Brüsten.

      "Wann hättest du es mir denn von dir aus gesagt?"

      "Ach, Rena, ich weiß im Moment gar nicht, wo mir der Kopf steht!"

      "Feigling!"

      "Komm, lass uns das ein anderes Mal ausdiskutieren. Ich muss jetzt zum Geschäft. Wir bekommen heute Neuware und der Hieni, der schafft das nicht allein."

      "Ja, flüchte nur!"

      Was

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