Killer im August: 11 Thriller. A. F. Morland
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Читать онлайн книгу Killer im August: 11 Thriller - A. F. Morland страница 59
Raffaela Morland.
Die Tochter des Film- und Fernsehstars Frank Morland, dem man enge Beziehungen zur Mafia nachsagte.
Morland war gerade in einer TV Serie als Privatdetektiv Calhoon zu bewundern. Jeden zweiten Montag flimmerte ein neues Abenteuer über die Schirme. Die Serie war von ausgezeichneten Profis gemacht und kam in ganz Amerika hervorragend an. Morland stieß geschäftstüchtig mit der Werbung nach. Es gab Calhoon-Hüte, ein Calhoon-Fußspray, Calhoon-Krawatten, Calhoon-Hemden, Calhoon-Pfeifen ... Daneben spielte Frank Morland in zahlreichen Kinofilmen. Es war unmöglich, seinem Gesicht irgendwo nicht zu begegnen. Er stellte sein schauspielerisches Talent in Western unter Beweis, er machte in anspruchsvollen Lustspielen mit, im letzten Jahr waren mit ihm zwei Streifen der Disney Productions erfolgreich gelaufen. Und wo immer es möglich war, brachte Frank Morland seine hübsche Tochter Raffaela unter. Es war kein Geheimnis. Morland baute an der grundsoliden Karriere seiner Tochter. Sie sollte in ein paar Jahren der absolute Star in der Filmbranche sein. Ihre Schönheit und ihre makellose Figur würden ihr zusätzliche Punkte einbringen. Hinzu kam das vom Vater geerbte Talent. Gesangsausbildung und Tanzunterricht liefen seit Jahren nebenher. Sophie Loren, Raquel Welch, Liza Minelli, Barbra Streisand würden zurücktreten müssen, wenn der von Frank Morland für seine Tochter programmierte Tag X anbrach.
Aber wenn jene Fotos der Presse in die Hände fielen, die Tony Cantrell im Augenblick vor sich hatte, war es ein für allemal Sense mit Raffaelas Karriere.
Frank Morland - ein Mafia-Protegé.
Er wäre heute immer noch einer von vielen gewesen, wenn der Don der Ehrenwerten Familie nicht so fürsorglich seine schützende Hand über ihn gehalten hätte.
An wen wendet sich Morland, wenn er Kummer hat?
Natürlich an die Mafia! An seinen Don!
Cantrell wollte das sofort Harry Rollins erzählen. Er griff sich den Telefonhörer. Plötzlich machte es: Plopp! Und im selben Moment schlug eine Kugel in den Apparat und macht ihn unbrauchbar. Cantrell zuckte herum. Ein Mann mit Wollmaske stand in der Tür. In der Hand einen Smith & Wesson mit aufgesetztem Schalldämpfer. Die Waffe rauchte noch ...
Cantrell schluckte erst mal die Überraschung hinunter. Dann hob er sicherheitshalber die Hände. Was ihn da aus den Sehlöchern der Maske feindselig anstarrte, war ein schielendes Augenpaar. Cantrell wusste auf Anhieb, wenn er vor sich hatte. Das war der Mann, der gestern Butch und Silk abhanden gekommen war. Der Rennfahrer, den sie in Rollins’ Verbrecheralben wiederzufinden hofften. Hier war er. In voller Lebensgröße. War da, und doch nicht anzufassen; wegen des 38ers in seiner Hand. Die Waffe, ein Smith & Wesson, Kaliber 38, ließ Cantrell annehmen, dass dieser Mann Alex Sossier getötet hatte.
Für wenige Augenblicke standen sie einander reglos im Raum gegenüber.
Der Mann kam vorsichtig näher.
„Sind Sie schon wieder über die Feuertreppe gekommen?“, fragte Cantrell unerschrocken.
„Gehen Sie mal ein Stück zur Seite, ja?“, knurrte der Maskierte.
Cantrell machte einen Schritt. Er hoffte auf eine kleine Unachtsamkeit des Killers. „Sie scheinen’s mit dem Feuer zu haben!“, sagte Cantrell ungerührt. „Vorgestern Feuertreppe. Gestern Feuer in Sossiers Labor. Heute wieder Feuertreppe.“
Die schielenden Augen verengten sich einen Moment. Der Mann fragte sich offenbar, woher Cantrell wusste, dass er gestern in Sossiers Labor den Brand gelegt hatte. Die Waffe winkte mit dem klobigen Schalldämpfer.
„Noch einen Schritt, wenn ich bitten darf!“
Cantrell machte diesen Schritt. „Sie kommen die Bilder abholen, nicht wahr?“
Der Maskierte nickte. „Und die Negative.“
„Beides konnten Sie in Sossiers Labor nicht finden. Sicherheitshalber legten Sie trotzdem den Brand. Damit auch das verbrannte, was Sie nicht gefunden haben.“
„Kluges Köpfchen“; lachte der Killer.
„Und heute kamen Sie hierher, weil Sie hofften, das Gesuchte da zu finden.“
„Sehr richtig. Meine Hoffnung hat sich erfüllt.“ Der Killer stand nun bei den Fotoapparaten. Seine schielenden Augen kümmerten sich ständig um Cantrell. Keine Möglichkeit, ihn anzuspringen.
Cantrell bluffte. „Habe ich Ihnen schon gesagt, dass ich Lieutenant Rollins hier herbestellt habe?“ Der Maskierte lachte. „Blödsinn. Den wollten Sie doch eben anrufen.“
„Aber nein. Ich wollte meine Frau fragen, wie’s ihr geht.“
„Ich schlage vor, Sie machen sicherheitshalber noch einen Schritt zur Seite. Das erspart uns beiden möglicherweise eine Menge Ärger.“
„Sie haben Sossier gekillt, nicht wahr?“
„Vielleicht.“
„Warum haben Sie’s getan?“, fragte Cantrell.
„Alex Sossier war ein ganz großes Ferkel.“ Der Maskierte wies auf die Bilder, die Cantrell sich zuvor angesehen hatte.
„Da stimme ich mit Ihnen vollkommen überein. Stehen Sie auch auf seiner Liste? Hat er Sie auch erpresst?“
Der Maskierte schüttelte den Kopf. „Nein, bei mir fehlten die Voraussetzungen. Ich habe einem guten Freund einen Gefallen getan.“
„Wem?“
Der Maskierte lachte knurrend. „Sie erwarten doch darauf keine Antwort, Mann.“
„Doch.“
„Wenn ich sie Ihnen geben würde, müsste ich Sie hinterher abknallen, denn dann wüssten Sie zu viel. Wäre Ihnen das angenehm?“
„Eine Kugel im Kopf?“
„Mhm.“
„Wem ist das schon angenehm?“ Der Maskierte nickte. „Eben. Bevor ich jetzt mit dem Einräumen anfange - würden Sie sich bitte umdrehen?“
„Sie haben doch nicht vor, mir in den Rücken zu schießen?“
„Ich werde überhaupt nicht schießen, vorausgesetzt, Sie tun, was ich von Ihnen verlange.“
„Ich hab auch was gegen Schläge ins Genick.“
„Es wird Ihnen nichts passieren, wenn Sie meine Befehle befolgen. Umdrehen!“
Cantrell wandte sich langsam um. Der Killer kam näher. Cantrell spannte die Muskeln. Er traute dem Maskierten nicht. Das mindeste, was nun passieren würde, war ja doch ein Schlag in den Nacken. Es wäre ein Risiko für den Killer gewesen, Cantrell auf den Beinen und bei Bewusstsein zu lassen. Er musste damit rechnen, dass der Anwalt spätestens dann Alarm schlug, wenn er das Apartment verlassen hatte. Ein Risiko, das er sich mit einem einzigen präzisen Schlag vom Hals schaffen konnte. Deshalb rechnete Tony Cantrell mit einem Hieb in den Nacken. Und deshalb hatte Cantrell die Muskeln