HOLIDAY Reisebuch: Wo Deutschland am schönsten ist. Axel Klemmer
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Voßstr. 2; Tel. 0 62 21/56 44 92; prinzhorn.ukl-hd.de; Mo geschl.
Stuttgart
Was der Weltkonzern neben das Gelände des unsteter performenden VfB Stuttgart hingestellt hat, ist eine Kathedrale des Glaubens an die nie endende Mobilität. Aus dem sakralen, fast 50 m hohen Atrium führen zwei Aufzüge, als Zeitmaschinen gestaltet, hinauf. Während der Fahrt hört man moderne Motoren, dann alte Motoren, zuletzt Hufgetrappel. Oben steht ein Pferd. Es schaut auf die Daimler-Motorkutsche und den Benz-Motorwagen, die ersten Autos überhaupt. 1 PS und seine technische Imitation, der Anfang einer Weltrevolution – und einer starken Inszenierung: Willkommen im Jahr 1886. Auf schrägen Rampen läuft man abwärts in die Zukunft, die Autos werden größer, die Motoren stärker. Sieben »Mythosräume« (von den ersten Autos der Welt bis zu den Silberpfeilen) und fünf »Collectionsräume« (Reisefahrzeuge, Lastwagen, Nutzfahrzeuge, Staatskarossen, Autos des Alltags) führen durch die Kulturgeschichte Deutschlands. Am Ende legt sich ein Schwarm Silberpfeile über den Köpfen der Besucher in die Kurve. Motoren dröhnen, Formel-1-Weltmeister nehmen Pokale entgegen. Es ist der dramaturgische Höhepunkt. Ein subversiver Vorschlag: Machen Sie die Zeitreise im Mercedes-Benz Museum mal in umgekehrter Richtung, gegen den Strom von »heute« nach »gestern«. Vom Dröhnen der Formel-1-Motoren und vom glatten Design des 21. Jh. zurück zu den Anfängen, wo 1 PS noch wieherte und die Emissionen im Kutschenverkehr sofort biologisch abbaubar waren. Damals entstand übrigens das Wort Kotflügel.
Mercedesstr. 100; Tel. 07 11/1 73 00 00; www.benz.me/tickets; Mo geschl.
Holzmaden
Kurz hinter der Ausfahrt Aichlberg auf der A8 Richtung Ulm stapfen acht Saurier durchs Gras. Sie beißen nicht, sie spielen nicht mal, sie sind nur die lebensgroßen Rekonstruktionen früherer Schwaben – und glücklicherweise stumm. Das einzigartige Museum in Holzmaden, das größte private Naturkundemuseum Deutschlands, zeigt daneben eine Reihe ausgezeichnet präparierter Fossilien, unter ihnen einen riesigen Ichthyosaurier.
Aichelberger Str. 90; Tel. 0 70 23/28 73; Mo geschl. www.urweltmuseum.de
Ulm
Online-Karte
Nur in Köln steht ein noch größerer gotischer Dom, und wie dieser wurde das Ulmer Münster – Baubeginn 1377 – erst Ende des 19. Jh. fertig, als der 161 m hohe Turm entstand. Von der Aussichtsterrasse, 20 m tiefer, sieht man bis zu den Alpen. Überwältigend der Raumeindruck, großartig das Chorgestühl (15. Jh.), der Kreuzaltar sowie die Glasfenster im Chor und in der angrenzenden »Bessererkapelle«.
Münsterplatz; Tel. 07 31/3 79 94 50; www.muenster-ulm.de
Bodensee
Das sprichwörtliche Paradies auf Erden liegt ganz nah. Reichenau, auf einem Damm vom Festland zu erreichen, zählt mit seinen drei Kirchen zum UNESCO-Welterbe: In St. Georg zeigt ein Freskenzyklus aus ottonischer Zeit (um 980) die Wundertaten Christi, die Basilika St. Peter und Paul birgt romanische Fresken, und im Münster St. Maria und Markus (9. –11. Jh.) sind das Grab Kaiser Heinrichs III. und eine Schatzkammer zu sehen. Heute geht es eher weltlich zu, auch wenn seit 1994 wieder Mönche hier leben: Die Insel ist ein bekanntes Gemüseanbaugebiet.
Tourist-Information, Pirminstr. 145; Tel. 0 75 34/9 20 70; www.reichenau.de
Heilbronn
In feiner Heilbronner Wohngegend haben Elke und Hans-Peter Gaupp inmitten eines herrlichen Parks eine Jugendstilvilla und eine Landhaus-Dependance zu Gästehäusern umgebaut. Die Zimmer sind individuell und teilweise mit Antiquitäten eingerichtet. Bewacht wird die touristische Wohngemeinschaft vom (lebenden!) Hausgeparden »Bungee«.
Gutenbergstr. 30; Tel. 0 71 31/9 57 00; www.hotel-parkvilla.de; €€
Konstanz
Cool geht auch am Bodensee. Die blitzblank renovierte Jugendstilvilla und der angeschlossene, sehr eckige Neubau haben die Design-Hotellerie an die Seepromenade gebracht. Zimmer und Suiten sind kantig, aber nicht kalt, sehr hell, mit schönen Holzfußböden und der angemessenen technischen Ausstattung.