Mit Killern muss man teilen: Thriller Sammelband 11 Krimis. A. F. Morland

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Mit Killern muss man teilen: Thriller Sammelband 11 Krimis - A. F. Morland

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klein“, sagte ich.

      Rayn machte sich Notizen. Der Mann mit den kleinen Füßen und der Anglermütze schoss auf Turner, das war eindeutig auf dem Überwachungsfilm zu sehen. Ich schaute auf die Uhr.

      „Wilson dürfte den Artikel inzwischen geschrieben haben“, sagte ich und schraubte mich in die Höhe. „Ich hänge mich jetzt an Wilsons Fersen. Ich wette, er wird seine Recherchen schnellstens beginnen. Ich möchte sehen, wohin er sich wendet.“

      „Schnapp dir einen Dienstwagen“, riet Rayn. „Wilson kennt deinen Audi TT. Wenn du ihm folgst, würde er versuchen, dir ein Schnippchen zu schlagen. Hältst du Wilson im Ernst für fähig, die Fährte des Mörders zu finden?“

      „Er ist ein alter Fuchs. Als ich ihn nach Einzelheiten des Anrufs fragte, schien etwas in ihm einzurasten. Ich spürte, dass er einen wichtigen Anhaltspunkt gefunden hatte. Eine Kleinigkeit, von der er hoffte, dass sie ihn voranbringen wird. Es wird sich zeigen, ob er damit etwas anfangen kann.“

      Ich ging zur Tür. In diesem Moment klingelte das Telefon. Rayn nahm ab und meldete sich. Er streckte mir den Hörer entgegen. „Für dich.“

      Lieutenant Hoover war am Apparat. Ich deutete Rayn mit einer Kopfbewegung an mitzuhören.

      „Ich habe eine sehr interessante Entdeckung gemacht“, sagte Hoover.

      „Schießen Sie los“, meinte ich. „Was ist es?“

      „Ich habe mit der Narkoseschwester gesprochen. Sie stand während der Operation neben Turner. Er machte während der Narkose nur einmal den Mund auf und äußerte ein Wort, das sich wie Babyface anhörte. Ich habe mich erkundigt. Turners Frau ist eine knochig geratene Enddreißigerin. Sie behauptet, dass er sie niemals so genannt hat. Bleibt also die Möglichkeit, dass Turner während der Operation von dem Überfall träumte und an den Gangster dachte, den er erkannt hatte. Babyface kann der Spitzname des Burschen sein!“

      „Babyface“, wiederholte ich. „Wissen Sie, wie viele Leute so genannt werden?“

      „Weiß ich“, meinte der Lieutenant, „aber es kann nicht schaden, im Computer die Datei mit den gesammelten Nicknamen in der der Zentrale daraufhin durchzusehen.“

      „Gut. Wird erledigt. Vielen Dank für den Tipp!“ Ich legte auf.

      „Ist es nicht denkbar, dass Turner Babyfeet gesagt hat? Das klingt ganz ähnlich!“

      Rayn starrte mich an und stieß einen dünnen Pfiff aus.

      „Klar, Babyfeet! Der Kerl mit den kleinen Füßen! Mensch, da bietet sich uns eine reelle Chance! Leute, die man Babyface nennt, gibt es wie Sand am Meer, aber mit Babyfeet ist das etwas anderes!“ Er nahm den Hörer ab und wählte eine Nummer. „Ich rufe die EDV-Abteilung an“, sagte er.

      „Danke“, sagte ich. „Es wird höchste Zeit, dass ich Wilsons Mörderjagd verfolge.“

      7

      Ich hatte Glück. Wilsons fast schrottreifer Ford stand auf dem Parkplatz der New York Post. Ich klemmte den unauffälligen, dunkelblauen Chevy der Dienststelle zwischen zwei aufgeblasene Cadillacs und wartete. Ich hatte den Polizeifunk eingestellt. Es war nichts dabei, was den Bankraub betraf. Genau zwanzig Minuten später kam Wilson aus dem Redaktionsgebäude. Es war kurz vor neunzehn Uhr. Er hatte sich in Schale geworfen und trug einen dunkelblauen Anzug mit knallroter Krawatte.

      Wilson ging zu seinem Wagen und stieg ein. Er kurbelte das Fenster herab und ließ einen Arm im Freien baumeln. Der Verkehr machte es notwendig, dass ich dicht hinter ihm blieb, denn ich hatte keine Lust, ihn nach der ersten Ampel aus den Augen zu verlieren. Ich war sicher, dass er gar nicht an die Möglichkeit einer Verfolgung dachte. Außerdem war die Windschutzscheibe des Dienstwagens bläulich eingefärbt, so dass Wilson kaum eine Chance hatte, mich in seinem Rückspiegel zu erkennen.

      Die Fahrt ging durch den Brooklyn Battery Tunnel und die langgestreckte Hamilton Avenue südwärts. Dann ließen wir den Prospekt Park links liegen und durchquerten Flathbush.

      Ich hatte den Abstand zu seinem Wagen inzwischen beträchtlich erweitert, weil der Verkehr weit geringer geworden war.

      Wilson verlangsamte das Tempo, und dann ließ er den Ford über die Schlaglöcher einer wenig vertrauenerweckend aussehenden Allee schwanken. Dann sah ich die Bremslichter des Ford aufleuchten. Ich fuhr zwanzig Meter weiter und parkte vor einem hinfällig aussehenden Lastwagen.

      Die Dämmerung ließ die Gegend weniger trostlos aussehen, als sie in Wirklichkeit war. Pilgrim Lane zeichnete sich durch baufällige, schmalbrüstige Kästen aus, und Schmutz und Armut wurden durch die Dunkelheit zugedeckt.

      Ich stieg aus und stellte mich so, dass der parkende Lastwagen mir als Sichtschutz diente. Wilson hatte die Hände in die Hosentaschen geschoben und schlenderte ohne Eile die Straße entlang. Er kam direkt auf mich zu. Ich ging um den Lastwagen herum, als Wilson daran vorbei spazierte.

      Dann sah ich, wie er ein Lokal betrat. Über dem Eingang leuchtete eine giftgrüne Neonreklame: Navy Bar. Mir fiel ein, dass sich ganz in der Nähe einige Stützpunkte der Kriegsmarine befanden. Vielleicht gehörten die Matrosen zum Stammpublikum des Lokals. Wenn das Lokalinnere der Hausfassade entsprach, konnte es sich allerdings nur um eine drittklassige Kneipe handeln.

      Ich überquerte die Straße und postierte mich in einem Hauseingang, der der Bar genau gegenüber lag. Ich kam mir dabei ziemlich nutzlos vor. Was tat Wilson in der Kneipe? Mit wem versuchte er Kontakt aufzunehmen? Ich musste mich zunächst in Geduld fassen, eine andere Möglichkeit gab es nicht. Wilson durfte mich nicht sehen, sonst wäre meine Mission zu schnell beendet gewesen.

      In der Mansardenwohnung wurde Licht gemacht. Ein Fenster stand offen. Ein Mann ging am Fenster vorbei. Es war Wilson.

      Wie konnte ich der Unterhaltung folgen, die jetzt dort oben geführt wurde? Das Problem packte mich. Rings um das Dach lief ein Steinsims. Es war breit genug, um einen Menschen aufzunehmen. Aber wie kam man hinauf?

      Ich überquerte die Straße. Im Haus neben der Navy Bar war eine offene Autodurchfahrt. Ich stellte fest, dass sie auf den Lagerplatz einer Baustoffhandlung führte. Der Lagerplatz war durch einen Zaun vom Nachbargrundstück getrennt. Ich hatte keine Mühe, ihn zu überklettern.

      Als ich auf dem Hof stand, nahm ich den säuerlichen Geruch schalen Biers wahr. Er entströmte einem Stapel leerer Bierdosen, die genau unter der Feuerleiter lagen. Es war noch nicht ganz dunkel, das Haus war vier Stockwerke hoch, und die Feuerleiter führte an vielen Fenstern vorbei.

      Erfahrungsgemäß liegen stets die Küchen- und die Schlafzimmer zur Hofseite hin. Es war nicht anzunehmen, dass die Leute um diese Zeit im Schlafzimmer waren, und wer in der Küche arbeitete, musste Licht

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