„… dass die Welt zwischen den Liebenden verbrannt ist“. Richard A. Huthmacher
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Solchermaßen sollte auch mit Maria verfahren werden. So dass der zuständige Richter eine nicht ansprechbare, (nur vorübergehend, was der Richter natürlich nicht wissen konnte) bewusstlose Person vorfinden und ihre weitere Unterbringung in der Psychiatrie verfügen sollte.
Ob Maria dann absichtlich (möglicherweise wollte Prof. Neunmalklug das, was bereits geschehen war, vertuschen) oder versehentlich eine viel zu hohe Dosis verabreicht wurde, wird sich wohl nie klären lassen. Jedenfalls hatte sie einen Herz- und Atemstillstand, war klinisch tot, musste reanimiert, intubiert und nach allen Regeln der Kunst von ehrenwerten Ärzten der Klinik, die nicht in das Komplott verstrickt waren, notfallmedizinisch versorgt werden.
Gottseidank überlebte sie den verbrecherischen Anschlag. Von dem der zuständige Richter natürlich nichts ahnte. Weshalb er – nachdem ihm Prof. Neunmalklug und dessen ärztlichen Schergen weitere Lügengeschichten über Maria aufgetischt hatten – verfügte, dass die bewusstlose, nach der Reanimation noch im Koma liegende Frau in psychiatrischer „Obhut“ verbleiben müsse.
Ein paar Wochen nach diesem Ereignis erstatteten Maria und Reinhard Strafanzeige und stellten Strafantrag gegen Prof. Neunmalklug.
Den werten Leser wird nicht erstaunen, dass das Ermittlungsverfahren gegen Neunmalklug und seine Helfershelfer von der Staatsanwaltschaft eingestellt wurde. Die zuständige Ärztekammer berief sich zunächst auf das laufende Ermittlungsverfahren und ließ nach dessen Einstellung nie mehr etwas von sich hören; bekanntlich hackt eine Krähe der anderen kein Auge aus. Stattdessen versuchte Neunmalklug Maria und auch Reinhard mit den abenteuerlichsten, frei erfundenen Diagnosen als im psychiatrischen Sinne Kranke zu denunzieren und zu stigmatisieren.
So verfährt man mit politisch und gesellschaftlich missliebigen Menschen – ob sie nun Gustl Mollath, Reinhard, Maria oder wie auch immer heißen –, welche die Interessen der Reichen und Mächtigen stören. Denn viele von letzteren glauben, über den Gesetzen zu stehen. Und haben genügend Geld, nicht nur ihre Helfer und Helfershelfer zu bezahlen, sondern auch, um die Medien derart in ihrem Sinne zu beeinflussen, dass der breiten Öffentlichkeit ihre Schweinereien weder bekannt noch und schon gar nicht bezüglich Tragweite und Auswirkungen bewusst werden.
PROF. NEUNMALKLUG, FRAU PROF. TAUSENDSCHÖN UND DR. GREGOR GROSSKOTZ: PSYCHIATRIE ALS MACHT- UND HERRSCHAFTS-INSTRUMENT
Wie war die die unheilige Allianz von Prof. Neunmalklug, Frau Prof. Tausendschön und Dr. Gregor Großkotz – die ebenso gemeinsam wie jeder für seine eigenen Interessen agierten – zustande gekommen? Welche Beweggründe hatten sie, Reinhard und Maria zu verfolgen, zu drangsalieren und zu quälen?
Gregor Großkotz war früher Geschäftspartner von Reinhard gewesen. Maria hatte Reinhard gewarnt: „Wo andere ein Herz haben, hat der ein Portemonnaie. Wie kann ein Mensch so kalt, so verhärtet sein“, gab sie immer wieder zu bedenken. Reinhard jedoch glaubte, dass Menschen, auch Gregor, imstande sind, ihr Leben zum Positiven zu wenden, selbst wenn ihnen Schlimmes widerfahren ist; Opfer müssen nicht notwendigerweise zu Tätern werden.
Gregor und Reinhard waren gleichaltrig. Während Reinhard schon früh sein Abitur machte, glänzte Gregor nicht gerade mit schulischen Leistungen. Nachdem er zweimal nicht versetzt worden war, wussten seine Eltern, beide Ärzte, vermögend, vielbeschäftigt, ohne Zeit für ihre Kinder, sich nicht anders zu helfen, als ihn auf die Odenwaldschule zu schicken, jenes Internat, das lange Zeit als der Inbegriff der sogenannten Reformpädagogik galt, die, namentlich auf Rousseau und Pestalozzi zurückgehend und deren Ideen aufgreifend, das Kind in den Mittelpunkt ihres Interesses und ins Zentrum ihrer pädagogischen Bemühungen stellt.
Traurige Bekanntheit erlangte die Schule jedoch Ende der Neunziger-Jahre, als der jahrzehntelange sexuelle Missbrauch von Schülern durch Lehrer, aber auch durch andere Schüler publik wurde. Gregor war sowohl Opfer als auch Täter gewesen. Dies hatte er – nach einigen Flaschen Rotwein, äußerlich emotionslos, versteinert dasitzend – Reinhard mit monotoner, nachgerade erstickter Stimme erzählt.
Gregor war Alkoholiker, brauchte schon am frühen Morgen seinen Pegel, andernfalls konnte er nicht praktizieren. Zwar hielt er die äußere Fassade gut aufrecht, gleichwohl unterliefen ihm etliche Kunstfehler. Seine Freunde bei KV und Ärztekammer, jenen Institutionen, deren Spitzen dadurch unangreifbar werden, dass sie das Geheimnis teilen, wer von ihnen welche Leichen in welchem Keller versteckt hält, deckten ihn. Wie sie ihn ebenso schützten, als wegen Abrechnungsbetrügereien gegen ihn ermittelt wurde, wegen Betrügereien, die er, Gregor, zusammen mit anderen Ärzten und Apothekern, im ganzen Bundesland aufgezogen hatte, wie er Reinhard wiederholt mit stolz geschwellter Brust anvertraute.
Irgendwann hatte Großkotz nur noch Geld verdienen, saufen und, mit Verlaub, huren im Sinn. Er hatte einen unehelichen Sohn, seine Ehe mit Anne indes blieb kinderlos. Etwas tief in seinem Innersten jedoch neidete anderen das, was auch er sich einmal gewünscht hatte, aber aufgrund seiner deformierten Psyche nie würde erreichen können: Geborgenheit, emotionale Nähe, schlichtweg Liebe.
Und all das sah er bei Reinhard und Maria. Weshalb er die beiden hasste, was er indes nie zugegeben, sich nicht einmal selbst eingestanden hätte. Deshalb konnte er ihr Glück nicht ertragen, und es war nur eine Frage der Zeit, bis er es zerstören würde. Außerdem hasste er Reinhard, weil die Firmen, die sie zusammen betrieben hatten, nach seinem, Gregors, Ausscheiden aufblühten. Kein Wunder, denn Reinhard war für die Arbeit, Gregor fürs Repräsentieren sowie für die Verschwendung und Veruntreuung von Firmengeldern zuständig gewesen.
Auch Prof. Neunmalklug hatte sich zu Schulzeiten nicht mit Ruhm bekleckert; dass auch er, ähnlich Gregor Großkotz, bis zum Abitur zwei Ehrenrunden drehen musste, war indes kein Hindernis, später Psychiatrieprofessor zu werden. Reinhard indes gab seine Karriere auf dem Weg zu einem Psychiatrie-Lehrstuhl auf, nachdem er sich zu einem entschiedener Gegner der Psychiatrie – jedenfalls in der menschenverachtenden Form, in der sie betrieben wird – gewandelt hatte.
Immer mehr nimmt sich diese Psychiatrie auch der Alzheimer´schen Erkrankung an, weil dort für überwiegend hirnrissige Ergebnisse viel Ruhm zu ernten und massenhaft Geld zu verdienen ist. Auch Prof. Neunmalklug hielt sich für einen großen Alzheimer-Forscher; dass Reinhard unverblümt eine entgegengesetzte Meinung vertrat, war wesentliche Ursache für das Zerwürfnis der beiden – und für die Rache von Neunmalklug, die darin bestand, dass er die Zwangseinweisung von Maria betrieb.
Reinhard hielt Neunmalklug für nicht übermäßig intelligent, jedoch für außerordentlich machtbesessen; es hat den Anschein, dass die Ausübung uneingeschränkter Kontrolle Neunmalklug geradezu erregen konnte. Und Neunmalklug war allzeit bereit, im wahrsten Sinne des Wortes über Leichen zu gehen. Eingebunden in eine medizinische Pseudo-Disziplin, welche den ihr eigenen Irrsinn als Normalität betrachtet und ureigene menschle Bedürfnisse, Hoffnungen und Sehnsüchte als irr-sinnig erachtet, konnte Neunmalklug, der Psychiater, offensichtlich nicht mehr zwischen psychisch gesund und seelisch krank unterscheiden.
Mit untrüglichem Sinn für das, was gerade opportun war, dafür, wie er sich Meriten verdienen und der Pharmaindustrie andienen konnte, hatte Neunmalklug sich des Themas „Alzheimer“ angenommen. Über die Existenz oder Nicht-Existenz der Alzheimerschen Erkrankung, über deren Ätiologie und Therapie hatten er und Reinhard eine Vielzahl von Diskussionen geführt, ohne ihre gegensätzlichen Standpunkte auch nur im Entferntesten einander annähern zu können. Deshalb ließ Reinhard ihm, Neunmalklug, einen Artikel zukommen, den er, Reinhard, dann später mit geringen Änderungen veröffentlichte.
Die einschlägigen Ausführungen Reinhards wurden von Neunmalklug gleichsam als In-Frage-Stellen seiner eigenen Arbeit empfunden, denn neunmalklug beanspruchte Neunmalklug die Deutungshoheit