„… Gesetz und Freiheit ohne Gewalt“: „Die höchste Form der Ordnung“. Richard A. Huthmacher
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Читать онлайн книгу „… Gesetz und Freiheit ohne Gewalt“: „Die höchste Form der Ordnung“ - Richard A. Huthmacher страница 6
Pierre-Joseph Proudhon fragte: „Qu’est-ce que la propriété? ne puis-je répondre de même, c’est le vol ...“ Und prägte damit das Schlagwort vom Eigentum als Diebstahl.
Ludwig Börne glaubte zu wissen: „Nicht darauf kommt es an, dass die Macht in dieser oder jener Hand sich befinde … Freiheit geht nur aus Anarchie hervor.“
Deshalb forderte Ludwig Feuerbach: „Homo tibi deus est“ – der Mensch sei sich selbst ein, sein Gott.
Und es war wiederum Mackay, der Anarchie als „Forderung nach der Souveränität des Individuums gegenüber allen Versuchen zu seiner Beschränkung und Unterdrückung und gegenüber seinem größten und gefährlichsten Feinde: dem Staat“ bezeichnete und weiterhin feststellte: „Das neunzehnte Jahrhundert hat die Idee der Anarchie geboren. In seinen vierziger Jahren wurde der Grenzstein zwischen der alten Welt der Knechtschaft und der neuen der Freiheit gesetzt. Denn es war in diesem Jahrzehnt, daß P. J. Proudhon die titanische Arbeit seines Lebens mit: ´Qu'est-ce que la propriété?´ (1840) begann und Max Stirner sein unsterbliches Werk: ´Der Einzige und sein Eigenthum´ (1845) schrieb.“
Sollte der werte Leser mich selbst nach meiner Definition von Anarchie fragen, würde ich ihm, kurz und knapp, antworten: Ich will nicht Herr sein. Auch nicht Knecht. Ich bin und bleibe Anarchist.
In diesem Sinne schrieb meine Frau: Ich frage mich, Liebster, sind unsere Gehirne – durch neoliberale Indoktrination, durch all die „Hate-Speech“-Zensur-Kampagnen, durch gefakte Bewegungen wie Friday for Future („666“!), extinction rebellion und ähnlich unsägliche Bewegungen mehr, die wie Pilze aus dem Boden schießen, ohne dass der (heutzutage linke) Deutsche Michel (was indes nur Etikettenschwindel: frei nach Orwell wird nicht nur Hass zu Liebe und Sklaverei zu Freiheit, sondern auch links zu rechts und, bisweilen, umgekehrt), ohne dass der Deutsche Michel sich fragt, woher all die Mittel kommen, um solche Aktionen auf die Beine zu stellen, sich weiterhin fragt, wieso ein psychisch gestörtes Mädchen namens Greta scheinbar die Weisheit mit Löffeln gefressen hat und warum all die dringend notwendigen Maßnahmen im Umweltschutz an einer einzigen gigantischen Lüge, der des angeblich anthropogenen, CO2-gemachten Klimawandels aufgehängt werden –, sind unsere Gehirne, in der Tat, dermaßen gewaschen, dass wir nur noch wie Schafe hinter den Rattenfängern des Globalismus´, der NWO, der Völker- und Rassenvermischung, der Auslöschung jeglicher individueller wie nationaler Identität herlaufen?
Statt die individuelle Freiheit einzufordern, die Anarchisten selbst-verständlich, unverzichtbar ist, die (erst) unser Mensch-Sein im Feuerbach´schen Sinne („Homo tibi deus est“) begründet!
„Frieden oder Harmonie zwischen …. den Menschen hängt nicht allein von der formalen Gleichstellung der Menschen ab und setzt auch nicht das Auslöschen individueller Merkmale und Eigenarten voraus. Das Problem, das sich uns heute stellt und dessen Lösung dringend ansteht, liegt darin, seine eigenen Bedürfnisse zu leben und gleichzeitig die Bedürfnisse der anderen nicht außer acht zu lassen, auf andere Menschen eingehen zu können und doch die eigene Persönlichkeit zu bewahren. Für mich ist das die Basis, auf der sich die Massen und der Einzelne, der wahre Demokrat und der wahre Mensch, Mann und Frau ohne Feindschaft und Opposition begegnen können. Der Wahlspruch sollte nicht sein: Vergebt einander, sondern eher: Versucht, einander zu verstehen.“ So die Anarchistin und Frauenrechtlerin Emma Goldman.
Kant formulierte Inhalt und Wesen der Anarchie (noch) knapper: „Anarchismus ist Gesetz und Freiheit ohne Gewalt.“
Indes: Auch die Anarchie stellt keinen Endzustand dar – jede gesellschaftliche Veränderung schaffe gleichermaßen eine Topie (als Festschreibung der neuen Verhältnisse) wie eine Utopie (d.h. den Wunsch, auch diesen Zustand [bereits erreichter Anarchie] im erwünschten Sinne zu „transzendieren“): „Die neue Topie tritt ins Leben zur Rettung der Utopie, bedeutet aber ihren Untergang.“
Mithin – so Gustav Landauer – gebe es keinen Endpunkt in der gesellschaftlichen Entwicklung, vielmehr einen ständig fortschreitenden Prozess permanenter sozialer Umgestaltung und Erneuerung.
„Die Menschen verstehen sich und können sich verständigen, weil sie ungleich sind; wenn sie gleich wären, wäre einer dem anderen und jeder sich selbst verhasst und ekelhaft; und eine solche Gleichheitsphantasie ist überhaupt unmöglich und widerwärtig.“
Jeder, der heutzutage solcherart argumentierte, würde von denen, die ein weltweites Einheits-Volk und eine Welt-Regierung anstreben, resp. von den bezahlten Lügenmäulern und Maulhuren solcher „Globalisten“ als Rechter bezeichnet; gälte Landauer, der Anarchist, mit seiner zuvor zitierten Meinung heute als Rechts-Radikaler, als Rechts-Extremist?
In der Diktion jener, die in dem ihnen eigenen orwellschen Neusprech von rechts sprechen, wenn sie links meinen, von Freiheit, wenn sie von Unterdrückung reden, von Wahrheit, wenn sie der Lüge den Weg bereiten.
Minimalstaat, Ultra-Minimalstaat, der Staat im Hegelschen Sinne, Kontrakte, Staatsverträge, Gesellschaftsverträge, theoretische Konstrukte en masse: Allein damit, meine Liebe – so schrieb ich an meine Frau –, ließe sich nicht nur ein Buch füllen, vielmehr würde eine Bibliothek kaum ausreichen, um all die – teils durchaus vernünftigen, teils geradezu abstrusen – Begründungen und Konzepte für oder gegen staatliche Strukturen oder auch für eine Gesellschaft (weitestgehend) ohne Staat zu erfassen.
Ich jedenfalls habe „den Staat“ nur als gigantischen Unterdrückungs-Apparat kennengelernt. Der den Interessen einiger weniger dient, die seine (Macht-)Strukturen bestimmen und von ihnen profitieren. Der sich als Moloch geriert, welcher jegliche Individualität frisst. Mit Haut und Haar. Der nur ein Ziel hat: die vollständige Unterwerfung des Einzelnen unter die Staats-Doktrin, d.h. unter jene Ideologie, die, aus Herrschaftsinteresse, justament angesagt ist. Und der nur eine Wahl lässt: sich bedingungslos unterzuordnen. Oder aber zugrunde zu gehen.
Ich kenne nur den Staat, der dem Individuum keinerlei Raum lässt, sich und seine Fähigkeiten, seine kognitiven und emotionalen Möglichkeiten, seine spirituellen und trans-zendenten Potentialitäten zu entfalten.
Denn er, der Staat, will nicht, dass man ihn trans-zendiert – von einer Metaebene aus wäre er zu erkennen als das, was er tatsächlich ist: sowohl ein System ebenso offensichtlicher wie brutaler Gewalt als auch ein Konstrukt (mehr oder weniger) subtiler Indoktrination; eine unheilige Allianz von Interessen, die nicht dem Wohl der Menschen, sondern dem ihrer (Be-)Herrscher dienen; ein Ungeheuer, das – im dialektischen Spiel der Systeme, welches gleichwohl von denselben resp. den immer gleichen Playern dominiert wird – wahlweise im Namen der (sogenannten) Demokratie oder eines (angeblichen) anderen Gemeinwohls, im Sinne irgendeiner Religion oder im Interesse sonstiger Werte-Chimären die Menschen klein, dumm und unmündig hält.
Aperçu, heruntergebrochen in einfache Worte: „Der Minister nimmt flüsternd den Bischof beim Arm: Halt du sie dumm, ich halt’ sie arm“, so Reinhard Mey. In der Tat: Sei wachsam.
Weil er, der Staat, denen, die hinter ihm stehen (heutzutage, neudeutsch, auch Deep-State genannt), ermöglicht, ihre Geschäfte zu betreiben, ihren Vergnügungen nachzugehen, sich die Masse der Menschen als Arbeits-Vieh und, nicht selten, auch als Lust-Objekte zu halten; der Mord an Jeffrey Epstein (resp. sein Abtauchen mit neuer Identität) ist – pars pro toto – nicht einmal die Spitze des Eisbergs.
Deshalb: Keine Macht für niemand. Nach alter Autonomen- und Anarchisten-Art.
Mithin: Für viele Anarchisten stand am Anfang der Zorn. Das Aufbegehren. Die Rebellion. Das Streben nach Freiheit.
Indes: Freiheit wovon? Und: Freiheit