Einäugige Killer: 5 klassische Krimis. Cedric Balmore

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Einäugige Killer: 5 klassische Krimis - Cedric Balmore

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noch mal — es gibt ein paar hundert Piloten in dieser Stadt!«

      »Aber nur wenige, die mich zu besuchen wünschen. Nur einen, um genau zu sein. Sie! Wenn Trevellian das mitgekriegt hat, wird er ein paar naheliegende Kombinationen auf stellen.«

      »Soll ich mal nachsehen, ob er noch in der Halle sitzt?« fragte Darenger.

      Ken Price nickte. »Schließ hinter dir ab und nimm den Schlüssel mit«, sagte er.

      Henry Darenger kehrte fünf Minuten später zurück. Obwohl er den Lift benutzt hatte, war er ein wenig außer Atem. »Trevellian sitzt in der Halle!« berichtete er. »Er hat sich zwar hinter einer Zeitung vergraben, aber er sitzt so, daß er den Eingang, die Lifts, das Treppenhaus und den Rezeptionstresen im Auge behalten kann.«

      »Na, bitte«, sagte Ken Price grimmig. Erik Svensson richtete seine babyblauen Augen auf den Syndikatsboß. »Wenn Sie wollen, bringe ich Ihnen seine Leiche als Einstand«, sagte er. »Einen besseren Köder als mich können Sie sich nicht wünschen.«

      Ken Price sog an seiner Zigarre und drehte sie dabei zwischen den Fingern hin und her. »Das ist kein übler Gedanke«, sagte er. »Unterhalten wir uns über seine Verwirklichung.«

      Mein Mörder wird gedungen

      Ich sah, wie der Mann in der Pilotenjacke den Lift verließ. Er stoppte am Zeitschriftenstand, kaufte sich ein paar Comics und ein Taschenbuch, schaute einem Mädchen hinterher, das in einem sehr kurzen Minirock durch die Drehtür kam, und marschierte dann hinaus auf die Straße.

      Ich hatte inzwischen vom Portier erfahren, daß der Mann sich Erik Svensson nannte und von Ken Price abgewiesen worden war, als er den Wunsch geäußert hatte, mit dem Syndikatsboß zu sprechen. Ich wußte aber auch, daß Svensson trotz der Abfuhr nach oben gegangen und in Price’ Suite verschwunden war. Er hatte sich fast zwanzig Minuten lang darin aufgehalten.

      Unter normalen Umständen wäre mir ein Mann in der Montur eines Sportoder Privatpiloten kaum aufgefallen, aber so kurz nach dem Raub der Hartford-Diamanten und in so unmittelbarer Nähe von Ken Price hatte Svenssons Erscheinen sofort das Räderwerk meiner Kombinationsmaschinerie in Tätigkeit gesetzt.

      Erik Svensson ging die Straße hinab, fast wie ein Seemann auf Landurlaub, mit wiegenden Schritten und ohne Eile. Offenbar hatte er eine Schwäche für Blondinen. Er schaute jeder hinterher, die zwischen achtzehn und achtundzwanzig war und eine leidlich gute Figur hatte.

      Ich war nicht sehr glücklich darüber, daß wir uns immer weiter von meinem Jaguar entfernten, aber das mußte ich wohl oder übel in Kauf nehmen. Erik Svensson betrat einen Drugstore. Als er ihn wieder verließ, klemmte eine Stange Zigaretten unter seinem linken Arm. Er blieb wiederholt vor Schaufenstern stehen und zeigte immer wieder Interesse für junge blonde Mädchen, denen er sogar manchmal hinterherpfiff.

      Einmal schien es mir so, als streife mich dabei sein Blick, aber das war sicherlich nur ein Zufall. Er ging weiter und betrat eine schmale Seitenstraße. Svensson stoppte vor einem kleinen Austin, der ziemlich schmutzig und heruntergekommen aussah, warf die Zigaretten und die Comic-Hefte durch das herabgekurbelte Fenster und setzte sich dann ans Steuer.

      Ich schaute mich nach einem Taxi um und hatte Glück, daß gerade eins um die Ecke bog. Als Svensson mit seinem Austin die Parklücke verließ, kletterte ich in das Taxi. »Folgen Sie dem Austin«, bat ich den Fahrer, »aber nicht so dicht, bitte. Er soll nicht merken, daß wir hinter ihm her sind.«

      »So was mache ich nicht gern, Mister«, sagte er. »Sind Sie ’n Schnüffler?«

      Ich zeigte ihm meinen Ausweis.

      Er nickte mürrisch. »Billiger wird es deshalb nicht«, meinte er. »Aber das kratzt Sie sicher nicht. Mit Spesen ist der Uncle Sam ja nicht kleinlich.«

      »Da kennen Sie unseren Zahlmeister aber schlecht«, sagte ich und bedauerte, nicht in meinem Jaguar zu sitzen. Mich interessierte es, zu erfahren, wer dieser Erik Svensson war und ob er seinen eigenen Wagen benutzte.

      Wir fuhren den Broadway hinauf und dann über die George-Washington-Zollbrücke hinüber nach Jersey. Als wir Palisades Park erreicht hatten, tippte ich darauf, daß Svensson zu einem der kleineren Flugplätze in der Umgebung dieses Bezirks wollte, vielleicht auch zu dem Teterboro Airport, der weiter westlich lag. Nach einer Viertelstunde hatten wir jedoch auch Teterboro hinter uns gelassen.

      Erik Svensson fuhr nicht sehr schnell, er bummelte sogar ein wenig. Ich überschlug meine Barschaft, um festzustellen, ob ich genügend Kleingeld für die Bezahlung eines längeren Taxitrips bei mir hatte, und kam zu dem Schluß, daß es für eine weitere Stunde Fahrzeit reichen würde.

      Dann erreichten wir Rochelle Park am Highway 62, ein kleines Nest, das an seinem Nordrand einen winzigen Privatflugplatz unterhielt. »Rochelle Aero Club« stand in verwitterten Buchstaben an seinem Blechhangar. Ein kleines Klubhaus und ein Mast, an dem der rot-weiße Windsack flatterte, vervollständigten die Anlage. Das Flugfeld war nicht eingezäunt. Die Zufahrt zu den beiden Gebäuden bestand aus gewalztem Splitt.

      Ich beobachtete, wie der Austin auf das Klubgebäude zurollte, und wies den Taxifahrer an, hinter einer Baumgruppe am Highway zu stoppen.

      Erik Svensson kletterte aus dem Austin, schnappte sich die Zigaretten und die Hefte und betrat das niedrige weißgestrichene Klubgebäude. Der Austin war der einzige Wagen, der vor dem Gebäude stand.

      Ich brannte darauf, einen Blick in den Hangar zu werfen und mir die darin abgestellten Maschinen anzusehen, verzichtete aber darauf, weil ich nicht Erik Svenssons Verdacht zu wecken wünschte und im übrigen vorhatte, zunächst ein paar Erkundigungen über den Mann einzuziehen.

      »Fahren Sie mich in den Ort«, sagte ich zu dem Taxichauffeur. »Zum Office des Sheriffs, bitte.«

      Das Office lag neben dem einzigen Hotel des kleinen, recht verschlafen wirkenden Ortes. Jetzt, in der prallen Mittagssonne, waren die Straßen wie ausgestorben. Sogar die Hunde hatten sich in die Schatten der Holzveranden verzogen. Ich bat den Fahrer darum, auf mich zu warten, und betrat das Office.

      Ein großer Deckenventilator quirlte fleißig die stickige warme Luft, ohne sie wesentlich abzukühlen. An dem Schreibtisch, der hinter einer hölzernen Barriere in der Mitte des Raumes stand, saß ein Mann. Er hatte die Füße hoch gelegt, die Hände vor dem Bauch gefaltet und seinen Hut über das Gesicht gezogen. Der Mann schien zu schlafen.

      Ich legte meine Hände auf die Holzbarriere und räusperte mich laut. Der Mann zuckte zusammen, schob den Hut hoch und schaute mich an. Er traf keine Anstalten, die Füße vom Schreibtisch zu nehmen oder seine bequeme Haltung zu verändern. »Well?« fragte er.

      »Jesse Trevellian vom FBI«, stellte ich mich vor. »Skid Sie der Sheriff?«

      »Der Hilfssheriff«, erwiderte er: »Andy Bribe ist mein Name. Der Sheriff ist krank.«

      Ich öffnete das kleine Tor der Holzbarriere und trat an den Schreibtisch. Bribe war ein Mann von knapp vierzig Jahren. Er hatte ein straffes schmales Gesicht mit dunklen Augen und schmalen Lippen. Er sah aus wie jemand, der wenig Spaß versteht.

      »Ich brauche eine Auskunft«, sagte ich. »Sie betrifft den Aero Club und eines seiner mutmaßlichen Mitglieder.«

      »Schießen Sie los«, sagte Bribe, ohne die geringste Überraschung zu zeigen. »Um wen geht es?«

      Ich

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