Finanzielle Unabhängigkeit für Frauen für Dummies. Lisa Breloer
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Online werden regelmäßig Gehaltsreports veröffentlicht. In den ausführlichen Berichten findet auch eine Unterscheidung nach Branche und Berufserfahrung statt. Mehr finden Sie beispielsweise unter:
www.stepstone.de/wissen/gehaltsreport-2019
Nun fehlt noch ein wichtiger Punkt. Überlegen Sie sich mit welcher Gehaltserhöhung Sie zufrieden wären. Wenn Ihr Chef Sie nach Ihren Vorstellungen fragt, können Sie etwas über Ihrer Wunschzahl ansetzen. Er wird Sie wahrscheinlich noch herunterhandeln.
Wenn Sie alle Argumente gesammelt und sich gut vorbereitet haben, geht es ans Eingemachte. Sie haben nun eine gute Begründung, weshalb Ihr altes Gehalt nicht mehr angemessen ist. Doch das gegenüber Ihrem Arbeitgeber zu vertreten, ist nochmal ein anderes Paar Schuhe. Und genau hier tun sich viele von uns verständlicherweise schwer. Das Thema Gehalt beim Chef anzusprechen, kostet Überwindung. Er wird Ihnen nicht freudig um den Hals fallen, weil Sie das Thema endlich anbringen. Das Gute dabei ist, dass Ihr Chef nicht mehr als Nein zur Gehaltserhöhung sagen kann. Aber wenn Sie es nicht ansprechen, wird erst recht nichts passieren. Dass Sie keine Bittstellerin sind und Ihr Wunsch nach mehr Lohn begründet ist, hat Ihnen bereits die Vorbereitung für das Gespräch gezeigt.
Im Gespräch können Sie mit ein bis zwei guten Argumenten beginnen. Lassen Sie Ihren Chef erst einmal darauf antworten. Nachdem er dann erläutert hat, weshalb keine oder nur eine geringe Erhöhung drin ist, können Sie Ihr stärkstes Argument hervorbringen. Dann verschießen Sie Ihr Pulver nicht schon zu Beginn.
Das Gespräch kann Ihnen leichter fallen, wenn Sie sich in Ihren Arbeitgeber hineinversetzen. Welche Gegenargumente könnte Ihr Chef haben und was können Sie darauf antworten. Danach können Sie das bevorstehende Gespräch auch einmal mit jemandem durchspielen und dabei beide Rollen einnehmen. So gewinnen Sie mehr Sicherheit.
Es gibt aber nicht nur gute Argumente, sondern auch schlechte. Sie sind für Sie selbst vielleicht wichtig, doch Ihren Arbeitgeber können Sie damit nicht überzeugen:
Besser arbeiten: Falls Sie eine Gehaltserhöhung wieder mehr motivieren würde, behalten Sie es lieber für sich. Ihre besten Argumente sind die Dinge, die Sie bereits leisten.
Eigene Ausgaben: Falls Sie gerne in eine teurere Wohnung ziehen möchten oder ein neues Auto kaufen müssen, dann kostet Sie das Geld. Doch Ihren Chef können Sie damit schlecht überzeugen. Er hat schließlich nichts davon.
Unter Druck setzen: Viele Arbeitgeber reagieren nahezu allergisch darauf, wenn man mit der eigenen Kündigung droht. Alleine um sein Gesicht zu wahren, kann Ihr Chef schlecht darauf eingehen.
In einem Workshop zum Thema Gehaltsverhandlungen diskutierten die Teilnehmerinnen kontrovers, ob ein anderes Jobangebot ein gutes oder ein schlechtes Argument ist. Überwiegend wurde es als schlechtes Argument eingestuft. Doch zwei Beispiele zeigten, dass es auch indirekt geschickt ins Spiel gebracht werden kann.
Eine Teilnehmerin berichtete von ihrem erfolgreichen Schachzug. Sie hatte ein anderes Jobangebot, das sie nicht annehmen wollte. Gleichzeitig war es an der Zeit für eine Gehaltserhöhung. Sie wusste, dass sie genug dafür leistet. Ihr Arbeitgeber vertraute aber darauf, dass sie der Firma gegenüber sehr loyal sei und niemals wechseln würde. Die Teilnehmerin berichtet beim Mittagessen einer anderen »gesprächigen« Führungskraft von ihrem Jobangebot. Sie sei sich nicht sicher, ob sie es annehmen solle. Sie bat um Verschwiegenheit, wohl wissend, dass ihr Chef nun relativ schnell davon erfahren würde. Kurze Zeit später wurde sie in sein Büro gerufen und für ihre gute Arbeit mit einer Gehaltserhöhung belohnt.
Eine andere Teilnehmerin schrieb in der ähnlichen Situation eine kurze Mail an die Personalabteilung mit der Bitte, ihr ein Zwischenzeugnis auszustellen. Davon bekam ihr Chef natürlich Wind. Als sie dann nach einer Gehaltserhöhung fragte, war ihr Chef schnell überzeugt.
Einen neuen Job suchen
Wenn es doch ein neuer Job sein soll, dann kann sich das für Sie richtig lohnen. Sie können gezielt ein höheres Gehalt anstreben. Es gibt unterschiedliche Merkmale, anhand derer Sie gut bezahlende Firmen und gut bezahlte Positionen erkennen:
Branche: Bei vielen Branchen gibt es deutliche Gehaltsunterschiede. Wenn Sie dahin gehend flexibel sind, dann kann es bares Geld wert sein. Besonders lukrativ sind beispielsweise Jobs in Chemie-, Pharma-, Automobil-, Finanz- und Softwareunternehmen. In diesen Unternehmen gelten oftmals auch sehr attraktive Tarifverträge. Grundsätzlich gilt: Je mehr gut bezahlte Fachkräfte in den Unternehmen arbeiten, desto höher ist das Gehaltsniveau insgesamt.
Unternehmensgröße: Je größer das Unternehmen ist, desto besser ist auch die Bezahlung. Eine Buchhalterin im Rechnungswesen, die in einem Konzern beschäftigt ist, verdient oftmals mehr als eine Akademikerin in der Buchhaltung eines Kleinunternehmens. Die Größe des Unternehmens ist dabei am besten anhand von Mitarbeiterzahlen vergleichbar.
Wirtschaftlicher Erfolg: Ein Drittel der Unternehmen in Deutschland müssen ihren Jahresabschluss veröffentlichen. Grundsätzlich gilt, je größer das Unternehmen ist, desto mehr wird veröffentlicht. Unter www.bundesanzeiger.de
finden Sie die entsprechenden Abschlüsse. Große Kapitalgesellschaften stellen auf ihren Internetseiten meist einen sehr umfangreichen Geschäftsbericht zur Verfügung. Insgesamt werden Sie in einem Unternehmen, das sich wirtschaftlich gut entwickelt und wächst, bessere Möglichkeiten haben, gut zu verdienen als in einem Unternehmen mit schlechten Zahlen.
Umsätze steigern: In vielen Unternehmen sind Sparprogramme gang und gäbe. Dabei sind am stärksten die Jobs und Gehälter der Mitarbeiter/-innen betroffen, die auf den ersten Blick wenig direkten Einfluss auf die Erträge haben. Sobald Sie aber erfolgreich im Vertrieb tätig sind oder beispielsweise durch neue Produktideen direkten Einfluss auf den Umsatz haben, sind Sie selbst aus Unternehmenssicht viel wert. Überlegen Sie daher, ob nicht vielleicht auch solche Stellen für Sie infrage kommen.
Erforderliche Qualifikation und Verantwortung: Je niedriger die Qualifikation ist, die gefordert wird, und je weniger Erfahrung von Ihnen verlangt wird, desto niedriger ist das Gehalt. Auf solche Stellen gibt es auch mehr Bewerber. Falls jedoch auch anspruchsvollere Stellen mit mehr Verantwortung für Sie eine Option sind, dann können Sie dort mehr verdienen.
Frauen neigen dazu, sich nur auf Stellen zu bewerben, die nahezu 100 Prozent auf sie passen. Bei Männern ist das anders. Sobald diese 60 Prozent der gewünschten Qualifikationen mitbringen, bewerben sie sich. Wenn Sie also nicht alle erforderlichen Kenntnisse mitbringen,