Mit Killern darf man nicht handeln: 7 Strand Krimis. Conrad Shepherd
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„Und wer... sollte so etwas tun?”
„Das wissen wir nicht. Es gibt mehrere Fälle, die dem Ihres Mannes ähneln. Ob das ganze Teil einer Auseinandersetzung zwischen verfeindeten Drogensyndikaten um Marktanteile ist, oder ob die Opfer irgendetwas gemeinsam haben, wissen wir bisher nicht.”
Frau Nöllemeyer schluckte. Ihr Gesicht wirkte angestrengt und wurde jetzt dunkelrot. „Davon hat mir bisher niemand etwas gesagt.”
„Frau Nöllemeyer, ich möchte dass Sie sich die Liste der bisherigen Opfer ansehen. Wenn Ihnen irgendein Name bekannt sein sollte, dann sagen Sie es uns. Wir haben außerdem Fotos, die Sie sich auf dem Laptop meines Kollegen Kriminalinspektor Meier ansehen können. Dafür gilt dasselbe: Wenn Sie irgendeine dieser Personen schon einmal gesehen haben oder Ihr Mann vielleicht mal einen der Namen erwähnt hat…”
„Gut”, sagte sie. „Ich werde tun, was Sie wollen.”
Rudi hatte sein Laptop dabei und klappte es auf. Bis es hochgefahren war, hatte ich ich Zeit für eine weitere Frage.
„Ich habe in den Unterlagen gelesen, dass man in der Manteltasche Ihres Mannes einen Revolver gefunden hat.”
„Ja, er hatte so ein Ding seit einiger Zeit immer bei sich.”
„Warum? Gab es dafür einen bestimmten Grund?”
„Er hat sich die Waffe angeschafft, nachdem er vor drei Jahren überfallen wurde und ihm irgendwelche Straßengangster die Brieftasche abgenommen haben. Er hat immer gesagt, das hätte ihn verändert….”
„Sie sagen das so, als…”
„...als ob ich das nicht so richtig geglaubt hätte?”
„Das sind jetzt Ihre Worte.”
Sie nickte. „In den den ersten anderthalb Jahren nach dem Überfall lag die Waffe meistens hier zu Hause im Schrank. Aber dann wurde es schlimmer mit ihm. Er glaubte andauernd, dass er verfolgt wird, und dass irgendwer es auf ihn abgesehen hätte.”
„Hat er genaueres dazu gesagt?”
„Ich glaube, das hing alles mit seiner Sucht zusammen. Ich habe mich erkundigt. Paranoide Schübe können eine Nebenwirkung sein.”
„Sie meinen, er hat sich das alles nur eingebildet?”
„Er war manchmal unausstehlich. Dass er mit einer Waffe herumlief war ja nur ein Aspekt. Ich war einmal dabei, als er den Revolver urplötzlich aus der Jacke zog und auf irgendeinen Passanten richtete, weil er glaubte, der hätte ihn verfolgt.”
„Was ist dann passiert?”
„Ich konnte die ganze Situation bereinigen. Und zum Glück hat der Mann das auf sich beruhen lassen und Friedhelm nicht angezeigt.”
„Hat Ihr Mann irgendwo Hilfe gesucht?”
„Nein. Hat er nicht. Er beharrte darauf, dass alles in Ordnung sei. Und dass er das Kokain nur ab und zu brauche, um länger wach zu bleiben und um mehr Ideen zu haben. Aber ich glaube nicht, dass er dadurch mehr Ideen hatte. Ich glaube eher, dass er sich damit zu Grunde gerichtet hat.”
„Ich habe im Tatort-Bericht gelesen, dass Ihr Mann in seiner Manteltasche noch die Karte einer Anti-Drogen-Organisation hatte. Werfen Sie darauf mal einen Blick?”
Ich hielt ihr mein Smartphone hin und zeigte ihr eine Aufnahme dieser Visitenkarte. Sie war deutlich zu lesen.
„Kampf den Drogen Stiftung”, las Janina Nöllemeyer.
„Sagt Ihnen nichts?”
„Nein.”
„Und der Name des Mitarbeiters: Gieselher Omienburg? Hat er den mal erwähnt?”
Sie schüttelte den Kopf. „Ich wäre sehr glücklich gewesen, wenn er tatsächlich professionelle Hilfe gesucht hätte. Vielleicht hätte das unsere Ehe und unsere Familie noch retten können.”
„So schlimm stand es also schon?”
„Ja”, murmelte sie. „Diese unbegründeten Stimmungsschwankungen, die plötzliche Aggression. Unser Ältester hatte nachts Alpträume davon. Friedhelm war nicht oft hier, aber wenn, dann war es für unseren Ältesten meistens kein schönes Erlebnis.”
Rudi hatte inzwischen die Anzeige auf dem Laptop soweit vorbereitet, dass sich Janina Nöllemeyer die Liste der anderen Opfer mit den dazugehörigen Fotos ansehen konnte.
Zuerst zeigte Rudi ihr die Bilder der anderen Opfer, die es in Frankfurt gegeben hatte. Anschließend die aus Hamburg.
Aber es schien kein Treffer dabei zu sein. „Ich kenne niemanden von diesen Personen”, erklärte sie. „Ich meine, mein Mann kennt natürlich bedingt durch seinen Beruf sehr viele Menschen.”
„Florian Bratseth, Hamburg, war auch aus der Werbebranche”, stellte Rudi fest. „Vielleicht kannte Ihr Mann ihn.”
„Vor fünf Jahren hat sich mein Mann bei einer Agentur in Hamburg beworben.”
„Wissen Sie noch, welche Agentur das war?”
„Nein, tut mir leid. Aber wenn ich die Sachen meines Mannes nach und nach ordne, werde ich das sicher herausfinden können.”
„Es wäre gut, wenn Sie sich damit etwas beeilen könnten.”
„Glauben Sie, dass das irgendeine Bedeutung hat?”
„Das wissen wir nicht, Frau Nöllemeyer. Im Moment sammeln wir einfach alles, was wir an Informationen kriegen können.”
7
„Ich hoffe, Sie sind jetzt zufrieden damit, dass wir mindestens eine Stunde wertvolle Ermittlungszeit verschwendet haben”, sagte Maik Ladberger, nachdem wir bereits wieder im Wagen saßen.
Ich hatte diesmal auf dem Rücksitz platzgenommen und die etwas anstrengende Konversation mit unserem Kollegen Rudi überlassen.
Ich bekam einen Anruf aus Quardenburg.
Dr. Friedrich Georg Förnheim, genannt FGF, aus Quardenburg war am Apparat. Der Chemiker, Physiker und Ballistiker im Ermittlungsteam Erkennungsdienst war natürlich längst mit dem Fall befasst. „Hallo Harry. Ich wollte Sie nur kurz darüber informieren, dass das Heroin, das dem Opfer im Fall Nöllemeyer zum Verhängnis wurde, jetzt eingetroffen ist.”
Förnheims hamburgischer Akzent war unüberhörbar und hatte den großen Vorteil, dass man ihn selbst dann noch gut verstehen konnte, wenn die Handyverbindung instabil war und man durch eine Unmenge an Nebengeräuschen abgelenkt war.
„Na, das müsste Sie doch freuen. Dann können Sie ja loslegen.”
„Ich werde einige weitergehende chemische Analysen vornehmen. Sie wissen ja, vollkommen